Telgter Krippenausstellung läuft

von Christof Beckmann

Mittwoch, 13.11.2019

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Dr. Anja Schöne präsentiert die 79. Telgter Krippenausstellung, Foto: Bischöfliche Pressestelle Münster/Ann-Christin Ladermann), links: Konsumkrippe: Holzbildhauer Rudi Bannwarth aus Ettlingen hat eine Konsumkrippe im Fernseher gestaltet. (Foto: Stephan K

Ist nicht wahr, oder? Weihnachten ist doch erst in sechs Wochen! Doch, am 9. November wurde sie eröffnet, die 79. Telgter Krippenausstellung im „Religio – Westfälisches Museum für religiöse Kultur“. Traditionelles, aber auch Modernes wird gezeigt.

INFO: Am 9. November wurde die 79. Telgter Krippenausstellung im „Religio – Westfälisches Museum für religiöse Kultur“ eröffnet. Neben traditionellen Figurenkrippen gibt es dort auch moderne Gestaltungen der Weihnachtsgeschichte und kritische Arbeiten von rund 100 Künstlerinnen und Künstler aus ganz Deutschland, die das heutige Konsumweihnachten kommentieren. Das Motto lautet „Auf der Suche nach dem Licht der Welt“ und Museumsleiterin Dr. Anja Schöne freut sich, dass viele der rund 100 Künstlerinnen und Künstler aus ganz Deutschland diese Idee aufgegriffen haben: „Mit Licht ist hier nicht nur Helligkeit gemeint, sondern Licht für andere zu sein, durch Trostspenden, Barmherzigkeit oder Hilfeleistung“. Da in vielfältigen Lichtinstallationen mit Licht gespielt wird, gibt es erstmals eine Rauminszenierung mit Schwarzlicht, die eine fantastisch-surreale Atmosphäre schafft. Doch greifen Künstler mit ihren Darstellungen ebenso kritisch den Weihnachtskonsum auf, das Festessen und -trinken, das Selfie vor dem Weihnachtsbaum und hinterfragen die Entfremdung des Festes Christi Geburt von seinem eigentlichen Inhalt. Für Anja Schöne ist gerade die Vielfalt der Interpretation und der Gestaltungen das Besondere an der Ausstellung, die in Krippenkreisen national und international bekannt ist: „Mit ihrer dichten Atmosphäre lädt die Ausstellung ein, inmitten der hektischen Advents- und Weihnachtszeit innezuhalten und sich zu besinnen.“ Die Ausstellung kann täglich – außer montags – von 11 Uhr bis 18 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt kostet fünf Euro, bis 21 Jahre ist der Eintritt frei.

Adresse: RELíGIO - Westfälisches Museum für religiöse Kultur, Herrenstraße 1-2, 48291 Telgte, Tel. 02504 / 93 120, Fax 02504 / 79 19, Führungen können unter Tel. 02504 / 93120 oder per Mail an museum@telgte.de gebucht werden. Weitere Informationen zur Ausstellung und zu begleitenden Veranstaltungen gibt es im Internet unter www.museum-telgte.de.

Marienwallfahrts Telgte: Der Marienwallfahrtsort Telgte verzeichnete 2019 rund 100.000 Pilger – mit steigender Tendenz. Gegenstand der Verehrung ist dort das Telgter Gnadenbild der schmerzhaften Maria. Die Pietà mit dem vom Kreuz abgenommenen Christus im Schoß seiner Mutter wurde um 1370 aus Lindenholz geschaffen. Sie wurde von der Muttergottes-Bruderschaft bei örtlichen Flurprozessionen getragen, in einen kostbaren Mantel gehüllt und mit einer Krone geschmückt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg ordnete der Münsteraner Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen 1651 eine Prozession von Münster und Warendorf nach Telgte an, ernannte 1654 Telgte zum Hauptwallfahrtsort des Bistums Münster und ließ eine neue barocke Wallfahrtskapelle für die Pietà erbauen, einen achteckigen Zentralbau mit Kuppel. Seit 1701 zogen auch die Kirchengemeinden des westlichen Münsterlandes nach Telgte, es folgte ein Aufschwung der Prozessionen und 1763 wurde ein achteckiger Ausbau mit Glockenturm als Sakristei angebaut. Im 19. Jahrhundert kam von Laien der entscheidende Anstoß für eine Wallfahrt, die seit 1852 aus Osnabrück nach Telgte zog. Die Osnabrücker Wallfahrt ist mit regelmäßig 7.500 Teilnehmern die größte Fußwallfahrt im deutschsprachigen Raum. 1904 wurde Telgte von Papst Pius X. in das Verzeichnis der weltweit anerkannten Gnadenbilder aufgenommen, das durch den Kölner Erzbischof Anton Kardinal Fischer gekrönt wurde. Bekannt ist die Kutschen-Wallfahrt, die jedes Jahr zum Fest Christi Himmelfahrt nach Telgte führt, doch führt auch eine Traktoren-Wallfahrt in die Stadt.

Anreise: Telgte liegt 12 km östlich von Münster an der B 51 und B 64 und ist auch zu erreichen über die A 43 und die A 1 / Abfahrt Münster-Süd. Die Bahnstation Telgte liegt an der Strecke Münster - Rheda-Wiedenbrück. Öffnungszeiten: Kirche und Wallfahrtskapelle sind täglich von 07.30 Uhr bis 19.30 Uhr geöffnet. Pilgerinformationen: Die St. Clemens-Kirche neben der Gnadenkapelle ist zugleich Wallfahrtskirche. Gottesdienste sind (in der Regel) Montag bis Samstag um 09:00 Uhr. In der Wallfahrtszeit vom letzten Sonntag im April bis Allerheiligen ist jeden Mittwoch um 15.00 Uhr eine Pilgermesse mit Predigt. Ein etwa 1 km langer Kreuzweg in unmittelbarer Nähe zur Ems lädt zum gemeinsamen oder stillen Gebet ein.

Infos und Adressen: Propsteipfarramt St. Clemens, Kardinal-von-Galen-Platz 1, 48291  TELGTE , Tel. 02504 / 1765, e-mail: StClemens-Telgte@bistum-muenster.de, Internet: www.st-clemens-telgte.de, http://www.st-marien-telgte.de. Mehr Informationen auch bei Stadttouristik im Treffpunkt Telgte, Kapellenstr. 2, 48291 Telgte, Tel. 02504 / 690-100, Fax 02504 / 690-109, stadttouristik@telgte.de, www.telgte.de.

Mittwoch, 13.11.2019