Hotspots für Sternsinger

von Christof Beckmann

Donnerstag, 06.01.2022

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Plakat zur 64. Aktion Dreikönigssingen (Ausschnitt), Kindermissionswerk ,Die Sternsinger‘ e.V.

Hausbesuche sind bei der Aktion Dreikönigssingen 2022 nicht drin. Darum haben sie sich vielerorts etwas einfallen lassen: Auch in der Pfarre St. Benedikt in Mönchengladbach-Holt treten die Kinder an Sternsinger-Hotspots auf ...

INFO: Die bundesweite Eröffnung der Aktion Dreikönigssingen 2022 in Regensburg wurde am 30. Dezember in einem deutlich kleineren Rahmen gefeiert als ursprünglich geplant. Die Veranstalter haben aufgrund der sich verschärfenden Corona-Lage das Programm und die Teilnehmerzahl zum Auftakt der 64. Aktion nochmals stark reduziert. Statt der geplanten 240 Mädchen und Jungen feierten 32 Sternsinger in acht Gruppen die Eröffnung im Regensburger Dom mit. Die Diözese Regensburg war nach 1998 zum zweiten Mal Gastgeber des bundesweiten Aktionsauftakts, den jährlich wechselnd ein anderes Bistum ausrichtet.
Normalerweise sind um den Dreikönigstag am 6. Januar jährlich rund 300.000 Kinder als Heilige Drei Könige verkleidet unterwegs und bitten um Spenden für ihre Altersgenossen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa. Die Sternsinger bringen zudem den Segensgruß „C + M + B“ für „Christus mansionem benedicat“ (Christus segne dieses Haus) in die Häuser. Zugleich weisen die Buchstaben auf die allgemein verbreiteten Namen der drei Weisen aus dem Morgenland hin, die sich nach biblischem Bericht an einem neu aufgegangenen Stern orientierten und so nach Bethlehem zum neugeborenen Jesuskind kamen. Der Tradition nach hießen sie Caspar, Melchior und Balthasar. 2004 wurden die Sternsinger in Münster mit dem Westfälischen Friedenspreis ausgezeichnet, seit 2015 ist das Sternsingen, das bereits auf mittelalterliche Heischebräuche zurückgeht, Unesco-Kulturerbe.

64. Aktion Dreikönigssingen: „Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“ lautet das Motto der 64. Aktion Dreikönigssingen. Die Sternsinger werden dabei auf die Gesundheitsversorgung von Kindern in Afrika aufmerksam machen. In vielen Ländern des Globalen Südens ist die Kindergesundheit aufgrund schwacher Gesundheitssysteme und fehlender sozialer Sicherung stark gefährdet. In Afrika sterben täglich Babys und Kleinkinder an Mangelernährung, Lungenentzündung, Malaria und anderen Krankheiten, die man vermeiden oder behandeln könnte. Die Folgen des Klimawandels und der Corona-Pandemie stellen zusätzlich eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen dar.
Die bundesweite Aktion gilt als die weltweit größte Solidaritätsinitiative von Kindern für Kinder in Not. Träger sind seit 1959 das in Aachen ansässige Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) als Dachverband vieler katholischer Jugendorganisationen. Seither haben die Sternsinger rund 1,23 Milliarden Euro gesammelt und mehr als 76.500 Projekte für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung und soziale Integration. Träger der Aktion sind das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). 2021 kamen für die Aktion 38.215.497,73 Euro zusammen – trotz Corona. Auch diesmal muss die Aktion darauf Rücksicht nehmen. Unter www.sternsinger.de/corona gibt es Tipps und Empfehlungen zur Organisation des Sternsingens unter veränderten Rahmenbedingungen. Für sichere Besuche an der Haustür ist ein aktualisiertes Hygienekonzept erarbeitet. Tipps & Ideen für kreative Formen sind hier zusammengestellt. Der Segen der Heiligen Nacht kann auch per Video empfangen werden. Zum ersten Mal kann er auch mit einem persönlichen Gruß versehen und weitergeschickt werden.

