Segen zu Christophorus

von Christof Beckmann

Freitag, 20.07.2018

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Pfarrer Paul-Ludwig Spies segnet vor der Stoffeler Kapelle die Fahrzeuge. Sie ist den 14 Nothelfern geweiht, zu denen auch der Hl. Christophorus zählt. Foto: Mario Brumbi

Am Sonntag ist wieder Tag der Autobahnkirchen. Und in nicht wenigen Autos klebt sein Bild: Christophorus ist seit Jahrhunderten Schutzpatron der Reisenden - am 24. Juli steht er auf dem Kalender. Viele holen sich jetzt  auch einen speziellen Segen ... 

INFO: In vielen Autos hängt am Armaturenbrett eine Plakette mit dem Abbild des Heiligen Christophorus. Er steht am 24. Juli auf dem Kalender und gilt seit Jahrhunderten als besonderer Schutzpatron der Reisenden. Über Christophorus (von griech. „Christus-Träger“) sind keine Quellen überliefert. Um 250 soll er in Lykien/Südwest-Kleinasien als Märtyrer gestorben sein, 452 ist ihm in Chalkedon bei Istanbul eine Kirche geweiht.
Seine einprägsame Legende aber verbreitete sich weit: Der Mann von imposanter Körpergröße soll erst einem mächtigen König, dann dem Teufel gedient haben, trug als Fährmann Wanderer über einen Fluss. Als er - ohne es zu ahnen - Jesus als Kind auf die Schulter nahm, wurde ihm das Kind zu schwer. Er erkannte Gott als den Mächtigsten an und weihte ihm sein Leben.
Zahlreiche überlebensgroße Darstellungen an Kirchen und Reiserouten - vor allem in Süddeutschland und den Alpenländern - gehen auf den Glauben zurück, dass ihr Anblick einen plötzlichen Tod vermeidet. Christophorus wurde zu den „Vierzehn Nothelfern“ gezählt und gilt als Patron aller Berufe und Menschen, die unterwegs sind. Aus Bittgängen der Fuhrleute und Pferdeumritten entstanden motorisierte Christophorus-Wallfahrten. Die erste in Deutschland führte am 24. Juli 1932 von München ins oberbayerische St. Christoph-Steinhöring. Papst Pius XI. (1922-1939) führte die Autosegnung zu seinem Festtag offiziell ein. Nicht nur die Medaille für Lebensretter in Bayern ist nach ihm benannt, auch ADAC-Rettungshubschrauber werden „Christoph“ gerufen.

Tag der Autobahnkirchen: Die beiden großen Kirchen organisieren am 22. Juli ihren diesjährigen „Tag der Autobahnkirchen“. Reisende seien eingeladen, am Aktionstag eine von bundesweit 44 Autobahnkirchen und -kapellen als „Rastplätze für die Seele“ anzusteuern: Um 14 Uhr gibt es vielerorts eine Andacht mit Reisesegen. Die Gotteshäuser sind mindestens von 8.00 bis 20.00 geöffnet. Um 9.30 Uhr überträgt das ZDF einen katholischen Gottesdienst aus der Baden-Badener Autobahnkirche Sankt Christophorus an der A5. Die Autobahnkirchen haben nach Schätzungen bundesweit jährlich rund eine Million Besucher. Nach den Statuten muss ein solches Gotteshaus eine direkte Anbindung an eine Raststätte oder Abfahrt haben. Sie darf nicht mehr als 1.000 Meter von der Autobahn entfernt sein.
Mehr: http://www.vrk.de; -> Verzeichnis aller Autobahnkirchen in Deutschland

 

Freitag, 20.07.2018