Die Bienen des Erzbischofs

von Johanna Risse

Montag, 22.05.2017

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Rund 170.000 Bienenvölker haben  den letzten Winter in Deutschland nicht überstanden. Zum heutigen „Internationalen Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt“ ein Blick nach Köln: 50.000 Bienen fanden im Garten des Erzbischöflichen Hauses ein neues Zuhause...

INFO: Rund 170.000 Bienenvölker haben den Winter in Deutschland nicht überstanden. Das geht aus einer bundesweiten Umfrage unter Imkern hervor, wie der Deutsche Imkerbund vor kurzem in Wachtberg bei Bonn mitteilte. Nach einer Online-Umfrage unter über 11.000 Imkern beklagen sie Verluste von rund 20 Prozent. Die durchschnittliche Sterberate liege bei 10 Prozent. Auch im Frühjahr blieb die Lage angespannt: Wegen der hochsommerlichen Temperaturen Anfang April hätten sich Bienenvölker rasant entwickelt - und waren nun durch den neuerlichen Kälteeinbruch gezwungen, im Stock zu bleiben. Dort droht ihnen der Hungertod. An eine gute Frühjahrsernte beim Honig sei kaum noch zu denken. Den vorigen Winter hatten die Bienenvölker überdurchschnittlich gut überstanden. Damals lag die Verlustquote bei den für den Winter vorbereiteten - sogenannten eingewinterten - Bienenvölkern bei 8,6 Prozent. Jetzt gab es besonders hohe Verlustraten mit 31 Prozent in Berlin. Auch Hamburg, das Saarland, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern meldeten hohe Verluste. Seit 2003 untersuchen Forscher und Imkerverbände die Ursachen für Überwinterungsverluste bei Honigbienen. Mittlerweile ist es anhand der bisherigen Daten und Erfahrungen möglich, die zu erwartenden Winterverluste bereits im Herbst relativ genau einzuschätzen. Als Hauptursachen für das winterliche Bienensterben gelten die Varroamilbe, aber auch ein fehlendes Nahrungsangebot für die Tiere, Einflüsse durch chemischen Pflanzenschutz sowie veränderte klimatische Bedingungen.

Die Biene (hebr. Debora) ist in der Bibel oft genannt. Funde von Bienenstöcken aus Stroh und Lehm belegen, dass Bienenzucht in Palästina / Israel schon um 900 v.Chr. bestanden hat. Vor zwei Jahren schenkten die Mitarbeiter des Kölner Generalvikariats dem Erzbischof, Rainer Maria Kardinal Woelki, knapp 50.000 Bienen, die im Garten des Erzbischöflichen Hauses und des Priesterseminars ein neues Zuhause fanden. Die Initiative „moveo“ (von lat. „ich bewege") ist die übergeordnete Initiative für Umwelt- und Naturschutz, Energie und Nachhaltigkeit im Erzbistum Köln. Sie fasst alle Aktivitäten zusammen, die in diese Richtung auf Bistumsebene angegangen werden, u.a. das Klimaschutzkonzept, durch das bis zum Jahr 2020 im Erzbistum 25 Prozent weniger CO2 als im Jahr 2007 verursacht werden soll. Ansprechpartner: Tobias Welz, Tel. 0221 / 1642 1181, Fax 0221 / 1642 1220, Kontaktformular.

Der 22. Mai gilt als „Internationaler Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt“.

Montag, 22.05.2017