Besuche bei der Politik: Der Einsatz der kleinen und großen Könige Kinder erfährt große Wertschätzung. Am Neujahrstag feierten Sternsinger mit dem Papst Gottesdienst im Petersdom: Neben Mädchen und Jungen aus dem Bistum Limburg waren jeweils vier Sternsinger aus der Schweiz und aus Südtirol mit dabei.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Mittwoch, 5. Januar, um 13 Uhr Sternsinger aus dem Bistum Hildesheim in Berlin empfangen. Aufgrund der Corona-Pandemie fiel der Besuch diesmal kleiner aus. Normalerweise reisen 108 Sternsinger – jeweils vier Sternsinger aus allen 27 deutschen Bistümern – in ihren prächtigen Gewändern und mit goldenen Sternen und glänzenden Kronen in die Bundeshauptstadt. Seit 1984 bringen die Sternsinger jedes Jahr ihren Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ ins Kanzleramt.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender empfangen am Donnerstag, 6. Januar, die Sternsinger Julia (13), Emily (13), Paul (13) und Emily (14) aus dem Bistum Aachen. Um 11 Uhr werden die Mädchen und Jungen aus der Pfarrei St. Anna in Düren den Segen „Christus mansionem benedicat“ (Christus segne dieses Haus) an das große Portal von Schloss Bellevue schreiben. Zum vierten Mal empfängt Bundespräsident Steinmeier die Sternsinger in seinem Amtssitz. Er setzt die Tradition der Empfänge fort, die schon seine Amtsvorgänger Karl Carstens, Roman Herzog, Johannes Rau, Horst Köhler, Christian Wulff und Joachim Gauck gepflegt hatten. Statt der sonst üblichen rund 40 Mädchen und Jungen besucht diesmal nur eine Sternsingergruppe das Schloss Bellevue.
Darüber hinaus sind die in den ersten Januartagen im Europaparlament in Brüssel, in Bundesministerien und in den Staatskanzleien der Bundesländer zu Gast.

Dreikönigsfest am 6. Januar: Im Mittelpunkt des am 6. Januar gefeierten „Festes der Erscheinung (griech.: Epiphanie) des Herrn“ steht die Nachricht vom ersten öffentlichen Auftreten Jesu Christi bei der Taufe durch Johannes den Täufer im Jordan (Mt 3,13-17). Die Taufe und die Offenbarung des dreieinigen Gottes stehen im Mittelpunkt des Festes bei den orthodoxen Christen. Nach ihrem Verständnis wurde durch das Eintauchen Christi das Wasser und die ganze Schöpfung geheiligt. Darum wird an diesem Tag die Wasserweihe (Segnung der Flüsse, Seen, des Meeres und des Wassers allgemein) vollzogen.
In Deutschland gedenkt man zugleich besonders der „Heiligen Drei Könige“, die durch ihre Geschenke und ihre Anbetung im Jesuskind den Gottessohn bekennen. Das Matthäus-Evangelium berichtet - je nach Übersetzung - von Weisen, Magiern oder Astrologen aus dem Osten, die einem Stern folgend über Jerusalem nach Bethlehem kamen, um den neugeborenen König der Juden zu suchen: „Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.“ Der Volksglauben machte aus den Magiern Könige verschiedener Erdteile und legte ihre Zahl in Anbindung an die Zahl der Geschenke auf drei fest. Seit dem 6. Jahrhundert werden ihre Namen mit Caspar, Melchior und Balthasar angegeben. In der Kunst wird zumeist Caspar als Myrre schenkender Afrikaner, Melchior als Goldschätze überreichender Europäer und Balthasar als asiatischer König gezeigt, der Weihrauch zur Krippe bringt. Das Fest ist in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt Feiertag.

Dreikönigsschrein im Kölner Dom: Der Kölner Dom ist in besonderer Weise mit der Verehrung der biblischen „Weisen aus dem Morgenland“ verbunden. Der Dreikönigenschrein, ein als Goldschmiedearbeit hergestelltes Reliquiar aus der Zeit Ende des 12. Jahrhunderts, ist 500 Kilo schwer und mit 220 cm Länge, 110 cm Breite und 153 cm Höhe der größte erhaltene mittelalterliche Schrein und gehört zu den wichtigsten Goldschmiedearbeiten des Mittelalters. Er dient der Aufbewahrung von Gebeinen, die von Konstantinopel nach Mailand gelangten und die Erzbischof Rainald von Dassel, der für Italien zuständige Reichskanzler von Kaiser Barbarossa, aus der Kirche Sant´Eustorgio als Kriegsbeute in den karolingischen Hildebold-Dom nach Köln brachte. Sein Nachfolger Erzbischof Philipp von Heinsberg beauftragte Nikolaus von Verdun mit der Herstellung des zweigeschossigen Schreins aus Gold, vergoldetem Silber, Kupfer und Emaille, die 1225 abgeschlossen war. Mit zahlreichen goldenen Figuren, Edelsteinen und antiken Schmucksteinen, die auf einem Eichenholzkern aufgebaut sind, illustriert er die christliche Heilsgeschichte von den Anfängen des Alten Testaments bis zum Jüngsten Gericht. Er wurde im 1248 begonnenen gotischen Dom zum Ziel großer Pilgerströme, auch für die in Aachen gekrönten deutschen Könige war er ein Pflichttermin. Seit 1948 steht der Schrein hinter dem Hochaltar. Er enthält die Schädel und Knochen von drei Männern unterschiedlichen Alters, zudem die Gebeine von Gregor von Spoleto sowie weitere unbeschriftete Skelettteile, die lange den Heiligen Felix und Nabor zugeschrieben wurden. Die Untersuchung der Stoffe, die die Knochen umhüllten, ergab in den 1980er Jahren, dass sie im Nahen Osten hergestellt wurden und aus dem 2. und 4. Jahrhundert stammen.

