Das Judas-Thaddäus-Projekt

von Christof Beckmann

Mittwoch, 28.04.2021

Dr. Werner Kleine, Citykirche Wuppertal, Screenshot „Mystagogische Kirchenführung“
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Dr. Werner Kleine, Citykirche Wuppertal, Screenshot „Mystagogische Kirchenführung“

Jeden Monat lädt die Citykirche Wuppertal alle ein, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden, Hoffnung suchen oder am Rand der Gesellschaft stehen: Sie gehen heute wieder zum Hl. Judas Thaddäus. Spezialist für besondere Fälle, gerade in Corona-Zeiten.

INFO: Zusammen mit dem Sozialdienst kath. Frauen (SkF) e.V. Wuppertal, dem Caritasverband Wuppertal/Solingen, der Notfallseelsorge Wuppertal und der Seelsorge für Obdachlose, Prostituierte und Drogenabhänge lädt die Katholische Citykirche Wuppertal alle, die hoffnungslos sind oder am Rand der Gesellschaft stehen, an jedem 28. Tag eines Monats nach St. Marien in Wuppertal-Elberfeld (Wortmannstr./Ecke Hardtstr.) von 12-14 Uhr ein, um den Hl. Judas Thaddäus um Beistand und Fürsprache zu bitten. Die nächste Wallfahrt findet - nach langer durch die Corona-Pandemie bedingter Unterbrechung - am Mittwoch, dem 28. April 2021 um 12.45 Uhr in St. Marien (Wortmannstr. 2 in Wuppertal-Elberfeld) statt. Auch weiterhin kann die Wallfahrt nur unter den coronabedingten Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen stattfinden. Das traditionelle Mittagessen muss ausfallen. Die Wallfahrt findet um 12.45 Uhr bei der Judas-Thaddäus-Statue in der Marienkirche mit einer Kurzandacht statt. Anschließend gibt es einen Imbiss zur Mitnahme. Bei entsprechenden Witterungsbedingungen besteht vor der Kirche im Freien außerdem die Möglichkeit zum Gespräch. Während der Andacht muss ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Es wird dringend darum gebeten, die notwendigen Abstände einzuhalten.

Der Hl. Judas Thaddäus gilt als Patron der Hoffnungslosen und Vergessenen. Dabei gehört er – möglicherweise auch durch die Namensähnlichkeit mit dem Verräter Judas Ischaroit - zu den fast vergessenen Aposteln. Im Neuen Testament ist von ihm nur ein einziges Wort überliefert. Dieses richtete er an Jesus im Abendmahlssaal: „Herr, warum willst du dich nur uns offenbaren und nicht der Welt?“ (Joh 14, 22). In der Überlieferung wird er meist mit seinem Bruder und Apostel Simon dem Eiferer (auch Kananäus genannt) erwähnt. Mit ihm soll er zwischen 35 und 65 n. Chr. in Syrien und Mesopotamien, in der heutigen südöstlichen Türkei, dann in Persien missioniert haben. In den Apostellisten des Lukas (Lk 6,16 und Apg 1,13) wird er als „Judas (Sohn) des Jakobus“ angeführt und in denen des Matthäus und Markus nur als Thaddäus (Mt 10,3 und Mk 3,18). Seit den Schriften des Origenes (+ um 254) sind beide Namen zu „Judas Thaddäus“ verbunden. Nach der Legende machten sie sich nach großen Missionserfolgen und Wundertaten beim Establishment ziemlich unbeliebt. In einem Aufstand sollen beide Apostel erstochen, nach anderen Berichten enthauptetet bzw. Judas mit einer Keule, Simon mit einer Säge zu Tode gemartert worden sein. Darum wird Judas Thaddäus mit Buch, Keule oder mit Hellebarde und Steinen dargestellt. Reliquien der beiden Apostel wurden nach den Kreuzzügen nach Rom gebracht und am 27. Oktober 1605 unter einem neuen Altar in der Peterskirche beigesetzt. Erst seit dem 18. Jahrhundert tauchte der „vergessene“ Apostel wieder in der Volksfrömmigkeit auf – als Helfer in verzweifelten Situationen. In vielen Kirchen steht seine Figur – meist im Bereich des Eingangs. Auch in Wuppertal zeugen zwei Statuen in St. Marien in Wuppertal-Barmen und St. Marien in Wuppertal-Elberfeld von seiner Verehrung.

Die „Katholische Citykirche Wuppertal“: Sie ist keine Kirche, sondern ein Projekt, das den Menschen in Wuppertal auf eine neue Weise begegnet und Kontaktmöglichkeiten schafft. Mit einem Zelt bzw. einem Stand ist die Katholische Citykirche Wuppertal auf den Straßen und Plätzen der Stadt präsent: Je nach Anlass als Kirchen-/Bibelzelt auf der Straße, als Informationsstand, als Diskussionsforum zu aktuellen Themen und mehr. Zum Angebot der Katholischen Citykirche Wuppertal gehören auch Kaffeehausgespräche zu Themen um Gott und die Welt, Filmgespräche im Kino, Gottesdienste vor Ort in Geschäften. Kontakt: Katholische Citykirche Wuppertal, Laurentiusstr. 7, 42103 Wuppertal, Leiter: Stadtdechant Dr. Bruno Kurth (E-Mail), Referent: Pastoralreferent Dr. Werner Kleine (E-Mail), Tel. 0202 / 42969674 oder 0202 / 6952721, Fax 0202 / 42969677, E-Mail: info@katholische-citykirche-wuppertal.de, Internet: www.katholische-citykirche-wuppertal.de.

Unser Gesprächspartner: Dr. Werner Kleine, gebürtig aus Essen, studierte 1982-1985 am Kirchenmusikseminar des Bistums Essen und machte sein C-Examen. 1985-1990 Studium der Katholischen Theologie an der Ruhr-Universität Bochum und an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Diplomarbeit an der Ruhr-Universität 1990 im Fach Neues Testament, Zivildienst beim Caritasverband Remscheid in der Aussiedlerhilfe, Pastoralassistent in Remscheid-Lüttringhausen und Wuppertal-Elberfeld (1992-1994), Pastoralreferenten in der Erzdiözese Köln 1994 in mehreren Bonner Gemeinden und 2003 Promotion zum Dr. theol.. Im Stadtdekanat Wuppertal (2001-2006) zuständig für Ehepastoral, Gemeindekatechese, Erwachsenenkatechese, Kindergartenpastoral, Aus- und Weiterbildung Ehrenamtlicher und von Pastoral- und Gemeindereferenten. Seit 2004 Referent für Citypastoral in der Katholischen Citykirche Wuppertal mit missionarischer Pastoral, Passantenpastoral und Pastoral für Fernstehende. Der Dozent an der erzbischöflichen Bibel- und Liturgieschule Köln ist seit 2010 Referent in der KGI-Fides-Stelle Wuppertal (kath. Wiedereintrittsstelle). 

Kontakt: Dr. Werner Kleine, Katholische Citykirche Wuppertal, Laurentiusstr. 7, 42103 Wuppertal, Tel. 0202 / 42 96 96 74, Fax 0202 / 42 96 96 77, Internet: http://www.katholische-citykirche-wuppertal.de/projekte/citykirche-vor-ort/

Mittwoch, 28.04.2021