ADVENIAT: Für Gerechtigkeit

von Christof Beckmann

Samstag, 10.12.2016

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Vom Ruhrpott nach Peru: Seit fast 30 Jahren engagiert sich die Missionsärztliche Schwester Birgit Weiler für die Rechte indigener Völker und gegen die Ausbeutung der Umwelt am Amazonas. Ihr Blick auf den heutigen Internationalen Tag der Menschenrechte ...

 INFO: Die diesjährige Weihnachtsaktion des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat wurde am 1. Advent mit Kardinal Reinhard Marx im Münchner Liebfrauendom eröffnet. Dazu finden bis Weihnachten in ganz Deutschland Gottesdienste, Benefizkonzerte, Diskussionsforen und Vorträge mit Partnern aus Lateinamerika statt. Unterstützt wird die Adveniat-Weihnachtsaktion in diesem Jahr vom Kolping-Bundesverband, Kolping International und der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB).
Der Name der Aktion Adveniat stammt von der zweiten Vaterunser-Bitte „Adveniat regnum tuum (dein Reich komme)”. Das in Essen ansässige Hilfswerk wurde 1961 von der Deutschen Bischofskonferenz ins Leben gerufen. Seitdem unterstützt Adveniat die Kirche in Lateinamerika und der Karibik bei ihrem Einsatz für die arme Bevölkerung. Seit der Gründung erhielt das Hilfswerk rund 2,5 Milliarden Euro an Spenden und fördert jährlich rund 2.000 Projekte mit mehr als 30 Millionen Euro. Auch in diesem Jahr ist die traditionelle Weihnachtskollekte in allen katholischen Kirchen Deutschlands am 24./25. Dezember für Adveniat und die Hilfe für die Menschen in Lateinamerika und der Karibik bestimmt.
Kontakt: Bischöfliche Aktion Adveniat, Gildehofstr. 2, 45127 Essen, Tel. 0201 /1756–203, Fax 0201 / 1756–222, Internet: www.adveniat.de, www.blickpunkt-lateinamerika.de. Spendenkonto: 17345 bei der Bank im Bistum Essen (BLZ 360 602 95), IBAN: DE03 3606 0295 0000 0173 45, SWIFT/BIC: GENODED1BBE.

Das Aktions-Thema: Sie Aktion 2016 steht unter dem Motto „Schützt unser gemeinsames Haus”. In den Mittelpunkt stellt das Hilfswerk der deutschen Katholiken für die Kirche Lateinamerikas die bedrohte Schöpfung und die bedrohten Völker des Amazonasgebiets, denn auch ein Jahr nach dem Weltklimagipfel von Paris zerstören Klimawandel und rücksichtslose Ausbeutung von Rohstoffen die Lebenswelt der ursprünglichen Völker. Außerdem setzten ihnen Wasserkraftwerke sowie gigantische Soja-, Zuckerrohr- und Palmölplantagen zu. Das panamazonische, kirchliche Netzwerk Repam („Red Eclesial PanAmazónica”) stellt sich dem Auftrag von Papst Franziskus, die Forderungen seiner Enzyklika Laudato si‘ konkret in die Tat umzusetzen. Die Ortskirchen der neun Amazonas-Staaten setzen sich gemeinsam mit vielen Initiativen und Organisationen gegen die fortschreitende Umweltzerstörung und für das Überleben sowie die Rechte der Indigenen ein. Dazu sind in der Adventszeit Adveniat-Partnerinnen und Adveniat-Partner aus Ecuador, Peru und Brasilien in den deutschen Bistümern unterwegs und berichten über ihren Einsatz für Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Weitere Informationen zu den diesjährigen Adveniat-Partnern stehen bereit unter www.adveniat.de/aktionspartner2016.

Unsere Gesprächspartnerin: Prof. Dr. Birgit Weiler MMS, Jahrgang 1958, zog es vor fast drei Jahrzehnten aus ihrer Heimat, dem Ruhrgebiet, nach Peru. Seitdem engagiert sie sich für die Rechte indigener Völker. Die Missionsärztliche Schwester wurde 2011 über inkulturierte Pastoral bei den Huambisa und Aguarana in Peru promoviert und dafür mit dem Erwin-Kräutler-Preis der Universität Salzburg ausgezeichnet. Sie arbeitet als Professorin an der Jesuiten-Universität José Luis Montoya in Lima, ist Beraterin der„Bischöflichen Kommission für die soziale Aktion”(CEAS) in Peru sowie für die „Kommission für Gerechtigkeit und Solidarität” der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz (CELAM). Im nordperuanischen Amazonaswald und in der Hauptstadt Lima begleitet sie indigene Studentinnen und Studenten, die dort interkulturell ausgebildet werden, um in ihren Heimatregionen als Lehrer ihr Wissen an die Kinder und Jugendlichen ihres Volkes weiterzugeben. Schwester Birgit Weiler setzt sich auch gegen die Ausbeutung der Umwelt (Erdölgewinnung) in indigenen Gebieten in Jaén ein, auch im Hinblick auf die gesundheitlichen Folgen für die dort lebenden Menschen. Denn das Vordringen von Minenunternehmen und Ölförderfirmen bedroht die letzten Naturparadiese Perus und die ursprünglichen Völker des Andenhochlandes und des Amazonastieflandes.

Samstag, 10.12.2016