Bibelupdate: Einander annehmen

von Dr. Dominik Meiering

Mittwoch, 22.11.2017

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Bildmotive: Erzbistum Köln

Für den Generalvikar des Erzbistums Köln ist diese Stelle aus dem Brief an die Hebräer im 5. Kapitel wichtig. Aus der Schwachheit, die Jesus selbst angenommen hat, kommt eine andere Sicht auf den Mitmenschen – für ihn eine wunderbare Nachricht. ...

INFO: Der anonym abgefasste „Brief an die Hebräer“ (Ad hebraios), zwischen 64-70 nach Christus in Italien entstanden, gehört zu den Büchern des Neuen Testaments, ist einzigartig in Form und Inhalt, wird in 13 Kapitel gegliedert und wurde lange dem Apostel Paulus zugeschrieben. Der Verfasser, ein griechisch gebildete und theologisch geschulte Judenchrist, gibt sich als Verfasser als Hörer der ersten Jünger zu erkennen und stellt sich mit seiner literarischen Form in die Tradition der Paulusbriefe. Sein rhetorisch ausgefeiltes Schreiben richtet er an die zweite und dritte urchristliche Generation und prägt den Gedanken aus, dass Jesus als Sohn Gottes, glaubwürdiger und mitleidvoller Hoherpriester ist. Wie Melchisedek im Alten Testament erfüllte er das Opfer zur Entsühnung des Volkes, brachte sich aber selbst als Opfer dar und stiftet den Neuen Bund. Er fühlt mit den Menschen, weil er selbst wie sie in Versuchung geführt worden ist. Doch blieb er ohne Sünde blieb und gelangte als Urheber des ewigen Heils zur Vollendung.

Die Einheitsübersetzung – Kapitel 5:
1 Denn jeder Hohepriester wird aus den Menschen ausgewählt und für die Menschen eingesetzt zum Dienst vor Gott, um Gaben und Opfer für die Sünden darzubringen. 2 Er ist fähig, für die Unwissenden und Irrenden Verständnis aufzubringen, da auch er der Schwachheit unterworfen ist; 3 deshalb muss er für sich selbst ebenso wie für das Volk Sündopfer darbringen. 4 Und keiner nimmt sich eigenmächtig diese Würde, sondern er wird von Gott berufen, so wie Aaron. 5 So hat auch Christus sich nicht selbst die Würde eines Hohenpriesters verliehen, sondern der, der zu ihm gesprochen hat: Mein Sohn bist du. / Heute habe ich dich gezeugt, 6 wie er auch an anderer Stelle sagt: Du bist Priester auf ewig / nach der Ordnung Melchisedeks. 7 Als er auf Erden lebte, hat er mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört und aus seiner Angst befreit worden. 8 Obwohl er der Sohn war, hat er durch Leiden den Gehorsam gelernt; 9 zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden 10 und wurde von Gott angeredet als „Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks“.

INFO: Dr. Dominik Meiering, am 31. Januar 1970 in Rhede bei Borken (Westfalen) geboren, verbrachte seine Schulzeit in Bergisch Gladbach, war Mitglied des Domchors, Ministrant am Kölner Dom und leistete nach dem Abitur 1989 am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium seinem Grundwehrdienst. 1990-1996 studierte er Katholische Theologie und Kunstgeschichte in Bonn und Fribourg/Schweiz. 1998 wurde er zum Priester geweiht und war zunächst Kaplan in Düsseldorf und Neuss und von 2003-2006 in der Kölner Innenstadt. Ab 2006 war er Stadtjugendseelsorger in Köln und Präses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in der Domstadt. Hier baute er das jugendpastorale Zentrum „CRUX” an St. Johann Baptist in der Kölner Südstadt auf. 2010 kam die Aufgabe als Kreisjugendseelsorger im Rhein-Erft-Kreis hinzu. Meiering wurde 2006 an der Universität Bonn im Fach Kunstgeschichte mit einer Arbeit über den „verhüllten Reichstag von Christo und Jeanne-Claude und seine Parallelen in der Tradition der Kirche“ zum Dr. phil. promoviert. Zudem arbeitete er als Mitglied in verschiedenen Gremien, etwa in der Kunstkommission des Erzbistums Köln, dem Verein für christliche Kunst im Erzbistum Köln und Bistum Aachen, darüber hinaus nahm er mehrere Lehraufträge an der Hochschule für Musik und Tanz, am Priesterseminar und am Diakoneninstitut wahr.
Zum 22. Februar 2015 berief ihn der Erzbischof von Köln zum Generalvikar, dem persönlichen Stellvertreter des Diözesanbischofs für die Verwaltung des Bistums. Meiering leitet das Generalvikariat mit über 500 Mitarbeitenden und ist gleichzeitig Moderator der Kurie. Am 19. April 2015 berief ihn der Erzbischof zum residierenden Domkapitular.
Kontakt: Erzbistum Köln, Generalvikar Dr. Dominik Meiering, Marzellenstraße 32, 50668 Köln, Tel. 0221 / 1642 1262, Fax 0221 / 1642 1220, mehr: www.erzbistum-koeln.de.

Mittwoch, 22.11.2017