Vision:Teilen der Franziskaner

von Annette Florin

Freitag, 09.12.2016

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Franziskanerbruder Peter Amendt hat in vielen Krisenregionen Freunde und wird nicht müde, von den Missständen und Nöten der Menschen dort zu berichten. Bei der Initiative Vision:Teilen in Düsseldorf war etwa Father Antony Bangoye aus dem Sudan zu Gast...

INFO: Der Südsudan, der jüngste Staat der Welt, steht am Abgrund. Ein erbitterter Kampf zweier Lager um die Macht lähmt das Land. Wie Generalvikar Antony Bangoye aus dem Südsudan berichtet, ist es derzeit durch Stammeskriege, Gewalt, größte Armut und Not gezeichnet.

Nach jüngsten Angaben von Macram Max Gassis, emeritierter Bischof der sudanesischen Diözese El Obeid, sind abseits der Weltöffentlichkeit 1,3 Millionen Menschen in den Nuba-Bergen Terror, Krieg und Verfolgung ausgesetzt: „Tägliche Angriffe mit Militärflugzeugen zielen auf friedliche Nuba-Bürger und zwingen Tausende zur Flucht. Der Hunger ist zur Unterernährung geworden, und bald wird er zur tödlichen Hungersnot werden!”, erklärte Gassis Anfang der Woche bei einem Europäischen Partnertreffen im Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ in Aachen mit Vertretern der Aachener Hilfswerke Misereor, missio und Verantwortlichen katholischer Hilfswerken aus mehreren europäischen Ländern. Die schwierige politische Lage in der Region verhindere Intervention und Hilfsmaßnahmen der internationalen Staatengemeinschaft. Fast ausschließlich der Diözese El Obeid gelinge es, mit der Unterstützung katholischer Hilfswerke aus verschiedenen europäischen Staaten die Bevölkerung in den Nuba-Bergen mit Nothilfemaßnahmen zu unterstützen.

Angesichts der ansteigenden Zahl von Flüchtlingen aus dem Sudan hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) von der EU ein Umdenken in ihrer Flüchtlingspolitik gefordert. Nach neuen Angaben der Internationalen Migrations-Organisation (IOM) vom 30.11. ist der Sudan 2016 von einem Transit- zu einem Herkunftsland von Flüchtlingen geworden: Zwischen dem 1. Januar und 17. November 2016 kamen nach IOM-Informationen 348.664 Flüchtlinge und Migranten auf dem Seeweg nach Europa. In Italien, wo 171.299 Personen anlandeten, stellen Sudanesen inzwischen die drittgrößte Gruppe unter den Flüchtlingen. Die Zahl der sudanesischen Flüchtlinge und Migranten nahm danach gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13 Prozent von 7.131 auf 8.066 Personen zu, während die Zahl der Eritreer und Somalier um 52 bzw. 32 Prozent zurückging.

Nach Informationen der UN-Koordination für Humanitäre Hilfe (OCHA) sind zwischen dem 1. Januar und 31. Oktober 2016 allein aus Darfur 205.242 Menschen aufgrund des Bürgerkrieges aus ihren Heimatdörfern geflohen – vor allem aus dem Bergmassiv Jebel Marra, wo der Bürgerkrieg mit Bodenoffensiven der sudanesischen Armee und verbündeter Milizen sowie Luftangriffen im Jahr 2016 eskalierte. In Uganda, wo die Zahl der Flüchtlinge die Millionengrenze überschritten hat, stellen nach aktuellen Zahlen der Welthungerhilfe die Südsudanesen mit insgesamt 600.000 Flüchtlingen die größte Gruppe.

vision:teilen: Die 2005 von den beiden Franziskanerbrüdern Peter Amendt und Klaus-Dieter Diedershagen ins Leben gerufen Initiative gegen Armut und Not will denen helfen, die sich nicht mehr selbst helfen können und durch das Raster der staatlichen Hilfen fallen. Einfachheit, Brüderlichkeit und der Einsatz für die Armen und Unterprivilegierten, für Frieden und Gerechtigkeit sind Motive franziskanischen Handelns und gleichermaßen Zweck und Aufgabe des Vereins, der sich heute paritätisch aus Ordensvertretern und Laien zusammensetzt.
vision:teilen - eine franziskanische Initiative gegen Armut und Not e.V. , Schirmerstr. 27, 40211 Düsseldorf, Tel. 0211 / 66 83 373, Fax 0211 / 178 080 63, Bürozeiten: Mo-Fr 9.30-13 Uhr und 13.30-17 Uhr, E-Mail: info(at)vision-teilen.org, Sekretariat/Verwaltung: E-Mail: verwaltung(at)vision-teilen.org, Bankverbindung: Stadtsparkasse Düsseldorf, IBAN: DE42 3005 0110 0010 1790 26, BIC: DUSSDEDDXXX, E-Mail: info@vision-teilen.org, Facebook: www.facebook.com/vision.teilen, Internet: www.vision-teilen.org

Freitag, 09.12.2016