Erstkommunion: Weißer Sonntag voraus
Donnerstag, 24.04.2025

Auf die Erstkommunion haben sie sich jetzt lange vorbereitet und Sonntag ist der große Tag für viele Kinder auch in NRW: Die Verwandten kommen und es gibt ein großes Fest …
INFO: Der erste Sonntag nach Ostern wird in der katholischen Kirche als Oktavtag von Ostern gefeiert und traditionell als Weißer Sonntag (Dominica in albis) bezeichnet. Der Name leitet sich von den weißen Gewändern ab, die die Neugetauften in der Frühzeit des Christentums trugen. Als sichtbares Zeichen für das empfangene Tauf-Sakrament sollten die Gewänder die Reinigung durch das Taufwasser versinnbildlichen und ein Zeichen für den in Christus neu geborenen Menschen sein. Ab dem 7. Jahrhundert trugen die erwachsenen Täuflinge die weißen Kleider von Karsamstag oder dem Ostertag - den üblichen Taufterminen - acht Tage lang. Der erste Sonntag nach Ostern, der Weiße Sonntag, wird erstmals im 17. Jahrhundert als klassisches Datum für die Erstkommunion erwähnt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts gab es bischöfliche Anweisungen, diesen Termin zu wählen. Heute feiern viele Gemeinden die Erstkommunion nicht mehr ausschließlich am Weißen Sonntag.
Laut der Statistik der Deutschen Bischofskonferenz gab es 2021 insgesamt 156.574 Kommunionkinder, 2016 waren es noch 176.297, die zur Erstkommunion gehen. Dabei dürfen katholische Christen erstmals die gewandelten Hostien empfangen, in denen nach der Transsubstantiationslehre durch die Wandlung Jesus Christus real präsent ist. Biblischer Ursprung ist dabei das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern am Gründonnerstag, bei dem er mit den Worten „Das ist mein Leib“ und „Das ist mein Blut“ das Sakrament der Eucharistie eingesetzt hat. Es ist eines der sieben Sakramente neben Taufe, Beichte, Firmung, Ehe, Priesterweihe und Krankensalbung. Das Sakrament wurde ursprünglich Säuglingen bereits bei ihrer Taufe zusammen mit der Firmung gespendet. Nach 1200 wurde das Alter nach und nach heraufgesetzt, bis viele Kinder im Alter zwischen 10 und 14 erstmals zur Kommunion gingen. 1910 setzte Papst Pius X. das Alter für Erstkommunion und Erstbeichte auf etwa sieben Jahre herab. In Deutschland gehen die meisten Kinder im dritten Schuljahr, also im Alter von etwa 9 Jahren. Wer später erst getauft wird, geht dabei in der Regel auch direkt zur Erstkommunion, mit der die Kinder zum ersten Mal voll am Gottesdienst der Gemeinde teilnehmen.
Kinderhilfe des Bonifatiuswerks: Auch in diesem Jahr wird bei den Erstkommunionen u.a. auch für die Kinderhilfe des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken in Paderborn gesammelt. Das Werk veröffentlicht Begleitmaterialien als Grundlage für die Erstkommunionvorbereitung, die jedes Jahr unter einem anderen Leitwort erarbeitet werden. Über das Bonifatiuswerk unterstützen die Kinder mit ihrer Spende am Tag der Erstkommunion sozial-caritative Projekte der Kinder- und Jugendhilfe, ambulante Kinderhospizdienste, Kinderdörfer, Wohngruppen für Kinder und Jugendliche mit Behinderung sowie Jugendsozialeinrichtungen. Mehr: https://www.bonifatiuswerk.de/de/aktionen/erstkommunion/
Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken: Das Laienhilfswerk, am 4. Oktober 1849 in Regensburg als „Missionsverein für Deutschland“ während des 3. Katholikentages gegründet, ist von der Deutschen Bischofskonferenz mit der Förderung der Diaspora-Seelsorge beauftragt. Benannt ist es nach dem angelsächsischen Missionar Bonifatius (672/73-754), der als „Apostel der Deutschen“ maßgeblich die kirchlichen Strukturen im späteren Deutschland aufbaute. Das Hilfswerk mit Sitz in Paderborn unterstützt Katholiken, die weit verstreut als Minderheit unter Anders- und Nichtglaubenden leben. Gefördert werden jährlich rund 1.200 Projekte in Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland und Island sowie auf dem Baltikum in Estland und Lettland, zudem in einigen deutschen Regionen. Projekte gelten dem Bau und der Renovierung von Kirchen, der Aus- und Weiterbildung von Priestern sowie der Seelsorge an Kindern und Jugendlichen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Motorisierung der oft großräumigen Diaspora-Gemeinden durch sogenannte Boni-Busse. Jedes Jahr führt das Bonifatiuswerk den traditionellen Diaspora-Sonntag durch, an dem in allen Gemeinden Deutschlands in einer Solidaritätsaktion für die Katholiken in der Vereinzelung gesammelt wird. Die Aktion endet mit dem Diaspora-Sonntag, bei dem bundesweit in den katholischen Gottesdiensten für die Arbeit des Bonifatiuswerks gesammelt wird. An seiner Spitze steht als Präsident Diplom-Verwaltungswirt Manfred Müller. Anschrift / Kontakt: Kamp 22, 33098 Paderborn, Postfach 11 69, 33041 Paderborn, Tel. 05251 29 96 - 0, Fax 05251 29 96 / 88, E-Mail: info@bonifatiuswerk.de, Internet: https://www.bonifatiuswerk.de
Bonifatius – der Namensgeber: Bonifatius wurde 672/73 als Sohn einer Adelsfamilie im Königreich Wessex in England mit dem Namen „Wynfreth“ geboren und trat gegen den Willen seines Vaters ins nahe gelegene Benediktinerkloster Exeter ein. Mit 30 Jahren wurde er Priester, Abt in Nursling und verfasste als Lehrer für Grammatik und Dichtung Bibelauslegungen, die erste englische Grammatik der lateinischen Sprache und Gedichte. 716 endete eine Missionstätigkeit in Friesland erfolglos, 718 aber erhielt er von Papst Gregor II. den Auftrag, in den deutschsprachigen Ländern das Evangelium zu verkünden. Mit dem neuen Namen Bonifatius kehrte er über Bayern und Thüringen nach Friesland zu Bischof Willibrord in Utrecht zurück und begann 721 seine Mission in Hessen und Thüringen. 722 in Rom zum Missionsbischof geweiht, nahm Bonifatius die Neuordnung der Kirche im Süden und Osten des späteren Deutschlands in Angriff und gründete zahlreiche Kirchen und Klöster. Der 732 von Papst Gregor III. ernannte Erzbischof und päpstlichen Vikar des Ostteiles des Frankenreiches gründete und reorganisierte u.a. die Bistümer Salzburg, Passau, Regensburg, Freising, Würzburg, Büraburg bei Fritzlar und Erfurt. Gegen viele Widerstände legte Bonifatius, ab 746 Bischof von Mainz, damit die Grundlagen für die katholische Kirche in den deutschsprachigen Ländern. Am 5. Juni 754 wurde er auf Missionsreise nahe dem friesischen Dokkum ermordet und in seinem 744 gegründeten Kloster Fulda, der späteren Reichsabtei, bestattet.
Seit 1867 treffen sich die deutschen katholischen Bischöfe zu ihrer Herbstvollversammlung an seinem Grab im Dom zu Fulda. Zu seinem 1250. Todesjahr 2004 erinnerten zahlreiche Veranstaltungen an den „Apostel der Deutschen“ und „Wegbereiter des Abendlandes“, die deutschen Bischöfe legten bei ihrer Herbstvollversammlung (20.-23. September 2004) am Ort seiner Grablege als „Vision für eine Neuevangelisierung Deutschlands“ ein „Wort aus Fulda„ vor.
Unser Gesprächspartner: Georg Austen, Jg. 1958 aus Büren, 1986 zum Priester geweiht. Im Erzbistum Paderborn zuständig für die Pfadfinder, die Katholische Landjugend-Bewegung, den Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Paderborn, Studentenpfarrer und Leiter der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Paderborn, 2002-2006 Sekretär des XX. Weltjugendtags 2005 und Leiter des Weltjugendtags, seit 2006 Generalsekretär des Bonifatiuswerkes. Kontakt: Tel. 05251 / 29 96 11, E-Mail: Austen@bonifatiuswerk.de, Internet: http://www.georg-austen.de.