Engel: Mitten unter uns

von Johanna Risse

Freitag, 25.11.2016

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Engel haben Konjunktur - auch in unserer religionskritischen Zeit. Und nicht nur, weil sie wieder überall durch die Weihnachtsgeschäfte flattern. Wer oder was sind sie denn nun wirklich, die Engel, und wofür stehen sie? Eine Austellung zeigt es ....

INFO: Engel sind „in“ – ob als gelbe Engel beim ADAC oder Trostbringer in schweren Zeiten. Doch wer oder was sind sie denn nun wirklich, die Engel, und wofür stehen sie? Dieser Frage geht derzeit die Kirchengemeinde St. Rochus in Duisdorf auf den Grund: 24 Engelbilder von Marc Chagall sind dort noch bis zum 27. November zu sehen. Begleitet wird die Ausstellung außerdem von verschiedenen Veranstaltungen zum Thema Engel.
Nächster Termin für eine offene Führung durch Dr. Hildegard Heitger-Benke (Bonn): 26. November 2016, 16:00 Uhr, St. Rochus, Rochusstr. 223.
Kontakt: Pastoralbüro St. Rochus und Augustinus, Rochusstr. 223, 53123 Bonn, Tel. 0228 / 622202, Fax 0228 / 9783337, E-Mail: pastoralbuero@katholisch-in-duisdorf.de, Zeiten für Publikumsverkehr: Mo, Do, Fr 9.30-11.30 Uhr, Di 15-18 Uhr, Mi: kein Publikumsverkehr. Telefonische Sprechzeiten: Mo-Fr 9- 12 Uhr, Di und Do 15-18 Uhr, Internet: http://www.katholisch-in-duisdorf.de/

Engel - vom lateinischen „angelus“ (altgriechisch ángelos) - bedeutet „Bote“ oder „Abgesandter“. Geflügelte Geistwesen, im vorderasiatischen Kulturraum weit verbreitet, gelten in den monotheistischen abrahamitischen Religionen des Judentums, Christentums und Islams von Gott erschaffen und ihm untergeordnet. In der jüdischen Tradition sind sie als übernatürliche Wesen bereits in der frühen Überlieferung des Volkes Israel wichtig - neben dem Erzengel Michael, der die Engels-Heere anführt, als Erzengel Gabriel, Botschafter Gottes, Raphael, Uriel, Jophiel, Zadkiel und Camael. So berichtet das Buch Henoch über Engel, ihre Namen, Aufgaben und charakteristischen Eigenschaften. Nach dem Alten Testament (2 Chr 3,10–13 EU schmückten zwei Engelsskulpturen (Cherubim) den Tempel Salomos. Auch im Christentum spielten Engel von Beginn an eine wichtige Rolle. In der frühchristlichen Kunst werden sie als Jünglinge - mit einer weißen Tunika bekleidet und ohne Flügel - dargestellt. Im Lukas- und im Markus-Evangelium lehrt Jesus, dass die Menschen nach der Auferstehung den Engeln gleich sind (Lk 20,35–36 EU, Mk 12,25–27 EU). Vor allem seit dem 15. und 16. Jahrhundert verbreitete sich in der Liturgie auch die Verehrung der Schutzengel. Ihr Fest legte 1670 Papst Clemens X. für die katholische Kirche auf den 2. Oktober. Im Islam übermitteln Engel als Boten den Propheten die Offenbarungen Gottes.

Das Gebet „Der Engel des Herrn" oder der Angelus (lateinisch = der Engel) wird dreimal am Tag gebetet: In der Frühe um 6.00; Mittags um 12.00, und Abends um 18.00 Uhr. Drei Schriftzitaten folgen jeweils ein „Gegrüßet seist Du Maria" (vgl. Ave Maria); abschließend folgen eine kurze Anrufung und Schlussgebet.

Freitag, 25.11.2016