Kräuterweihe zu Mariä Himmelfahrt
Montag, 15.08.2016
Schafgabe, Johanniskraut oder Pfefferminze: Der August ist die Haupterntezeit für Kräuter. Ein uralter Brauch: Rund um das heutige katholische Hochfest Mariä Himmelfahrt werden in vielen Gottesdiensten Kräuter geweiht...
INFO: Das Hochfest „Mariä Himmelfahrt“ - „Assunta“ von „assumptio“,
„Himmelfahrt“ - wurde im 6. Jahrhundert zunächst als Fest der „Dormition“, der
„Entschlafung“ Mariens begangen und Ende des 6. Jahrhunderts vom oströmischen
Kaiser Mauritius auf den jetzigen Tag gelegt. Im 7. Jahrhundert als Fest
„Aufnahme Mariens“ in Gallien gefeiert, entwickelte es sich ab dem 8.
Jahrhundert zum Himmelfahrtsfest, zunächst in Rom am 15. August begangen. 813
wurde das Marienfest auch in Deutschland eingeführt. In der
römisch-katholischen Kirche ist es Ausdruck der Glaubenslehre, dass der Leib
Marias in den Himmel aufgenommen wurde. Papst Pius XII. verkündete im Jahr 1950
das Dogma „von der ganzmenschlichen Aufnahme Mariens in den Himmel“. An Mariä
Himmelfahrt beginnen in der katholischen Kirche die „Frauendreißiger“ - 30
Tage, in denen allerorten Marienprozessionen abgehalten wurden. Auch der
Gedenktage Mariä Geburt am 8. September fällt in den Zeitraum dieser 30 Tage,
die mit Mariä Namen am 12. September abgeschlossen werden. In dieser Zeit
besonderer Marienverehrung wird allen Pflanzen, die gerade blühen, große
Heilkraft zugeschrieben. Legenden erzählen, dass die Jünger das Grab der Maria
öffneten und darin nicht mehr Marias Leichnam, sondern nur noch Blüten und
Kräuter fanden. Deshalb wird in der katholischen Kirche seit Jahrhunderten zu
Maria Himmelfahrt eine Kräuterweihe vorgenommen: aus sieben verschiedenen Kräutern
- die Zahl symbolisiert die sieben Sakramente oder die sieben Schmerzen Mariens
- werden Sträuße gebunden und zur feierlichen Kräuterweihe gebracht. In Bayern
ist heute Feiertag in Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung, in
Österreich und Luxemburg und teilweise auch in der Schweiz. Bauernregeln:
„Mariä Himmelfahrt Sonnenschein, / bringt meistens uns viel guten Wein.“