Mehr als Chips: Kartoffelaktion 2020

von Johanna Risse

Mittwoch, 13.05.2020

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Deutsche Bistümer werben für die Kartoffel. Mit ihrer Kartoffelaktion 2020 will u.a Köln dem Gemüse die gebührende Ehre erweisen. Jetzt treiben die Knollen - auch der „Blaue Schwede“ und vier andere seltene Kartoffelsorten in St. Servatius in Bornheim ….

INFO: Wir haben die sog. „Eisheiligen“ wie jedes Jahr - aber das hält sie nicht vom Gärtnern ab. Nach Anfängen in Mannheim und der Diözese Freiburg wollen auch die (Erz-)Diözesen Köln und Rottenburg-Stuttgart die Kartoffel in den Fokus stellen. Zwischen dem Bodensee und dem Rheinland werden dieses Jahr an über 1.000 Orten die seltenen Knollen angebaut. Interessierte sind eingeladen, sich als Kartoffelzüchter zu versuchen – ob im Pflanzkübel vor dem Haus, im Eimer auf dem Balkon oder im Gartenbeet. Dazu erhalten die Teilnehmer fünf seltene Kartoffelsorten und werden im Laufe des Anbaujahres per Kartoffelbrief mit Tipps und Tricks begleitet. Die monatlichen Kartoffelbriefe beinhalten grundlegende Informationen zum Kartoffelanbau und zur Biodiversität. Ein „roter Faden“ am Ende des Briefes berichtet Wissenswertes aus dem Ursprungsland der Kartoffel: Dabei werden Bauern aus Peru von ihrer Arbeit berichten. Ein „Schöpfungsimpuls“ bettet die Aktion schließlich in kirchlich motiviertes Handeln zur Bewahrung der Schöpfung ein. Denn Ziel der Aktion ist es, gemeinsam dazu einen kleinen Beitrag zu leisten. Weitere Informationen auf der Website www.kartoffelaktion.de.

Die Kartoffel ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt und stammt aus den südamerikanischen Anden: Dort steht sie seit 7.000 Jahren auf dem Speiseplan, wurde in mehr als 3.000 Sorten kultiviert und Lima in Peru, das lange als Ursprungsland galt, ist Sitz des Internationalen Welt-Kartoffel-Instituts. Die Knolle wurde zu einem der größten Geschenke für den Globus: Vor fast genau 450 Jahren kam die Nachtschatten-Pflanze nach Europa - erst als Zierpflanze - und vor 400 Jahren taucht sie erstmals in einem deutschen Kochbuch auf. Erst vor 200 Jahren startete der Großanbau. Heute liegt Deutschland auf Rand 7 weltweit und produziert doppelt so viel wie Peru, beim Export steht Deutschland hinter NL und Frankreich auf Platz 3. Freier Verkauf von Saatgut ist nicht mehr erlaubt, nur noch die Vermehrung aus eigenen Beständen. Viele alte Kartoffelsorten sind darum kaum noch zu kriegen – ein Problem mit Blick auf die Biodiversität ...

Unsere Gesprächspartnerinnen: Arianita Mölder (Engagementförderin) und Monika Lorenz (dipl. Krautfrau) sind verantwortlich für den im Mai 2019 angelegten Kräutergarten der Kirchengemeinde St. Servatius Bornheim. Er liegt direkt hinter der Pfarrkirche St. Servatius auf dem Frére-Roger-Platz und ist täglich von 9 bis 17 Uhr für alle frei zugänglich. Hier treffen sich Jugendliche, Frauen und Männer aus verschiedenen Stadtteilen Bornheims, arbeiten im Garten zusammen, tauschen Kräuterwissen aus und stellen mit den Kräutern des Gartens Produkte her. Mit dabei sind auch die Gäste und die Mitarbeiter des Hauses „Hannes“ des Malteser-Johanniterhauses in Bornheim, die dienstags Unkraut jäten, Kräuter gießen und bei der Gestaltung des Gartens ehrenamtlich helfen. Kontakt: Monika Lorenz, Tel. 0170 / 8263233 E-Mail: kraeutergarten(at)baruv.de, Internet: https://www.baruv.de/st-servatius-bornheim

Mittwoch, 13.05.2020