ER kommt wieder - Wenn der Messias vorbeischaut

von Michael Nitzke

Donnerstag, 10.10.2019

Statue von Jesus Christus
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Im Roman von John Niven wird ein sehr menschliches Bild von Jesus gezeichnet

Was ist eigentlich so im Himmel los? Die Frage hat John Niven in seinem Roman ´Gott bewahre´ beantwortet. Ein sehr provozierendes Machwerk. Michael Nitzke hat es zum Nachdenken angeregt

Im Himmel laufen die Uhren anders. Während Gott mal kurz angeln war, vergehen auf der Erde ein paar hundert Jahre. Nur Kriege, Mord und Totschlag. Als ob Jesus damals nicht genug von Nächstenliebe erzählt hätte.

 

So beginnt die Story in John Nivens Roman ´Gott bewahre´, der demnächst verfilmt werden soll.

 

Schaut Gott nicht hin, oder ist er im Urlaub? Auf diesen Gedanken komme ich auch manchmal, wenn ich mir die Ereignisse anschaue. Der Klimawandel bringt Hitzerekorde, Flüchtlinge geraten in Seenot und die Präsidenten dieser Welt wollen mehr Waffen.

 

John Niven hat für seine Geschichte eine Idee: Warum soll der Sohn Gottes nicht noch mal auf die Erde kommen? Im Himmel sind alle dafür. Nur Jesus hängt ganz in Ruhe mit Jimi Hendrix auf Wolke sieben rum und übt coole Gitarrengriffe.

 

Aber er lässt sich drauf ein. Genau vor wie 2000 Jahren kommt Jesus als Kind zur Welt. Aber die hat sich verändert. Nur der Sohn Gottes ist immer noch ein wahrer Mensch. John Niven legt ihm oft böse Worte in den Mund. Und der süßliche Qualm, der über der Geschichte schwebt, ist sicher kein Weihrauch.

 

Aber ich erkenne trotzdem einen Jesus, der an der Seite der Armen steht. Er setzt sich ein für Menschen, mit denen niemand etwas zu tun haben will. Sein Gebot heißt: „Seid lieb zueinander!“ Doch genau wie in der Bibel, macht er sich mit dieser Botschaft nicht nur Freunde.

 

Das Buch ist ein Gedankenexperiment und auch eine Provokation. Aber ich lese es als eine Einladung zum Vertrauen. Gott hat die Welt nicht vergessen, und seine Botschaft bleibt: „Seid lieb zueinander!“

 

Donnerstag, 10.10.2019