Don Bosco Bonn im Kampf gegen Corona

von Johanna Risse

Freitag, 15.05.2020

Foto: In der südindischen Stadt Bangalore verteilt Don Bosco Hilfspakete für Arme / Don Bosco Mission
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Foto: In der südindischen Stadt Bangalore verteilt Don Bosco Hilfspakete für Arme / Don Bosco Mission

„Aus Asien erreichen uns bereits seit Wochen erschütternde Berichte, aber auch die Partner vielen Ländern melden massive Probleme von Armut und Hunger infolge der Lockdown-Situationen“, berichtet Silvia Cromm von den Salesianern Don Boscos in Bonn ...

INFO: Keine Jobs, kein Essen, keine staatlichen Hilfen: Die Pandemie hat für die Schwellen- und Entwicklungsländer besonders dramatische Folgen: Durch die Ausgangssperren haben viele Tagelöhner ihre Jobs verloren, sie haben keine finanziellen Rücklagen, es gibt keine funktionierenden staatlichen Netzwerke. So fürchten sie nicht nur die Krankheit, sondern leiden mit ihren Familien vor allem Hunger. Auch die Einrichtungen der Salesianer Don Boscos und der Don Bosco Schwestern, die sich insbesondere um Straßenkinder und benachteiligte Jugendliche kümmern, sind von den teils weitgehenden Ausgangsregeln betroffen. „Wir sind in großer Sorge um die Kinder und Jugendlichen, die wir betreuen, denn auch unsere Einrichtungen wurden weitestgehend geschlossen“, erklärt Silvia Cromm. Und klar ist auch, dass die Gesundheitskrise zu einer Wirtschaftskrise wird. Auch diese wird die Schwachen und Armen besonders hart treffen, Experten befürchten Millionen neuer Arbeitsloser. Damit den am stärksten Betroffenen geholfen wird, haben Don Bosco Mission Bonn und Don Bosco Mondo einen Sonderfonds aufgelegt. Bislang liegen bereits 30 Projektanträge aus aller Welt mit einem Volumen von rund 1,5 Millionen Euro vor, von denen bisher Hilfsmaßnahmen in Höhe von ca. 250.000 Euro bewilligt werden konnten. Viele weitere Anträge sind in der Prüfung und auch für sie sollen kurzfristig Kooperationspartner gefunden werden. Das Spektrum der Hilfeleistungen reicht dabei von der Versorgung mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln über die Verteilung von Medikamenten bis hin zu Informationskampagnen zur Gesundheitsprävention. Besonders Kinder und arme Familien, alleinstehende Mütter, kranke und alte Menschen sowie Geflüchtete werden von den Hilfsleistungen profitieren. „Wir stehen fest an der Seite unserer salesianischen Partner, die sich weltweit unermüdlich, kreativ und furchtlos den Folgen der Corona-Pandemie stellen. Aber wir denken auch schon über die Zeit nach der aktuellen Nothilfe und planen umfassende Hilfen für den mittel- und langfristigen Bedarf.

Die DON BOSCO MISSION, 1968 gegründet als Missionsprokur, finanziert Hilfsprojekte durch Spenden, Fundraising und Beiträgen verschiedener christlicher Hilfswerke und Diözesen, z. B. Misereor, päpstliches Kinderhilfswerk. 148.000 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter (z.B. Lehrer, Sozialarbeiter) betreuen rund 16 Millionen Mädchen und Jungen in 1.800 Niederlassungen weltweit. Weltweit betreiben die Salesianer 741 Grundschulen, 1085 Sekundarschulen, 138 technische Gymnasien, 778 Berufsausbildungszentren. Kontakt: DON BOSCO MISSION, Sträßchensweg 3, 53113 Bonn, Tel. 0228 / 539 65-0, Fax 0228 / 539 65-65, Spendenkonto: Don Bosco Mondo e.V. / Pax-Bank, Konto 30 40 50 60 70 / BLZ 370 601 93, IBAN DE10 3706 0193 3040 5060 70, BIC GENODED1PAX. Mehr: http://www.donboscomission.de, www.donbosco.de

Die Salesianer Don Boscos (lat. Societas Sancti Francisci Salesii, Abk. SDB, „Gesellschaft des heiligen Franz von Sales”); kath. Ordensgemeinschaft, gegründet 1859 in Turin von dem italienischen Jugendseelsorger Giovanni Don Bosco (*16. August 1815 in Becchi bei Turin, † 31. Januar 1888 in Turin). Der Priester, Jugenderzieher und Ordensgründer Johannes Bosco sammelte in Turin hilfsbedürftige Mädchen und Jungen und bemühte sich um ihre schulische, berufliche und religiöse Bildung. Trotz großer Schwierigkeiten mit kirchlicher Obrigkeit und staatlicher Zurückweisung ging Don Bosco seinen Weg und gewann viele Mitarbeiter. 1859 gab Don Bosco seinen Priestern und Brüdern eine Lebensregel, die 1874 von Papst Pius IX. anerkannt wurde. Seine neu gegründete Ordensgemeinschaft nannte er „Salesianer”, denn zeitlebens war Don Bosco von Franz von Sales fasziniert, dessen Menschlichkeit und Liebenswürdigkeit für ihn zu wichtigen Bestandteilen seines pädagogischen Engagements wurden.

Von Papst Pius XI. (1922–1939) wurde Don Giovanni Bosco 1934 heilig gesprochen. Sein Gedenkfest ist am 31. Januar. In Deutschland arbeiten die Salesianer Don Boscos seit 1916, zur Zeit mit rund 400 Ordensangehörigen in etwa 40 Niederlassungen. Die Leitung der Deutschen Provinz hat ihren Sitz in München. Der Orden unterhält bundesweit 35 Einrichtungen der Erziehungshilfe und Berufsbildung, Schulen, Jugendwohnheime und Einrichtungen der offenen Jugendarbeit in Brennpunktgebieten. Im oberbayerischen Benediktbeuern befindet sich ein Aktionszentrum, das Zentrum für Umwelt und Kultur, eine Jugendherberge sowie die Philosophisch-Theologische Hochschule des Ordens, in Bonn die Missionsprokur. Die Salesianer beschäftigen in Deutschland rund 1.600 Mitarbeiter. Als zweitgrößter Männerorden und drittgrößte Ordensgemeinschaft der katholischen Kirche engagiert sich die Gemeinschaft heute mit über 16.000 Mitgliedern in über 1.700 Niederlassungen in 132 Ländern der Welt für benachteiligte Kinder und Jugendliche durch Schulunterricht, Berufsbildung und Jugendarbeit. Mehr zu Don Bosco und den Salesianern (SDB): www.salesianer.de, www.donbosco.de, www.come-to-bosco.eu.

Freitag, 15.05.2020