Der Einzelne gegen die Ohnmacht

Schlechte Nachrichten wollen Jürgen Marx schon morgens beim Lesen der Zeitung überwältigen: Aber er will sich davon nicht unterkriegen lassen. Er will positiv bleiben. Aber wie geht das? Eine Möglichkeit:

Positiv bleiben im Denken und Handeln gegen Angst-Lähmungen jedweder Art.  Bei mir selbst - und in meiner Umgebung. Und das kann durchaus einen Unterschied machen.

Denn es sind Einzelne, die doch etwas bewirken können: gegen scheinbar Übermächtige und Übermächtiges. Sozialwissenschaftler unterstreichen die Stärke der Einzelperson: Weil unsere Gesellschaft aus vielen Akteuren mit verschiedenen Interessen besteht, haben Einzelne oft mehr Einfluss als sie annehmen. Denn viele Menschen bleiben in ihren Positionen unentschieden und orientieren sich lieber an anderen.

Gerade darin liegt die Chance Einzelner etwas im Denken und Handeln zu bewegen. Denn oft reicht es schon, wenn einer den Anstoß gibt, dem sich  dadurch andere anschließen. Die Soziologin Ilona Otto hat erforscht, dass wenn das viele tun, es in gesellschaftlichen Prozessen zu einem Kipppunkt kommt, in dem eine Idee oder ein Verhalten plötzlich überhandnimmt.

Und tatsächlich tut sich da gerade was, in der Kirche, im weltweiten Widerstand gegen Putin und sogar in der Klimapolitik. Ich kann - ja wir können Ohnmacht überwinden und  da etwas erreichen, wo wir  Mut aufbringen zu widersprechen. Und wenn wir bei notwendigen gesellschaftlichen Reformen andere unterstützen.