Was bin ich eigentlich wert?

von Sandra Sternke-Menne

Mittwoch, 17.06.2020

Mann sitzt am Fenster
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Was bin ich wert wenn ich nicht so produktiv bin wie sonst?

Vor ein paar Monaten jagte noch ein Kundentermin den nächsten. Dazwischen Meetings mit den Kolleginnen und Kollegen im Büro, ein schnelles Mittagsessen in der Kantine und danach noch unzählige Mails, beantworten.

Und plötzlich: Lockdown – nichts geht mehr.

Die erste Zeit fühlte sich gut an. Endlich wieder ein Buch lesen, im Wald spazieren und die frische Luft genießen. Den Wocheneinkauf erledigen, ohne auf die Uhr sehen zu müssen. Das Gespräch mit der Nachbarin über den Gartenzaun.

 

Aber irgendwann kommt die Frage: Was bin ich eigentlich noch wert, wenn ich scheinbar nicht mehr produktiv bin?

 

Und dann die Existenzängste: Kurzarbeit, keine Systemrelevanz, drohende Arbeitslosigkeit – Auf sich selbst zurückgeworfen und in Frage gestellt. Das tut weh.

Solche Gedanken und Probleme können nicht durch ein paar nette und aufmunternde Worte weggewischt werden. Aber mir persönlich gibt es Hoffnung, wenn ich zwischendurch mal zugesprochen bekomme:

 

Du bist wertvoll! Egal wie produktiv du bist! Denn alle Menschen sind systemrelevant.

 

„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein“. Ein Satz aus der Bibel, den Gott zu uns Menschen spricht.

Das bedeutet für mich: Ich kann und darf in meinem Leben viel mehr, als nur zu funktionieren und zu arbeiten. Ich bin etwas wert, und zwar jenseits aller Ansprüche.

Mittwoch, 17.06.2020