Franziskus und Nikolaus

von Johanna Risse

Mittwoch, 06.12.2017

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Der Nikolaus - heute auf dem Kalender - ist nicht nur der Kinder beschenkende Süßigkeiten-Held im Kostüm. Jeder kann zum Gabenbringer werden, meinen sie in Bonn. Hier wird zum Essen in die Kirche eingeladen – eine Idee, die auf die Urkirche zurückgeht ...

Nikolaus von Myra: Oft wird schon am 5. Dezember gefeiert, am 6. Dezember steht er als einer der bekanntesten und beliebtesten Heiligen des Kirchenjahres auf dem Kalender: Der Hl. Nikolaus. Geboren um 280/286, wurde er um 300 zum Metropoliten von Myra an der heute türkischen Mittelmeerküste geweiht. Zur Zeit der Christenverfolgung unter Galerius gerät er um 310 in Gefangenschaft, wird gefoltert und tritt auf dem Konzil von Nizäa 325 auf, wo er für die Wesensgleichheit der drei göttlichen Personen eintritt. Weit verbreitete Legenden stellen Nikolaus als Helfer in Hungersnöten und besonderen Freund der Kinder dar. Er starb an einem 6. Dezember zwischen 345 und 351 in Myra in Lykien, dem heutigen Demre.
Sein Kult entwickelte sich etwa 200 Jahre später in Griechenland und dann in den slawischen Ländern, im 8. Jahrhundert verbreitete er sich von Rom aus auch in Mittel- und Südeuropa. Um 980 entstand in Deutschland die erste Nikolauskirche in Brauweiler. Zwischen dem 11. bis zum 16. Jahrhundert wurden diesseits der Alpen über 2.200 weitere Kirchen nach dem Heiligen Nikolaus benannt. Die Verehrung von Nikolaus in Deutschland förderte im 10. Jahrhundert besonders Kaiserin Theophanu, griechische Ehefrau des Kaisers Otto II.. Schon damals entstand der Brauch, dass Nikolaus die Kinder beschenkt.
Im Mittelalter wählten Klosterschüler am Vorabend des Festes einen „Kinderbischof“ und Abt oder Bürgermeister gaben die Herrschaft für einen Tag symbolisch in die Hände der Kinder. Der Kinderbischof, bekleidet mit einer Mitra und den Gewändern eines Bischofs bestrafte Schüler oder belohnte sie mit Süßigkeiten. Dargestellt wird er als Bischof mit drei Goldkugeln, drei Broten, drei Steinen oder Pökelfass mit drei Knaben sowie mit Schiffen. Er ist vor allem Patron von Russland, Lothringen; der Kinder, der Schüler, Studenten und Schiffer. Mehr: www.bischof-nikolaus.de, www.nikolaus-von-myra.de, www.weihnachtsmannfreie-zone.de.

Franziskusmahlzeit bei Campanile in Sankt Franziskus: Mehrfach im Jahr lädt die Bonner Jugendkirche „campanile“ die Menschen aus dem Stadtviertel zum Essen in ihre Kirche ein. Die ursprüngliche Idee stammt von der Gemeinschaft Sant' Egidio in Rom, geht aber auf die Urkirche zurück. Kontakt: Campanile Bonn, Adolfstraße 77a, 53111 Bonn, Telefon: 0228 / 926 527 58, Mail: bernward.siemes@kja.de

Unsere Gesprächspartner:
Pfr. Wilfried Schumacher, geboren 1949 in Bonn, studierte in Bonn, München und Köln. Nach der Priesterweihe 1974 war er Kaplan in Euskirchen, Diözesanreferent für Öffentlichkeitsarbeit in den Pfarrgemeinden, Pfarrer in Aegidienberg, 1989-1998 Hochschulpfarrer in Düsseldorf und ist seit 1998 in Bonn Seelsorger für die Menschen in der Pfarrei St. Martin rund um die Bonner Münster-Basilika. Seit 2008 „Kaplan Seiner Heiligkeit“ (Monsignore), ist Schumacher verantwortlich für die City-Pastoral in der Bonner Innenstadt und seit 1998 als Stadtdechant Repräsentant der katholischen Kirche in der Stadt Bonn. 2016 trat er seine vierte Amtsperiode an. Kontakt: Msgr. Wilfried Schumacher, Gerhard-von-Are-Str. 5, Postfach 7190, 53071 Bonn, Tel. Sekretariat 0228 / 98588-11, Fax 0228 / 98588-15, Internet: http://www.wilfried-schumacher.de/index.html.
Torsten Kürbig
: Der aus Neuss gebürtige Stadtjugendseelsorger studierte 1996-2001 in Bonn und München, war Kaplan in Düsseldorf-Flehe, -Vollmerswerth und -Hamm), in Monheim und Baumberg, fünf Jahre in Köln und dann Pfarrer im Wuppertaler Westen. Kontakt: Tel. 0176 / 32374085, E-Mail: torsten.kuerbig@kja.de

Mittwoch, 06.12.2017