Der Wunderknabe aus Hollywood

von Christof Beckmann

Montag, 03.01.2022

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Vor 40 Jahren kam er in die Kinos: „E.T. - Der Außerirdische“, elf Jahre lang der umsatzstärkste Film der Kinogeschichte. Für Filmhistoriker Wolfgang Hamdorf vom Katholischen Filmdienst weit mehr als ein Kinderfilm ...

INFO: Steven Spielberg, einer der wichtigsten Regisseure Hollywoods, feierte am 18. Dezember 2021 seinen 75. Geburtstag. Seine Vorfahren jüdischer Herkunft stammen aus Spielberg in der Steiermark, wohin sie 1830 aus Ungarn eingewandert waren. Geboren 1946 in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio und aufgewachsen mit drei Schwestern im US-Bundesstaat New Jersey und Arizona, begann er schon früh Filme zu drehen: Als Jugendlicher hospitierte er in den Ferien bei den Universal-Studios und realisierte „Escape to Nowhere“, ein paar Jahre später mit nur 500 US-Dollar seinen ersten abendfüllenden Science-Fiction-Film „Firelight“. Nach der Scheidung der Eltern ging er mit seinem Vater nach Saratoga in Kalifornien und besuchte nach Abschluss der Highschool die California State Universität in Long Beach. Als sein eigentliches Debüt gilt der Thriller „Duell“ (1971), 1975 führte er mit 29 Jahren Regie für den Blockbuster „Der weiße Hai“ (mit Roy Scheider und Richard Dreyfuss), den bis dahin erfolgreichsten Film aller Zeiten, es folgte die „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ (1977; mit Richard Dreyfuss und Francois Truffaut). Ein ganzes Jahrzehnt liefert er einen Blockbuster nach dem anderen, es folgte die Filmreihe zu Indiana Jones und 1982 übertrifft er mit „E.T. - Der Außerirdische“ (mit Henry Thomas und Drew Barrymore) alle bisherigen Kassenrekorde. Elf Jahre lang ist E.T. der umsatzstärkste Film aller Zeiten. Auch als Produzent feiert Spielberg mit der Trilogie Zurück in die Zukunft (mit Michael J. Fox und Christopher Lloyd) große Erfolge.

Anfang der 1990er Jahre kamen „Jurassic Park“ (mit Sam Neill und Jeff Goldblum) und „Schindlers Liste“ (1993; mit Liam Neeson, Ben Kingsley und Ralph Fiennes) in die Kinos, für den er sieben Oscars holte - ein Erfolg, den er mit „Der Soldat James Ryan“ (1998 mit Tom Hanks, Vin Diesel und Matt Damon) wiederholen konnte: Er wurde für elf Oscars nominiert und gewann damals fünf. Zahlreiche weitere erfolgreiche Streifen folgten seitdem, auch als Produzent. Vor 15 Jahren kürte ihn das US-Magazin Premiere zur mächtigsten Person in der Filmindustrie. Auch gesellschaftlich und politisch engagiert sich der Kultregisseur: Der mit zahlreichen Preisen Ausgezeichnete ist Unterstützer die Demokratischen Partei, gründete aber auch 1994 die „Survivors of the Shoah Visual History Foundation“, die Interviews mit Holocaust-Überlebenden und anderen Zeitzeugen führt und archiviert. Ganz neu im Kino ist die „West Side Story“, eine Neuadaption des Leonard-Bernstein-Musicals, das Bandeskriege in New York thematisiert und erstmals 1961 verfilmt wurde. Hier der Trailer der 20th Century Studios, Twitter: @westsidemovie, Instagram: @westsidestorymovie, Facebook @westsidestory2021

Unser Gesprächspartner: Wolfgang Hamdorf, Filmhistoriker und Autor beim Filmdienst, einem 1949 gegründeten katholisches deutschen Online-Portal für Kino, Filmkultur und Filmkritik, das als eines der führenden religiösen Publikationsorgane für Filmkritik in Deutschland gilt.

Montag, 03.01.2022