Wenn Saddam kocht

von Margret Wand

Mittwoch, 01.06.2016

Füreinander kochen - miteinander essen: Das war schon immer Gemeinschaft stiftend.
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Füreinander kochen - miteinander essen: Das war schon immer Gemeinschaft stiftend.

Leckeres Essen, das so gut riecht, dass einem schon vor dem ersten Bissen das Wasser im Munde zusammenläuft. Und dann noch nette Menschen um einen herum. Herrlich!

Für Saddam ist es noch mehr. Er kommt aus Syrien und lebt als Flüchtling hier. Kürzlich kochte er in einer Kirchengemeinde für ein großes gemeinsames Essen.

"Wenn ich Menschen um mich herum habe, dann fühle ich mich wieder lebendig." sagt Saddam. Er möchte sich hier einsetzen und dieser Gesellschaft nicht auf der Tasche liegen, sondern auch der Gesellschaft, die ihn aufgenommen hat etwas zurückgeben.

Saddam ist eigentlich Arabisch-Lehrer für Kinder, eine Ausbildung, mit der er hier in Deutschland nicht viel anfangen kann. Bisher hatte er noch keine Anhörung. Das bedeutet: kein Anrecht auf einen Sprachkurs, keine Arbeitserlaubnis. Was bleibt, ist ehrenamtliches Engagement: Er hilft bei Arbeiten im botanischen Garten, kümmert sich um jugendliche Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern - und schneidet Obdachlosen die Haare. Auch das kann er sehr gut.

Mittwoch, 01.06.2016