Gott bestechen?

von Margret Wand

Donnerstag, 01.12.2022

Betender Mann
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Ist euch das schon mal in den Sinn gekommen, Gott zu bestechen? Vielleicht, als ihr total verzweifelt wart?

So nach dem Motto: Wenn mein Kind wieder gesund wird, dann....

Wenn ich die Prüfung bestehe, dann werde ich... Wenn ich den ersehnten Job bekomme, dann.... Wenn – dann. Leistung – Gegenleistung. Auch die Bibel kennt dieses Thema. Zum Beispiel hier:

Du sollst dich nicht bestechen lassen; denn Bestechung macht Sehende blind und verkehrt die Sache derer, die im Recht sind. (2. Mose 23,8)

Und was die 30 Silberlinge angeht, die Judas für seinen Verrat an Jesus bekam, auch das war Bestechungsgeld. Von Gott aber heißt es in der Bibel:

Er ist ja der Gott des Rechts, bei ihm gibt es keine Begünstigung. (Jesus Sirach 35, 16)

Ein sehr tröstlicher Gedanke, auch in mancher Verzweiflung: Gott lässt sich nicht bestechen. So funktioniert das nicht bei ihm. Keine unserer eventuellen Gegenleistungen ist für ihn bedenkenswert. Und so ist es egal, ob wir ihm fürs Gesundwerden eine hübsche Summe als Unterstützung für den Kindergarten versprechen oder mangels Geld tatkräftige Hilfe im Seniorenheim. Beides ist gut, aber als Bestechung nicht geeignet. - In einem Psam heißt es:

In der Angst rief ich den Herrn an; und der Herr erhörte mich und tröstete mich. (Psalm 118,5)

Die Verbindung zu Gott nicht abreißen lassen, das scheint mir das Wichtigste.

Donnerstag, 01.12.2022