175 Jahre Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘: Die Aktion geht auf die damals 15-jährige Auguste von Sartorius (1830-1895) zurück, die den Anstoß zur Gründung eines Hilfswerks gab. Es wurde unter dem damaligen Namen „Verein der heiligen Kindheit“ am 2. Februar 1846 in der Aachener Pfarrei St. Foillan ins Leben gerufen. Ihren Verein erhob 1922 Papst Pius IX. den Verein zum Päpstlichen Werk mit dem Namen „Päpstliches Missionswerk der Kinder in Deutschland“. Seit 1934 wurde das Werk immer mehr durch staatliche Maßnahmen eingeschränkt und durch die Gestapo überwacht, 1941 wird die Zentrale in der Stephanstr. 35 zwangsgeräumt. 1946 wird das 100-jährige Jubiläums des Werkes der hl. Kindheit im Aachener Dom gefeiert, 1959 die erste Aktion Dreikönigssingen ausgerufen und seit 1961 als gemeinsame Aktion des Kindermissionswerkes und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) durchgeführt. Seit 1976 ist das Kindermissionswerkes der päpstlichen Kongregation für die Evangelisierung der Völker in Rom zugeordnet, seit 1980 sind die Präsidenten von Missio Aachen und Missio München Co-Präsidenten. 2017 übersprang das Sammelergebnis der Sternsinger eine Milliarde Euro insgesamt, 2019 lag das Jahresergebnis erstmals über 50 Millionen Euro. Mehr: Die Ursprünge des Kindermissionswerks

Kontakt: Kindermissionswerk ,Die Sternsinger‘ e.V., Stephanstraße 35, 52064 Aachen, Tel. 0241 / 44 61-0, E-Mail: kontakt@sternsinger.de. Mehr: http://www.kindermissionswerk.de. Spendenkonto: Pax-Bank eG, IBAN: DE 95 3706 0193 0000 0010 31, BIC: GENODED1PAX.

Sternsingen in St. Benedikt in Mönchengladbach-Holt: Auch in der Pfarre St. Benedikt sind die Kinder für die Sternsinger-Aktion unterwegs. Aufgrund der Pandemie haben sie sich entschieden die Kinder auch in diesem Jahr nicht in alle Häuser zu schicken. Damit trotzdem alle, die möchten, einen Segensaufkleber bekommen können, stehen die Sternsinger am Samstag, 8. Januar 2022,jeweils für ca. 15 Minuten an zentralen Orten in der Pfarrei: 11:15 Uhr - Speicker Höhe / Ecke Kabelstraße, 11:45 Uhr - Schrömges / Croonenbroek, Burggrafenstr. 76, 12:15 Uhr - Parkplatz Café Hommers, Aachener Str. 144, 14:30 Uhr - Schreinerei Fels, Karstr. 118, 15:00 Uhr - Pfarrheim Speick, Karstr. 3, 15:30 Uhr - Am Finkenschlag / Ecke Gingterkamp, 16:00 Uhr - KGS Holt, Engelsholt 56, 16:30 Uhr - Gothaer Str. 65, im Wendehammer, 17:00 Uhr - vor der Kirche St. Michael, Holt. 17:30 Uhr Abschluss-Gottesdienst in St. Michael, Holt. Die Aufkleber liegen auch in den Kirchen aus und Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ sind im Pfarrbüro St. Benedikt, St.-Michael-Platz 5, zu den Öffnungszeiten erhältlich.


Kontakt: Pfarrei St. Benedikt in Mönchengladbach-Holt, Pfarrbüro, St.-Michael-Platz 5, 41069 Mönchengladbach, Tel. 02161 / 30 75 20, E-Mail: pfarrbuero@st.benedikt-mg.de, Internet: https://www.st.benedikt-mg.de/. Unsere Gesprächspartner: Manuela Bongartz, Marc Kubella, priesterlicher Mitarbeiter, St.-Michael-Platz 5, 41069 Mönchengladbach, Tel. 02161 / 30 75 2-16, E-Mail: marc.kubella@st.benedikt-mg.de; Christoph Habrich, Gemeindereferent, St.-Michael-Platz 5, 41069 Mönchengladbach, Tel. 02161 / 30 75 2-13, Fax 02161 / 30 75 2-29, E-Mail: christoph.habrich@st.benedikt-mg.de.

Donnerstag, 06.01.2022