Willibert Pauels zum Karfreitag

von Dr. Christof M. Beckmann

Donnerstag, 02.04.2015

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Diakon Willibert Pauels / Foto: KIP

Willibert Pauels, Diakon, bekannter Büttenredner und Kabarettist, kennt sich aus mit Durststrecken im Leben. 2012 erkrankte er an Depressionen - trotzdem für ihn keinen Grund zum Verzweifeln. Für ihn hat Karfreitag eine ganz besondere Bedeutung ...

INFO: Das Wort „Kar” stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet „Trauer”, „Klage” oder „Kummer”. Die Karwoche begann mit dem Palmsonntag eine Woche vor Ostern: In Erinnerung an den triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem versammelten sich die Gläubigen zumeist vor der Kirche zur Segnung der Palmen - in Deutschland meist Buchsbaumzweige - und zogen dann in einer Palmprozession zum Gotteshaus.

Am Gründonnerstag (wohl von althochdeutsch „greinen” = weinen) gedenkt die Kirche des letzten Abendmahles, das Jesus mit seinen Jüngern hielt, und damit der Einsetzung der Eucharistie. Nach dem Gloria-Gesang im Gottesdienst verstummten Orgel und Glocken. Mit der Fußwaschung, im Orient des Altertums üblichen Geste der Gastfreundschaft, setzte Jesus ein Zeichen dienender Liebe, das in vielen Gemeinden mit jungen und älteren Gemeindemitgliedern nachempfunden wird. Nach der letzten Messfeier vor Ostern werden Blumenschmuck und Kerzen abgeräumt. In besonders gestalteten Betstunden oder im stillen Gebet gedachten die Gläubigen des Ölberggeschehens mit der Gefangennahme Jesu und dem beginnenden Leiden.

Der Karfreitag ist der Gedächtnistag der Kreuzigung. Er wird als Fasttag und im Zeichen der Trauer in Stille und Besinnlichkeit begangen. Am Nachmittag versammeln sich die Christen zum Wortgottesdienst mit Verlesung der Passionsgeschichte, zur Kreuzverehrung - das mit einem violetten Fastentuch bedeckte Kreuz wird enthüllt und durch Kniebeugen verehrt - und der anschließenden Kommunionfeier. In vielen Gemeinden finden am Morgen des Karfreitags Kreuzwegandachten und Karfreitagsprozessionen statt. Der Karsamstag schließlich ist der Gedächtnistag der Grabesruhe des Herrn. Es findet kein Gottesdienst statt; die Altäre in den Kirchen sind frei von Kerzen und Blumen. Erst in der Nacht zum ersten Ostertag oder sogar in der Frühe des Ostermorgens versammeln sich die Christen zur Feier der Auferstehung.

Unser Gesprächspartner: Willibert Pauels, Jahrgang 1954, aufgewachsen als drittes von vier Kindern in Wipperfürth im Bergischen Land, studierte nach dem Abitur 1973 am Engelbert-vom-Berg-Gymnasium Katholische Theologie in Bonn und Münster, zunächst mit dem Ziel, Priester zu werden. Als Diplomtheologe arbeitete in einem Sägewerk und im Collegium Marianum in Neuss, machte eine Ausbildung zum Freizeitpädagogen und wurde 1993 zum katholischen Diakon geweiht. Nach Einsatz in verschiedenen Pfarrgemeinden ist der Vater einer Tochter als Diakon in der Pfarreiengemeinschaft Oberberg Mitte in Gummersbach und Bergneustadt tätig. In der Regel predigt Willibert am jeweils letzten Sonntag im Monat im Hochamt des Altenberger Doms, um 10:30 Uhr: Katholische Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt (Altenberger Dom), Ludwig-Wolker-Straße 4, 51519 Odenthal, Internet: www.altenberger-dom.de.

Seit seinem ersten Auftritt 1975 bei einer Karnevalssitzung der „Kajuja” in seiner Heimatstadt trat er als „frommer Jeck” und „Bergische Jung” regelmäßig im regionalen Karneval auf. 1995 wurde er für den Kölner Karneval entdeckt und wurde mit rund 180 Auftritten pro Jahr zu einem der gefragtesten Stars des Rheinischen Karnevals. Für seine Verdienste wurde er 2009 als „Markenzeichen des Rheinlands” mit dem Rheinlandtaler des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) geehrt. 2013 eröffnete Pauels, dass er seit Jahren unter Depressionen leidet.

Kontakt zum Büro Willibert Pauels: Nina Dietrich, GO GmbH, Rösrather Straße 655, 51107 Köln, Montag bis Freitag von 8:00 bis 17:00 Uhr , Tel. 0221 / 922 669-14, Fax 0221 / 922 669-69, E-Mail: dietrich@alaaaf.de, Internet: www.alaaaf.de
Donnerstag, 02.04.2015