Misereor-Geschäftsführer zur Lage in Syrien

von Dr. Christof M. Beckmann

Freitag, 17.02.2017

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Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon, Bild: MISEREOR

Das Hilfswerk Misereor unterhält weltweit humanitäre Projekte – so auch in Syrien. In Damaskus und Aleppo helfen Misereor-Partner in Krankenhäusern und Sozialcentern. Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon ist gerade aus der Krisenregion zurückgekehrt…

INFO: Das Hilfswerk Misereor unterhält weltweit humanitäre Projekte – so auch in Syrien. In Damaskus und Aleppo helfen Misereor-Partner in Krankenhäusern und Sozialcentern. Wie ist die Lage dort? Was brauchen die Menschen am dringendsten? Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon ist gerade aus der Krisenregion zurückgekehrt und schildert seine Eindrücke. Ende Januar war er eine Woche in Syrien unterwegs und hat einheimische Partner und ihre Projekte in Damaskus, Homs und Aleppo besucht: „Ich bin ehrlich: Selten war ich nach einer Dienstreise so froh, wieder wohlbehalten zu Hause zu sein. Doch es ist auch eine Reise, die mich tief beeindruckt hat und von der ich gerne berichten möchte“, schreibt er im aktuellen Misereor-Blog. „Auch wenn wir im Fernsehen häufig Bilder aus dieser Stadt sehen – die Zerstörung im Zentrum von Aleppo ist wirklich jenseits aller Vorstellungskraft. Mitten in dieser Trümmerlandschaft zu stehen, ist nochmal etwas ganz anderes. So muss es bei uns nach dem 2. Weltkrieg ausgesehen haben. Gemeinsam mit Pater Ibrahim von den Franziskanern bin ich stundenlang durch eine Mondlandschaft aus Ruinen und Schuttbergen gefahren. Bulldozer haben die Straßen geräumt, mehr aber auch nicht. Viele Tote, das wird einem schnell klar, liegen noch immer verschüttet unter der tonnenschweren Last der zerstörten Häuser. Diese Trümmerlandschaft erzählt das unvorstellbare Leid der Bevölkerung. ...“

MISEREOR unterstützt derzeit in Syrien neun Projekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 1,4 Millionen Euro im Gesundheits-, Bildungs- und sozialen Bereich, vier davon in Aleppo. Jetzt wo die Waffen in weiten Teilen des Landes schweigen, soll die Unterstützung um weitere 1,7 Millionen Euro ausgeweitet und auch mehr Hilfe für die Menschen aus dem Osten Aleppos ermöglicht werden.

Unser Gesprächspartner: Dr. Martin Bröckelmann-Simon verantwortet als Geschäftsführer für Internationale Zusammenarbeit die Entwicklungszusammenarbeit mit Partnern in Afrika, Naher Osten, Asien, Ozeanien und Lateinamerika.

Internet: https://blog.misereor.de/2017/02/02/syrien-reise-in-ein-geschundenes-land/

Freitag, 17.02.2017