Jugendarbeit muss politischer werden

von Christof Beckmann

Dienstag, 06.07.2021

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Dr. Anna Grebe, Foto: Andi Weiland

Corona hat es gezeigt: Kinder und Jugendliche haben viel zu wenig Lobby im Land. Auch die Kirche muss sich noch stärker engagieren, fordert Medienwissenschaftlerin Dr. Anna Grebe, jüngst frisch ins Zentralkomitee der deutschen Katholiken berufen...

INFO: Jugendarbeit muss politischer werden – dieser Auffassung ist die Berliner Medienwissenschaftlerin Dr. Anna Grebe. Sie diskutierte am Mittwoch, 30. Juni, in der dritten Veranstaltung der Reihe „Wendepunkt Corona: ausgebremst. herausgefordert.“ des Bistums Münster und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Die Veranstaltung widmete sich der Frage, warum katholische Jugendarbeit für die und mit der „Generation Corona“ politischer werden muss.

Anna Grebe setzte sich in den vergangenen Jahren intensiv mit dem Thema Partizipation von Kindern und Jugendlichen auseinander. Sie ist selbst in der katholischen Kinder- und Jugendverbandsarbeit seit ihrem neunten Lebensjahr aktiv, gehörte der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) an und arbeitete in der Öffentlichkeitsarbeit des BDKJ mit. Im Frühjahr 2021 wurde sie als Einzelpersönlichkeit ins Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gewählt. Für sie hat Corona die Herausforderungen an die Lebensphase Jugend (12- bis 27-Jährige) sichtbarer und herausfordernder gemacht. Sie moniert ein verzerrtes Jugendbild, Sanktionierung von Sozialkontakten, unsichere Übergänge, fehlende Freiräume und mangelnde Beteiligung. Dagegen plädiert sie für eine breite Partizipation von Jugendlichen in der Gestaltung ihrer Lebenswelt.

Unsere Gesprächspartnerin: Dr. phil. Anna Grebe, Jahrgang 1983, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte 2004 bis 2010 Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaften sowie Geschichte in Konstanz und Córdoba, Argentinien (DAAD-Stipendiatin). Die Medienwissenschaftlerin promovierte an der Universität Konstanz und forscht und lehrt seitdem u.a. in Linz und Wien (Österreich) sowie in Valparaíso (Chile). Sie war u.a. pädagogische Mitarbeiterin bei der Diözese Rottenburg-Stuttgart/Caritas und für die Freiwilligendienste des Caritasverbandes Freiburg, wissenschaftliche Mitarbeiterin für Medienwissenschaft an der Universität Konstanz, Pressesprecherin + Referentin für Medien und Kommunikation beim Deutschen Bundesjugendring (DBJR), stv. Pressesprecherin + Mitarbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Malteser Berlin, Referentin an der Koordinierungsstelle „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ bei der AGJ – Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe und ist seit Juni 2021 Grundsatzreferentin bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit. Sie gehört seit 2017 der Katholischen Filmkommission der Deutschen Bischofskonferenz an, seit 2020 dem Diözesanrat im Erzbistum Berlin und seit 2021 dem Zentralkomitee der deutschen Katholik*innen. Internet: www.annagrebe.de

Dienstag, 06.07.2021