Extraschicht: Die Kirchen und der Bergbau

von Stefan Klinkhammer

Samstag, 28.06.2014

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Eine Region in Bewegung: Das Ruhrgebiet wird zur „ExtraSchicht“. Der Wandel von der Schwerindustrie zu einer modernen Wirtschafts- und Kulturregion wird verdeutlicht. Dazu gehört auch die Kirche – nicht nur, wenn von „Industrie-Kathedralen“ die Rede ist..

INFO: Das gesamte Ruhrgebiet wird zur Extraschicht - an diesem Samstag, 28. Juni, werden alle Besucher zu einer Reise durch die Geschichte des Ruhrgebiets eingeladen. Während der „Langen Nacht der Industriekultur“ finden rund 500 Veranstaltungen an verschiedensten Spielorten statt – ein Ereignis, das es weltweit kein zweites Mal in solcher Dichte gibt. Von 18-2 Uhr machen sich schätzungsweise 200.000 Besucher auf, das Ruhrgebiet neu zu erkunden. Geheimnisvolle Namen wie „Eisenheim“ locken ebenso zur Entdeckertour wie eine Fahrt an den Ostpol. 2.000 Künstler eröffnen in 20 Städten der Metropole Ruhr einen wogenden Reigen fantastischer und fantasievoller Erlebnisse. Poesie und Experiment, Schrilles und Berührendes, feine Miniaturen, mitreißende Knalleffekte und alle Nuancen dazwischen bieten einen dramaturgisch durchkomponierten Bilderbogen, der in einer einzigen Sommernacht die Erzählung des Ruhrgebiets umspannt.

Im Ruhrgebiet steckt Europa in jedem Winkel. Die Industriekultur des Ruhrgebiets ist stilprägend für eine ganze europäische Epoche. Mit Veranstaltungen zum diesjährigen Schwerpunkt „Zuhause in Europa“ macht die 14. ExtraSchicht diesen besonderen Zusammenhang sichtbar: Auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein wird die Straßentheaterkultur Europas mit internationalen Straßentheater- und Walkacts gefeiert. Die Jahrhunderthalle Bochum verwandelt sich in einen Fest.Spiel.Platz.Europa und wartet mit einem Programm vom Poetry-Jazz-Slam über Danse, Théâtre und Cirque Nouveau, literarische Fußballkultur und Europa Dancefloor bis zum Streifzug über europäische Plattenteller von Funkhaus Europa auf. Die Junge Szene Ruhr bringt Europa am LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum ganz weit nach vorne mit dem Thema „Urban Subculture. Junges Europa im Revier“ – am Start sind Urban Dance-Performances von Pottporus und Balkan Crossover-Rock mit der Band Zirkus. Europäische „Glanz-Lichter“ inszeniert auch der Ankerpunkt Lindenbrauerei in Unna – mit gewohnter Hingabe an die internationale Lichtkunst und zur ExtraSchicht auch mit einem „Lichtweg durch Europa“ u.a. mit der poetischen Licht- und Klanginstallation „Herbergen“ von Günter J. Schäfer. Im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg erforscht ein Bläser-Oktett der Duisburger Philharmoniker die Flüsse Europas auf den Spuren musikalischer Traditionen verschiedener Regionen und verbindet sie zu einer musikalischen Europareise. Die Ausstellungen zum Ersten Weltkrieg „1914 – Mitten in Europa“ im Ruhr Museum in Essen, „Spurensuche 1914“ in der Zinkfabrik Altenberg in Oberhausen und die Sonderausstellungen „Stahl & Moral“ und „Front 14/18“ in der Henrichshütte Hattingen greifen aber auch die traumatischen und nachdenklich stimmenden Facetten eines „Zuhause in Europa“ auf.

Alle Informationen unter www.extraschicht.de

Barbara-Ausstellung im Bergbaumuseum Bochum: Zu den Spielorten der „Extraschicht“ gehört auch das Deutsche Bergbaumuseum in Bochum. Neben speziellen Veranstaltungen zum Beispiel auf dem Förderturm, einer speziellen Illumination oder der Fahrt in das Anschauungsbergwerk steht natürlich auch das normale Museum den Besuchern offen. Im Erweiterungsbaus findet sich eine der umfangreichsten Sammlungen der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute. Sie sollte die Bergleute bei ihrer harten Arbeit unter Tage schützen. Während der Bergbau sich im Ruhrgebiet im 19. Jahrhundert explosionsartig ausbreitete, wurden dringend Facharbeiter für die Arbeit unter Tage gesucht. Neben der Fachkunde brachten katholische Arbeiter aus dem preußischen Osten die Heilige Barbara mit ins Ruhrgebiet.

Weitere Informationen zum Barbara-Ausstellung im Bergbaumuseum Bochum unter: http://www.bergbaumuseum.de/index.php/de/ausstellung/dauerausstellung/kunst-und-kultur

Kontakt: Deutsches Bergbaumuseum Bochum, Am Bergbaumuseum 28, 44791 Bochum, Tel. 0234 / 5877 0, Fax  0234 / 5877 111, www.bergbaumusuem.de

Samstag, 28.06.2014