Ein tolles Projekt - Die Ein-Dollar-Brille sorgt für klaren Durchblick

von Bettina Förster

Donnerstag, 21.09.2017

Ein Mädchen mit Brille
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Die Ein Dollar Brille ist ein Segen

Bei uns ist es selbstverständlich: Wer nicht gut sieht, bekommt eine Brille. Das ist nicht überall so, vor allem in den armen Ländern können sich viele Menschen eine Sehhilfe schlichtweg nicht leisten. Das tolle Projekt ´Ein Dollar-Brille´ ändert das

Martin Aufmuth, ein Lehrer aus Immenstadt in Süddeutschland, ist der Erfinder der Ein Dollar-Brille.  In dem Beitrag von Bettina Förster erfahren sie, wo und wie dieses Projekt vielen Menschen hilft.

Auf der Homepage des Vereins bekommen sie, neben vielen aktuellen Infos, auch die persönliche Entstehungsgeschichte präsentiert. Martin Aufmuth zitiert aus seinem Tagebuch. Hier einige Auszüge:

09.06.2009: Beginn einer Vision
In dem Buch „Out of Poverty“ von Paul Polak lese ich das erste Mal von einer Idee, die mein Leben und das meiner Familie dauerhaft verändern sollte. Polak schreibt über eine wichtige Erfindung, die es noch nicht gibt: eine günstige Brille, die sich Menschen leisten können, die von 1 Dollar am Tag leben müssen. Ich denke mir: „Schade, dass es so eine Brille nicht gibt ...“ und lese weiter.

Ein paar Tage später sehe ich im 1-Euro-Laden zufällig Brillen für 1 Euro! Ich überlege: Warum gibt es in einem reichen Land wie Deutschland Brillen für 1 Euro und in armen Ländern nicht?


14.11.2009: Mein Forscher- und Erfindergeist ist geweckt
Monatelang sammle ich Informationen über unterschiedliche Brillentypen, experimentiere mit verschiedensten Materialien. Eine Brille hat ein Fahrradbremskabel als Nasensteg, voll flexibel, günstig in der Herstellung, allerdings benötige ich dazu Schrauben. Und die können leicht verloren gehen. Ich verwerfe das Modell. Weitere Modelle folgen, ich arbeite etwa 1000 Patente durch, durchforste das Internet und diverse Kaufhäuser nach verschiedenen Brillentypen und dann …

11.04.2010: Die erste EinDollarBrille ist fertig!
Der Rahmen aus gebogenem Federstahldraht mit den gehärteten Linsen aus Polykarbonat ist so stabil wie bei einer teuren Brille aus Titanflex. Zum Test lege ich die Brille auf meinen Stuhl und setzte mich darauf – sie hält. Die Linsen lassen sich mit einem einzigen Handgriff in den Rahmen einklicken. Werkzeug ist nicht erforderlich. Zwei farbige Glasperlen verleihen der Brille ein hübsches, individuelles Design (auch arme Menschen haben eine schöne Brille verdient). Und das Wichtigste: Die gesamten Materialkosten liegen bei ca. 0,80 US-Dollar.

20.04.2010: In unserer Waschküche
(bei Gates war es die Garage) stelle ich in monatelanger Kleinarbeit die erste Handbiegemaschine für meine Brillen her. Sie ist noch etwas umständlich zu bedienen und nicht besonders präzise, aber die ersten Brillenrahmen lassen sich damit bereits biegen. Jetzt kann der Praxistest beginnen ...

Und wie es weitergeht erfahren Sie unter http://www.eindollarbrille.de

Donnerstag, 21.09.2017