St. Peter von Mailand: Dat Wasser von Kölle

von Elvis Katticaren

Donnerstag, 29.04.2021

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Bild: Montage KiP-NRW

Vor einer Woche war Tag des deutschen Bieres. In Köln gehen natürlich die Uhren anders. Da feiern sie am 29. April den „St. Peter von Mailand-Tag". Denn der ist der Patron der Kölner Bierbrauer. Vor genau 625 Jahren wurde ihre Zunft gegründet...

INFO: Normalerweise wird seit 1994 am 23. April jeden Jahres der „Tag des Deutschen Bieres“ begangen. Anlass ist der Erlass des bayerischen Reinheitsgebots im Jahr 1516. In Köln feiern sie schon länger: Dort stammt das älteste schriftliche Zeugnis über das Brauen im Rheinland aus der Zeit Karls des Großen in seinem Gesetzeswerk „Capitulare caroli magni de villis“ und die St. Peter von Mailand-Bruderschaft von Kölner Mönchen und Brauern gibt in ihrem Verbundbrief gegen den Adel als Gründungsjahr das Jahr 1396 an. Wahrscheinlich ist die Bruderschaft zwar deutlich älter, doch immerhin kann dieses Jahr ein 625. Jubiläum begangen werden. Am Tag ihres Schutzpatrons am 29. April zogen sie mit der Statue von St. Peter in feierlicher Prozession zur Heilig-Kreuz-Kirche in der Stolkgasse zum Hochamt mit sakramentalem Segen vor dem Altarbild. Es wurde von Kaiser Ferdinand III. 1475 den Dominikanern gestiftet und zeigt als erstes Zeugnis der Bruderschaft das Bild des Heiligen, das sich heute in der Nachfolgekirche der Dominikaner in St. Andreas befindet. Als weitere religiöse Feste begingen sie „Kreuzerfindung“ am 3. Mai, das bis 1960 am 1. August gefeierte Fest St. Peter ad Vincula (Petri-Kettenfeier) als öffentliches Straßenfest und das Fest „Kreuzerhöhung“ am 14. September.

Schutzpatron Petrus von Mailand: Der am 6. April 1205 in Verona geborene Heilige trat früh in den Dominikanerorden ein und machte nach seinem Studium eine beachtliche Karriere. Als bekannter Prediger und Prior war er für seinen Glaubenseifer bekannt, für den er bei einer Missionsreise nach Mailand 1252 in Farga bei Como ermordet wurde. Der damals außerordentlich spektakuläre Tod führte bereits ein Jahr später zu seiner Heiligsprechung durch Papst Innozenz IV. heiliggesprochen. Der populäre neue Heilige ist offensichtlich durch die den Dominikanern besonders verbundene Kölner Brauerzunft sehr schnell auch zum Schutzpatron erwählt worden. Der Orden war seit 1221 mit ihrem Kloster „zum Heiligen Kreuz“ in der Kölner Stolkgasse ansässig. Die handwerklich-religiös geprägte St. Peter von Mailand-Bruderschaft geht auch dem Kölner Brauerei-Verband e.V. voraus, der 1912 in das Vereinsregister eingetragen wurde. Mitglieder der Verbandspitze sind „geborene“ Brauer aus traditionsreichen Kölner Familienunternehmen.

Kontakt: Paul-Schallück-Straße 10, 50939 Köln, Vorstand: Frau Melanie Schwartz, Herr Heinrich Philipp Becker, Herr Alexander Rolff, Geschäftsführung RA Christian Kerner, Tel. 0221- 240 38 28, Fax: 0221 - 999672-74, E-Mail: info(at)kb-v.de, Internet: http://koelner-brauerei-verband.de

Unser Gesprächspartner: Monsignore Robert Kleine, Kölner Stadt- und Domdechant, 1967 in Neuss geboren, seit 1993 Priester, Kaplanzeit in Bad Honnef, 1997-2004 Domvikar und Schulseelsorger an der Domsingschule. 2004 zum Leiter der Abteilung Erwachsenenseelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat ernannt, Diözesanfrauen- und Diözesanmännerseelsorger sowie Präses des Diözesanverbandes der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). Seit 2006 Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat, 2012 Vorsitzender des Bildungswerks der Erzdiözese Köln und Domdechant, seit dem 1. September 2012 Kölner Stadtdechant und Vorsitzender des Caritasrates. Kontakt: Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 0221 / 92 58 47-70, Fax 0221 / 92 58 47-71, E-Mail: presse@katholisches.koeln, Mo- Fr 9.30 - 13.30 Uhr.

Donnerstag, 29.04.2021