Kolping trifft Nikolaus

von Christof Beckmann

Montag, 04.12.2017

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Natürlich hat auch er mal den Nikolaus gegeben: Heinrich Wullhorst, lange Pressesprecher des Deutschen Kolpingswerks, freut sich im beginnenden Dezember auf zwei Termine, die mit dem Priester und Gesellenvater Adolph Kolping zu tun haben ...

Heilige Barbara: Am 4. Dezember feiert die katholische Kirche das Fest der heiligen Barbara. Barbara, geboren Ende des 3. Jahrhunderts in Nikomedia, dem heutigen Izmit oder in Heliopolis, dem heutigen Baalbek, starb nach der Überlieferung um 306 in Nikomedia als Märtyrerin unter Galerius Valerius Maximinus, genannt Daja. Als eine der 14 Nothelfer wird Barbara besonders zum Schutz vor jähem Tod und als Beistand der Sterbenden angerufen. Bekannt ist sie vor allem als Bergbauheilige. Dies hängt mit einer der vielen Legenden zusammen: So soll sie von ihrem heidnischen Vater in einen Turm eingeschlossen worden sein, weil er eine Heirat verhindern wollte. Als er auf Reisen war, ließ Barbara sich heimlich taufen. Auf der Flucht vor ihrem Vater soll sie durch eine Bergspalte entkommen sein und Unterschlupf bei einem Hirten gefunden haben, der sie schließlich verriet. Im Rheinland galt Barbara lange als Begleiterin des Nikolaus und bescherte die Kinder. Zum Namensfest der heiligen Barbara am 4. Dezember werden Zweige als „Barbarazweige” von Apfel- oder Kirschbäumen abgeschnitten und ins Wasser gestellt. Sie sollen am Weihnachtsfest blühen und damit symbolisch für Jesus, den „Spross aus der Wurzel Jesse” stehen. Die für eine gute Todesstunde und gegen jähen Tod angerufene Heilige wird dargestellt mit einem Turm mit drei Fenstern, Kelch und Hostie, Kanonenrohr oder Fackel. Sie gilt als Patronin der Bergleute, Architekten, Maurer, Steinhauer, Zimmerleute, Dachdecker, Elektriker, Glöckner, Glockengießer, Feuerwehrleute, Totengräber, Artilleristen und Waffenschmiede; der Mädchen, Gefangenen und Sterbenden. Im Bochumer Bergbaumuseum findet sich eine der umfangreichsten Sammlungen der Heiligen Barbara. Mehr unter: http://www.bergbaumuseum.de.

