Das schwarze Schaf – Ausgeschlossen und doch nicht allein

von Carsten Griese

Dienstag, 13.11.2018

Rote und eine schwarze Spielfigur
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Im Abseits stehen macht keinen Spaß

Manchmal sind es Konflikte oder Entscheidungen, die Freunde und Familie nicht nachvollziehen können – und schon bricht der Kontakt zu den Liebsten ab. ´Das schwarze Schaf´ ist eine Beschreibung für Menschen, die nicht mehr dazugehören

Carsten Griese hat sich darüber Gedanken gemacht:

„Ich bin das schwarze Schaf in der Familie“, sagt ein Mann nach der Beerdigung seiner Mutter zu mir. Ich lerne ihn erst nach der Trauerfeier kennen. Er steht auf dem Friedhof in Lederkluft, Arme tätowiert, den Kontakt zur Familie hat er verloren. Im Trauergespräch mit den anderen Geschwistern hatte ich bereits von ihm gehört.

Wenn ein Mensch verlorenen gegangen ist, verliert er auch den Schutz der Sippe, ist allein in unsicherer Umgebung unterwegs, gehört einfach nicht mehr dazu. Mir fällt die Geschichte vom verlorenen Schaf ein, als der Mann vor mir steht. Jesus hat sie erzählt. Menschen, die sich verloren fühlen, haben seine Nähe gesucht. Und allein darin sieht Jesus ein Zeichen ihrer Bereitschaft, neu anzufangen und umzukehren. Sie möchten wissen, was er von Gott erzählt.

Die Bereitschaft umzukehren kann sich auch heute im Kleinen zeigen: im Nachdenken über den eigenen Lebensweg, im Gespräch über Lebensentscheidungen, im Besuch einer offenen Kirche, im Zuhören, im spontanen Gebet. Es gibt viele Möglichkeiten, umzukehren, Gott zu suchen und das Glück zu erleben, wieder zu sich selbst zu finden.

Dienstag, 13.11.2018