KSI: Think-Tank auf dem Berg

von Christof Beckmann

Donnerstag, 11.05.2017

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Die Abtei auf dem Michelsberg in Siegburg: Neuer Standort des Katholischen Sozialen Instituts (KSI)

Vor einer Woche war noch die Bundeskanzlerin zu Gast. Die berühmte ehemalige Benediktinerabtei auf dem Michaelsberg in Siegburg ist als neuer Standort des Katholisch-Sozialen Institut (KSI) heute ein Denktank für heute und morgen ...

INFO: Vom 5.-7. Mai wurde in Siegburg nach aufwendigem Um- und Anbau der ehemaligen Benediktinerabtei der Einzug des bislang in Bad Honnef ansässigen Instituts ausgiebig gefeiert. Nach einem Fest am Freitag für die Bauleute und Handwerker schloss sich am Samstag, 6. Mai, ein großes sozial-ethisches Symposium zum Thema „Kirchliche Beiträge zur Gerechtigkeitsfrage” an. Am „Tag der Offenen Tür” am Sonntag gab es ein kulturelles Programm, Führungen durch das neue Haus, Vorträge über die Geschichte des Michaelsberges und kreative Angebote für Kinder.
Zur Eröffnung am Donnerstag kam Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die den Siegburger Michaelsberg bei dem Festakt mit dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki als wunderbaren Ort mit großer Tradition und einem weitem Überblick würdigte. Damit zeige das Erzbistum Köln, welchen Stellenwert es der Bildungsarbeit einräume. Es sei wichtig, die Menschen zu „eigenständigem Denken und kritischer Urteilsfähigkeit“ zu befähigen. Das christliche Menschenbild biete einen guten Ausgangspunkt auf der Suche nach Halt und Orientierung. Die Kirche könne hier einen anderen Blick einbringen als die Politik. Dabei knüpfe die Einrichtung in der früheren Benediktinerabtei an die große Tradition der Klöster als Bildungsträger an.
Das 1947 gegründete KSI war bereits Anfang des Jahres von Bad Honnef bei Bonn in die Siegburger Klosteranlage umgezogen, wo die Benediktiner im Juni 2011 nach knapp 950 Jahren aus personellen und finanziellen Gründen aufgegeben hatten. Das Erzbistum Köln investierte für Um- und Neubauten rund 41 Millionen Euro. Mehr - auch zum Programm - im Internet unter: www.ksi.de.

Benediktinerabtei Michaelsberg: Die unter dem Patronat des Erzengels Michael gegründete Abtei Michaelsberg mit ihrer oberhalb von Siegburg weithin sichtbaren Kirche bestand als Abtei des Benediktinerordens mit Unterbrechung 1803-1914 von 1064 bis 2011. Gegründet von Erzbischof Anno II., gehörte die Reformabtei zur Kongregation von Subiaco in Italien, wo der hl. Benedikt sein monastisches Leben begann. Der Gründer der Abtei wurde nach seinem Tod 1075 im Kloster beigesetzt.
In ihrer wechselhafte Geschichte erlebte der Michaelsberg Blüte und Niedergang, die Zerstörung des ursprünglichen Baus durch Brände im 18. Jahrhundert, die Auflösung der Abtei 1803 und eine Nutzung als Kaserne, Irrenanstalt und Zuchthaus, aber auch die Rückkehr des Ordens, der seit 1914 die Abtei mit kurzer Unterbrechung durch den 2. Weltkrieg und Vertreibung durch die SS hier einen Konvent unterhielt. Ab 1829 wurde die Abteikirche als Simultankirche von der neu gegründeten evangelischen Gemeinde genutzt, die erst 1879 eine eigene Kirche erhielt. Die ehemalige Klosterkirche diente ab 1834 als Pfarrkirche. Nach der Auflösung des Benediktinerkonvents 2011 errichteten sechs aus Indien stammende Priester der Ordensgemeinschaft der Unbeschuhten Karmeliten (OCD) im September 2013 eine klösterliche Gemeinschaft in dem bisher als Jugendgästehaus genutzten Teil des Klosters. Das Edith-Stein-Exerzitienhaus des Erzbistums Köln wurde 2014 am Standort Siegburg geschlossen und wechselte nach Altenberg. Am 7. Mai verlegte das bis bislang in Bad Honnef ansässige Katholisch-Soziale Institut der Erzdiözese Köln (KSI) seinen Standort auf den Michaelsberg. Internet: http://www.abtei-michaelsberg.de/start.html

Donnerstag, 11.05.2017