Seliger Adolph Kolping: Der 4. Dezember ist der Gedenktag eines Mannes, nach dem rund 1.000 Straßen und Plätze in Deutschland benannt sind. Der als „Gesellenvater“ bezeichnete Priester, Sozialreformer und Publizist Adolph Kolping wurde am 8. Dezember 1813 als Sohn einer Tagelöhnerfamilie in Kerpen geboren. Als gelernter Schuhmacher zog er selbst zehn Jahre lang als „fahrender Geselle“ von Ort zu Ort. Mit 23 Jahren besucht Kolping abermals die Schule, macht Abitur in Köln und studiert Theologie in München und Bonn. 1845 in Köln zum Priester geweiht, ist er zunächst vier Jahre lang als Kaplan in Wuppertal-Elberfeld. 1849 nach Köln versetzt, gründet er dort den ersten katholischen Gesellenverein, um damit jungen Handwerksgesellen Halt und Heimat zu geben. Er starb am 4. Dezember 1865 in Köln und ist in der Minoritenkirche bestattet. Am 27. Oktober 1991 sprach Papst Johannes Paul II. den „Gesellenvater“ selig. Sein Geburtsort mit der neuen Ausstellung im Kolpingmuseum präsentiert sich offiziell als „Kolpingstadt Kerpen“.
Das Kolpingwerk mit Sitz in Köln gehört zu den großen Sozialwerken der Katholischen Kirche. Schwerpunkt ist Deutschland mit einer Zahl von 245.000 Mitgliedern, davon etwa 40.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Bereich der Kolpingjugend. Vor Ort sind die Mitglieder des Kolpingwerkes Deutschland in 2.500 Kolpingsfamilien organisiert; diese bilden im Bereich eines Bistums jeweils den Diözesanverband.
Allein in NRW sind rund 100.000 Mitglieder in 800 Kolpingsfamilien organisiert. Etwa 25.000 Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich in den Vorständen von Kolpingsfamilien sowie auf den überörtlichen Ebenen; davon mehr als 5.000 junge Menschen in Leitungsfunktionen der Kolpingjugend. Rund 400 junge Menschen beteiligen sich in jedem Jahr an Workcamps und Freiwilligendiensten der Kolping Jugendgemeinschaftsdienste in aller Welt, jedes Jahr nehmen etwa 19.000 junge Menschen Angebote im Bereich der Berufsvorbereitung und Berufsausbildung wahr. Kolping gehört zu den größten freien Trägern in der beruflichen Bildung: 22 Kolping-Bildungsunternehmen in der Bundesrepublik Deutschland unterhalten regional 150 Einrichtungen zur beruflichen Bildung sowie zur Jugend-und Erwachsenenbildung. Mehr als 4.600 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. 230 Kolpinghäuser, (Jugendwohnheime, Hotels, Vereinshäuser) stehen allen Menschen offen. Ein Schwerpunkt ist das Kolping-Jugendwohnen, vor allem für Auszubildende, die aufgrund ihrer Ausbildung in eine fremde Stadt ziehen. Kolping ist der größte Träger von Jugendwohnen in Deutschland. Etwa 30.000 Feriengäste erleben jährlich in den neun Kolping Familienferienanlagen einen familiengerechten Urlaub. Kolping ist der größte katholische Anbieter gemeinnütziger Familienerholung in Deutschland.
Das Kolpingwerk Deutschland ist Teil des Internationalen Kolpingwerkes, das in 61 Ländern mit mehr als 7.300 Kolpingsfamilien und über 400.000 Mitgliedern engagiert ist. Homepage des Kolpingwerks: www.kolping.de  

Unser Gesprächspartner: Heinrich Wullhorst aus Duisburg diskutiert derzeit landauf, landab bei vielen Veranstaltungen über die Grundlagen, Gegenwart und Aufgaben der großen katholischen Sozialverbände. In seinem aktuellen Buch „Leuchtturm oder Kerzenstummel?“ ging der gelernte Jurist und langjährige Pressesprecher des Deutschen Kolpingswerks in Köln ihrer Bedeutung für heute nach. Trotz starker Veränderungen im katholischen Milieu ist Wullhorst der Meinung: Gerade jetzt sind die Verbände mit ihren bundesweit Hunderttausenden Mitgliedern und Profilen wieder ganz neu gefragt. Kolping, KAB, Frauengemeinschaft und Dutzende andere Organisationen seien die Kerne für christliche Gemeinden in einer neuen Zeit - wenn sie es wollen. In dem knapp 200 Seiten starken Band kommen nicht nur die Verbände selbst zu Wort, sondern er berücksichtigt auch den Blick von außen. Zu den Gesprächspartnern gehören der Osnabrücker Bischof Bode, der Seelsorgeamtsleiter im Bistum Hildesheim, Christian Hennecke oder der Rektor der Katholischen Fachhochschule NRW, der Pastoraltheologe Hans Hobelsberger, dazu Stimmen aus dem Zentralkomitee der Katholiken, von Medienvertretern und Politikern.

Das Buch: Heinrich Wullhorst, Leuchtturm oder Kerzenstummel? Die katholischen Verbände in Deutschland, Bonifatius-Verlag 2017, 190 Seiten, ISBN-13: 9783897107137, ISBN-10: 3897107139, Best.Nr.: 47239927, Euro 14,90.

Kontakt: WuKomm – Heinrich Wullhorst, Kommunikation, Kettelerstraße 44, 47178 Duisburg, Tel. 0203 / 30894924, E-Mail: info@wukomm.info, Internet: http://home.wukomm.de

Montag, 04.12.2017