Leuchttürme: Verbände haben Zukunft

von Christof Beckmann

Montag, 20.11.2017

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Bild: Buchcover und Autor Heinrich Wullhorst (Foto: KIP)

Heinrich Wullhorst aus Duisburg ist gefragter Gesprächspartner: Der Buchautor meint, dass die großen traditionsreichen katholischen Verbände wieder ganz neu gefordert sind. Als Kerne für christliche Gemeinden in einer neuen Zeit. Wenn sie es wollen ....

INFO: Gerade noch hat das Rentenbündnis der katholischen Verbände zwei Monate nach der Bundestagswahl seine Forderungen an die neue Bundesregierung für eine solidarische und gerechte Weiterentwicklung der gesetzlichen Rente bekräftigt. 260.000 Postkarten sind bestellt, um mit Schreiben an wieder- oder neugewählte Abgeordnete den Forderungen des Rentenbündnisses Nachdruck zu verleihen. Unter dem Motto „Jetzt die Weichen stellen und Altersarmut bekämpfen!“ machen sich die Verbände für eine Rentenreform stark, die durch eine Sockelrente Altersarmut verhindert, Kindererziehung besser anerkennt, Pflegezeiten stärker und auch nach Renteneintritt berücksichtigt und dabei alle Erwerbstätigen einschließt. Mitglieder des Bündnisses sind der Familienbund der Katholiken (FDK), die Katholische Arbeitnehmerbewegung Deutschlands (KAB), das Kolpingwerk Deutschland, die Katholische Landvolkbewegung Deutschlands (KLB) und die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd).

Werden solche gemeinsame oder Aktionen von Einzelverbänden überhaupt noch wahrgenommen? Buchautor Heinrich Wullhorst aus Duisburg geht mit seinem aktuellen Buch „Leuchtturm oder Kerzenstummel?“ dieser Frage nach. Bei zahlreichen Debatten diskutiert der gelernte Jurist derzeit landauf, landab mit Verbänden über die Grundlagen, Gegenwart und Aufgaben der großen katholischen Sozialverbände. Der langjährige Pressesprecher des Deutschen Kolpingswerks in Köln sieht Gesellschaft und Kirche in einer ähnlichen Umbruchzeit wie in der von charismatischen Persönlichkeiten geprägten Gründungsphase der Katholischen Verbände in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Doch trotz starker Veränderungen im katholischen Milieu ist er der Meinung: Gerade jetzt sind die Verbände mit ihren bundesweit Hunderttausenden Mitgliedern und Profilen wieder ganz neu gefragt. Kolping, KAB, Frauengemeinschaft und Dutzende andere Organisationen seien die Kerne für christliche Gemeinden in einer neuen Zeit - wenn sie es wollen. Denn da sie selbst nicht nur Teil von Kirche, sondern in allen Grundvollzügen selbst Kirche sind, sollten sie „selbstbewusst vor Ort Gemeinde sein und den in den XXL-Pfarreien heimatlos werdenden Katholiken Heimat geben“, so der Autor. „Verbände haben in dieser Welt auch in der Zukunft noch etwas zu sagen, sie müssen es allerdings profiliert, selbstbewusst und lautstark tun“, ist eine der Schlussfolgerungen in dem mit vielen Ideen und Anregungen versehenen Buch.

In dem knapp 200 Seiten starken Band kommen nicht nur die Verbände selbst zu Wort, sondern er berücksichtigt auch den Blick von außen. Zu den Gesprächspartnern gehören der Osnabrücker Bischof Bode, der Seelsorgeamtsleiter im Bistum Hildesheim, Christian Hennecke oder der Rektor der Katholischen Fachhochschule NRW, der Pastoraltheologe Hans Hobelsberger, dazu Stimmen aus dem Zentralkomitee der Katholiken, von Medienvertretern und Politikern.

Das Buch: Heinrich Wullhorst, Leuchtturm oder Kerzenstummel? Die katholischen Verbände in Deutschland, Bonifatius-Verlag 2017, 190 Seiten, ISBN-13: 9783897107137, ISBN-10: 3897107139, Best.Nr.: 47239927, Euro 14,90.

Kontakt: WuKomm – Heinrich Wullhorst, Kommunikation, Kettelerstraße 44, 47178 Duisburg, Tel. 0203 / 30894924, E-Mail: info@wukomm.info, Internet: http://home.wukomm.de

Montag, 20.11.2017