Deutscher Hospiztag 2023
Samstag, 14.10.2023
Heute ist der Welthospiztag. Ein wichtiges, aber auch oft schweres Thema, wie die Reportagen von Simone Niewerth zeigen. Ihre Begegnungen bei einer Trauergruppe für Kinder wurden gerade mit dem medienethischen Sonderpreis ausgezeichnet
INFO: Der Welthospiztag, der die Aufmerksamkeit für hospizliche und palliative Belange auf internationaler Ebene erhöhen will, findet jährlich am zweiten Samstag im Oktober statt. Veranstaltet wird er von der Worldwide Hospice and Palliative Care Alliance (WHPCA) als Netzwerk von nationalen Hospiz- und Palliative Care Organisationen und weiteren Partnern. Den Deutschen Hospiztag hatte der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband im Jahre 2000 ins Leben gerufen. Er wird heute in Anbindung an den durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützten Internationalen Welthospiztag jährlich am 14. Oktober begangen.
Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e. V. (DHPV) entstand aus der Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz (BAG Hospiz) und ist die bundesweite Interessenvertretung der Hospizbewegung sowie von Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Deutschland. Als Dachverband der Hospiz- und Palliativarbeit vertritt er ca. 1.200 Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen, in denen sich ca. 120.000 Menschen ehrenamtlich, bürgerschaftlich oder hauptamtlich engagieren.
Links: Worldwide Hospice Palliative Care Alliance (WHPCA), Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e.V.
Christliches Hospiz Hamm: Der Hospiz-Gedanke ist seit 1992 in Hamm lebendig. In diesem Jahr feiert das durch einen Aufruf der Evangelischen Kirche entstandene Hospiz sein 30-jähriges Jubiläum, mehr als 100 Ehrenamtliche engagieren sich mittlerweile im ambulanten Hospizdienst und für das Hospiz „Am roten Läppchen“. Stationär können gleichzeitig acht Patienten in dem Haus begleitet werden, ambulant ist der Hammer Hospizdienst für rund 150 Patienten zuständig. Damit zählt der ambulante Hospizdienst in Hamm zu den größten Diensten in NRW. Mit einer Kunstaktion zum 30. Jubiläum unter dem Motto „Mein letzter Platz im Leben“ soll auf die Arbeit aufmerksam gemacht werden: Von meist ehrenamtlichen Mitarbeitern im Hospiz bunt gestaltete Stühle sind am Welthospiztag in der Hammer Fußgängerzone, aber auch in der Martin-Luther-Kirche zu sehen.
Seit 2010 bietet der Ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst Trauergruppen für Kinder und Jugendliche an. Für kleinere Kinder im Grundschulalter wurden die Hopi-Kids ins Leben gerufen. Hier lernen die Kinder, ihre Trauergefühle auszudrücken und diese mit anderen betroffenen Kindern zu erleben. Ein Kurs besteht aus zehn Gruppentreffen von 16.00 bis 18.00 Uhr sowie einem Abschlusstreffen mit den Kindern und deren Angehörigen. Ausgebildete und erfahrene Trauerbegleiterinnen des Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes Hamm sind ausgebildete und erfahrene Trauerbegleiterinnen des Stationären Hospizes „Am Roten Läppchen“ sowie geschulte ehrenamtlichen MitarbeiterInnen.
Kontakt: Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst Hamm (AHPD), Dolberger Straße 57 I 59073 Hamm, Tel. (0 23 81) 30 44 00, Fax (0 23 81) 30 44 02, E-Mail: ambulant@hospiz-hamm.de, Flyer Kindertrauer, Gesamtflyer Trauerangebote, Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst
Weitere Informationen zu den Hopi-Kids: Christliches Hospiz Hamm: Trauernde Kinder und Jugendliche (hospiz-hamm.de)
Medienpreis der Kirchen in NRW für Serie über Trauergruppe für Kinder: Die Serie „Kinder trauern anders“ von unserer Autorin Simone Niewerth von Radio Lippe Welle Hamm ist am 22. September 2023 mit dem medienethischen Sonderpreis der Kirchen in Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden. Die Beiträge über die Trauergruppe Hopi-Kids für Kinder im christlichen Hospiz in Hamm machten auch anderen Menschen Mut, mit Kindern und Erwachsenen über den Tod zu sprechen, so die Jury. Die Ehrung wurde beim Hörfunkpreis der Landesanstalt für Medien (LfM) verliehen.
„Ein überraschender Beitrag zum Thema Tod und Sterben am Totensonntag“, hieß es in der Begründung: „Besonders gelungen sind die tollen O-Töne von Kindern der Trauergruppe. Nicht schwermütig oder problematisierend, sondern lebendig, lebensfroh, unverkrampft. Die kurzen Stücke können dazu beitragen, das Thema Tod aus der Tabuzone zu holen. Sie lassen die Hörerinnen und Hörer erleben, wie Kinder den Tod eines verstorbenen Menschen verarbeiten – etwa indem sie sich an die schönen Erlebnisse erinnern und sie mit anderen teilen.“
Das Thema Tod werde „auf eine alltägliche, „normale“ Ebene gezogen, ohne es zu banalisieren“, hinzu komme eine gute crossmediale Vernetzung zu weiteren O-Tönen und ein gutes Serviceangebot mit Hinweisen zum Angebot des Hospizes: „Die Autorin Simone Niewerth geht sehr sensibel auf die Kinder ein und bringt sie zum Reden, ohne dass es voyeuristisch wird“, erklärte die Jury aus Stephan Kronenburg, Leiter der Abteilung Medien und Öffentlichkeitsarbeit im Bistum Münster, Ingo Lehnick, Chefredakteur des Evangelischen Pressedienstes epd West, Siegfried Ochs, Pastor der Freien Evangelischen Gemeinde Iserlohn, und Gottfried Bohl, Nachrichtenchef der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Mit dem „Medienethischen Sonderpreis“ zeichnen die Kirchen Sendungen aus, die aktuelle Fragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens aufgreifen. Mit der Ehrung sollen Journalisten in den NRW-Lokalradios ermutigt werden, auch vermeintlich schwierige Themen aufzugreifen und dabei an Grundwerte zu erinnern.