Am Sonntag: Karlsfest 2019

von Stefan Klinkhammer

Freitag, 25.01.2019

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Generalvikar Andreas Frick, Foto: Bistum Aachen/Andreas Steindl, Montage: KiP

Am Sonntag ist wieder große Party in Aachen. Die Stadt feiert ihr Karlsfest zu Ehren des alten Kaisers mit Messe, Wurst, Rittersleuten und viel Musik. Was ist geplant und wie sieht es aus mit Blick auf Europa?

INFO: Zu Ehren von Kaiser Karl I., dessen Todestag auf den 28. Januar 814 datiert ist, wird in Aachen am letzten Januarsonntag das Karlsfest gefeiert. Das Aachener Domkapitel lädt dazu in diesem Jahr am Sonntag, dem 27. Januar, in den Aachener Dom ein. Um 10 Uhr beginnt das festliche Pontifikalamt, das der Aachener Weihbischof Karl Borsch zelebrieren wird. Im Gottesdienst, bei dem zu ihrem Patronatsfest auch die Karlsschützengilde zu Gast ist, wird neben dem Altar das Armreliquiar Karls des Großen aus der Domschatzkammer aufgestellt.

Auch ohne reservierte Plätze steht der Dom zur Karlsmesse allen Gläubigen offen. Die musikalische Gestaltung übernehmen der Aachener Domchor und das Sinfonieorchester Aachen unter der Leitung von Domkapellmeister Berthold Botzet mit der Missa Purificationis Beatae Virginis Mariae von Jan Dismas Zelenka. An der Orgel spielt Domorganist Prof. Michael Hoppe. Er wird am Nachmittag im Dom um 16.30 Uhr auch ein festliches Orgelkonzert mit Werken von Gabriel Pierne, Johann Ludwig Krebs und Charles-Marie Widor spielen. Der Eintritt ist frei, eine angemessene Spende wird erbeten. Das Karlsfest im Aachener Dom endet um 18 Uhr mit einer deutschen Vesper mit Chormusik. Mehr: https://www.aachenerdom.de/domkapitel-laedt-zum-karlsfest-ein/

Dom- und Schatzkammerführungen: Die Domschatzkammer ist an diesem Tag kostenfrei zu besichtigen. Öffentliche Führungen: 13 Uhr (deutsch/französisch), 14 Uhr (deutsch/englisch) und 15 Uhr (deutsch/niederländisch). Tickets sind in der Dominformation erhältlich. Besucher haben an diesem Festtag auch freien Zugang zur Chorhalle und zum Karlsthron im Hochmünster des Doms.

Auch rund um das Aachener Rathaus wird Karl gefeiert: Hier versammeln sich kostümierte Ritter und Gesangsgruppen, die Aachener Fleischerinnung reicht zu Eintopf und Dinkelbrot die „Karlswurst”. Die Tore des Rathauses sind mit allen Räumen für jeden Besucher von 10.00 bis 18.00 Uhr kostenfrei geöffnet: Neben dem Krönungssaal sind unter anderem das Dienstzimmer des Oberbürgermeisters, der Weiße Saal, der Friedenssaal, die Werkmeisterküche und das Werkmeistergericht sowie die Eingangshalle des Rathauses zur Besichtigung frei.

Karl I., „der Große” (Gedenktag katholisch: 28. Januar, Hochfest in Aachen) gehört zu den bedeutenden Gestalten der mittelalterlichen Geschichte. Nach dem Tod seines Vaters Pippin des Kleinen 768 regierte der 742 geborene Karl gemeinsam mit seinem Bruder Karlmann als König der Franken und übernahm nach dessen Tod 771 die Alleinherrschaft. Dem zu ihm geflohenen Papst Leo III. bestätigte er die Herrschaft über den Kirchenstaat und wurde am 25. Dezember 800 in Rom durch Papst Leo zum Kaiser gekrönt. Karls Bedeutung liegt nicht in seinem frommen Leben, doch er legte mit seiner Politik die Fundamente des christlichen Abendlandes und verschaffte der Kirche und damit auch dem Glauben in Europa bleibenden Raum. Karl beendete sein Leben in Aachen, wo er 814 in seiner Pfalzkapelle, dem Aachener Münster, in einem römischen Marmorsarkophag beigesetzt wurde. Auf Kaiser Friedrich Barbarossas Veranlassung erfolgte 1165 die Heiligsprechung Karls durch den Erzbischof von Köln unter Billigung von Gegenpapst Paschalis III., aber gegen den Willen von Papst Alexander III.. Seit 1176 wird Karl als Seliger verehrt.

Unsere Gesprächspartner:

Bischof Dr. Helmut Dieser, geboren am 15. Mai 1962 in Neuwied, wurde am 12. November 2016 im Aachener Dom zum Bischof in Aachen eingeführt. Nach dem Abitur in Bendorf studierte er Katholische Theologie und Philosophie in Trier und Tübingen. 1989 empfing er in Trier die Priesterweihe und war zunächst Kaplan in Bad Neuenahr-Ahrweiler. 1992 wurde er Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Dogmatik an der Theologischen Fakultät Trier, erhielt 1996 einen Lehrauftrag für Homiletik am Institut für Pastoralpsychologie und Homiletik des Priesterseminars Trier und wurde1998 zum Dr. theol. promoviert. 1997-2004 wirkte er als Leiter der Berufseinführung der Kapläne, war zugleich 1998-2004 Pfarrer in Waldrach, Kasel und Morscheid, anschließend in Adenau, Dümpelfeld und Kaltenborn. Zudem war Helmut Dieser Dozent für Homiletik am Studienhaus St. Lambert in Lantershofen. Am 24. Februar 2011 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Weihbischof im Bistum Trier, Papst Franziskus berief ihn am 23. September 2016 zum Bischof von Aachen. Als Bischof führt er den Wahlspruch „Pax Dei omnem sensum exsuperat – Der Friede Gottes übersteigt alles Verstehen“ aus dem Brief an die Philipper (Phil 4,7). Helmut Dieser gehört der Glaubenskommission und der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz an. Mehr: http://www.bistum-aachen.de.

Generalvikar Dr. Andreas Frick ist Jahrgang 1964, stammt aus gebürtig aus der Bischofstadt und wurde 1989 in Rom zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in der Pfarrei St. Nikolaus in Meerbusch-Osterath war er 1997-2007 Domvikar am Hohen Dom zu Aachen, übernahm 1997-2004 die Leitung der Pfarrei St. Foillan in Aachen, von 2003 bis 2004 war er Leiter der Gemeinschaft der Gemeinden Aachen-Mitte und Dechant des Dekanates Aachen-Mitte. Weitere Stationen: 2004-2007 Direktor am Pauluskolleg in Bonn, dem Theologenkonvikt des Bistums Aachen, 2004- 2012 Mitglied des Kuratoriums für die Fortbildung der Priester, 2005 -2015 Richter am kirchlichen Arbeitsgericht erster Instanz der nordrhein-westfälischen Bistümer, 2007-2009 Pfarrer an St. Peter und Paul in Eschweiler Leiter der Gemeinschaft der Gemeinden Eschweiler-Mitte. Am 9. Januar 2015 übernahm Dr. Andreas Frick das Amt des Generalvikars des Bistums Aachen und wurde am selben Tag zum residierenden Domkapitular ernannt. Bischof Helmut Dieser ernannte ihn am 12. November 2016 erneut zum Generalvikar. Mehr: https://www.bistum-aachen.de

Freitag, 25.01.2019