Auszeiten

von Sandra Sternke-Menne

Donnerstag, 02.06.2022

Frau sitzt in der Sonne
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Auszeiten nehmen bedeutet nicht Stillstand

Manchmal reichen Sandra Sternke-Menne 10 Minuten -aber die braucht sie täglich - als kleine Auszeit:

Mitten im Unterwegs-Sein einfach mal anhalten, stehen bleiben – das ist gar nicht so leicht, wenn das Motto ansonsten gern ´Höher, schneller, weiter´ heißt -  möglichst ohne Pause, der Zeit möglichst viel abgewinnen. Eine Zeitlang geht das gut, aber irgendwann geht mir die Puste aus.

Öfter mal anhalten, durchatmen. Herausgerissen aus der Bewegung, sagt mir mein Körper, dass ich Ruhe brauche und auf meine innere Stimme hören darf. Ich muss das regelrecht einüben. Denn allein das Bewusstwerden der eigenen Grenzen reicht nicht aus. Ich muss es auch wirklich machen.

Mir gelingt das so: Einmal am Tag nehme ich mir ein paar Minuten. Im Wohnzimmer zünde ich eine Kerze an, mache mein Lieblingslied an, setze mich bequem hin, schließe die Augen und genieße diese Auszeit, nur für mich.

Ich habe gemerkt: Still zu stehen ist kein Stillstand – ganz im Gegenteil. Solange ich renne, unterwegs bin, gehen die Kräfte nach außen. Im Stillstehen können sie nach innen gehen, in der Stille kann ich bewusster hören: Der Geburtsort für Träume und Sehnsüchte.

Wenn Ihr Euch mehr Zeit als nur zehn Minuten nehmen könnt: Stille erleben und genießen, in der Stille auftanken, kann man zum Beispiel in vielen Klöstern.

Auf der Seite www.stillefinden.org findet Ihr Infos über knapp 300 evangelische und katholische Klöster.

Donnerstag, 02.06.2022