60 Jahre Kölner Dom

von Stefan Klinkhammer

Montag, 29.08.2016

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Foto: John Florea, Cologne/Germany, März 1945

Am Wochenende wurde der Gründung des Landes NRW vor 70 Jahren gedacht, das erst langsam aus den Trümmern entstand. Bald erhob sich in der größten Stadt von NRW auch der Dom wieder zu voller Größe - morgen vor 60 Jahren wieder vollständig geöffnet ...

INFO: Im II. Weltkrieg war der Kölner Dom von 14 schweren Fliegerbomben getroffen worden, doch die Zerstörungen brachten auch neue Erkenntnisse zur Baugeschichte: Bereits an der Nordostecke der römischen Legionsstadt Colonia Agrippina gab es eine Vielzahl an Tempeln, Heiligtümern, Weihe- und Kultstätten. Um 300 n.Chr. baute dort der Kölner Bischof Maternus die erste christliche Kirchenanlage. Sein späterer Nachfolger und Reichskanzler Rainald von Dassel brachte 1164 die Gebeine der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln und sie Stadt trat in die Reihe der großen abendländischen Wallfahrtsorte. Die für die Reliquien gebaute Kathedrale - Erzbischof Konrad von Hochstaden legte am 15. August 1248 den Grundstein - sollte das größte Bauwerk nördlich der Alpen werden.

An der „Hohen Domkirche Sankt Peter und Sancta Maria“ wurde bis 1560 gebaut, bis der Bau aus Mangel an Kapital und Interesse der Bürger beendet werden musste. Mit neuer Begeisterung nahm man 1842 den Bau wieder auf. 1863 war das Innere des Doms fertiggestellt, die beiden Türme, vollendet 1880, waren das höchste Bauwerk der Erde. Finanziert wurden die neuen Baumaßnahmen von der preußischen Staatskasse und dem von Kölner Bürgern gegründeten Zentral-Dombau-Verein. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Innenraum erst 1956 wiederhergestellt.

Der Domschatz in den unterirdischen Gewölberäumen des 13. Jahrhunderts an der Nordseite des Domes zeigt kostbare Reliquiare, liturgische Geräte und Gewänder, Insignien der Erzbischöfe und Domgeistlichen vom 4. bis zum 20. Jahrhundert, mittelalterliche Skulpturen und fränkische Grabfunde. Die wechselvolle Geschichte der Kölner Kathedrale präsentiert sich in dieser einzigartigen Kombination von historischen Gewölberäumen mit Resten der römischen Stadtmauer, Säulen vom Vorgängerbau des Domes, moderner Architektur und der neuartigen Präsentation des Domschatzes.

Das für den 15.08.1948 angesetzte Fest zur 700-Jahr-Feier der Grundsteinlegung fand kurz nach dem Krieg weltweite Beachtung und galt für Köln als eine Art Wiederauferstehung aus den Trümmern. Der gesamte Innenraum wurde nach Behebung der Kriegsschäden am 29.08.1956 wiedereröffnet. Heute besuchen täglich bis zu 20.000 Touristen aus aller Welt den Dom. Zur 750-Jahr-Feier wurde der Dom offiziell in der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die größte Kirche Deutschlands ist mit ihren 157,38 Metern Höhe nach der Moschee von Casablanca in Marokko mit 172 Metern und dem Ulmer Münster mit 162 Metern das dritthöchste Gotteshaus der Welt.

Links: www.koelnerdom.de, www.dombau-koeln.de

 

Domführungen (Gruppen): KölnTourismus GmbH, Unter Fettenhennen 19, 50667 Köln, Tel. 0221/2 21-23332, Fax 24848, E-Mail: koelntourismus@stadt-koeln.de, www.stadt-koeln.de.

Domforum – Besucherzentrum des Doms, Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 0221/92 58 47-30, Fax -31, www.domforum.de. Schwerpunkte: Kirchliche Gruppen, Kinder- sowie Jugendgruppen- und Schulklassen, Führungen für Einzelpersonen und tägliche Multivision über den Kölner Dom (gegenüber Hauptportal). Öffentliche Führungen: Mo.-Sa. 11.00, 12.30 h, Mo.-So. 14.00, 15.30 h, Treffpunkt: Hauptportal innen Erwachsene: € 4,00, Schüler/Studenten: € 2,00, Gebühr für geführte Gruppen: € 13,00.

Öffnungszeiten: Der Kölner Dom ist täglich durchgehend von 6.00-19.30 h geöffnet. Während der Gottesdienste ist eine Besichtigung des Domes nicht möglich. Im Kölner Dom sind nur Gruppenführungen zugelassen, die im Auftrag von KölnTourismus GmbH und Domforum stattfinden.

Gottesdienste: Sonn- und feiertags: 7.00, 8.00, 9.00, 10.00 h; (Kapitelsamt), 12.00, 17.00, 18.30 h. Vesper oder Andacht 18.00 h. Mo-Sa 6.30, 7.15, 8.00, 9.00, 18.30 h. Mittagsgebet: 12 h. Andacht: 18.00 h. Information: Tel. 0221/179 40-200; Fax 02 21/179 40-299.

 

Montag, 29.08.2016