Versöhnung und Frieden

von Bettina Förster

Freitag, 08.05.2020

Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation
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Am achten Mai ist der Tag der Befreiung

Am 08. Mai 1945 endete der zweite Weltkrieg. Heute vor 75 Jahren. In Berlin ist deshalb heute sogar ein offizieller Feiertag. Bettina Förster hat einen ganz persönlichen Bezug zu diesem Tag der Befreiung:

Karl-Heinz wird 1943 als Kriegshalbwaise geboren. Seinen Vater hat er nie kennen gelernt, er ist in Russland gefallen – als Arzt. Auch Karl Heinz wird später Arzt. Als er in Rente geht, macht ihm seine Frau Mut: „Jetzt suchen wir das Grab Deines Vaters.“

 

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hilft ihnen bei der Recherche.  Dann fahren sie nach Russland. Ihr Ziel: Sologubowka, etwa 70 Kilometer von St. Petersburg entfernt. Über 56 Tausend Gefallene aus verschiedenen Orten haben hier eine endgültige Ruhestätte erhalten.

 

Auf einer Granitstele entdeckt Karl-Heinz den Namen seines Vaters. Er fühlt Trauer – aber auch Dankbarkeit, weil er diesen Ort besuchen kann, weil Versöhnung und Frieden möglich sind. Mit einer uralten russischen Dame kommt er ins Gespräch. Ihr Lächeln und ihre Freundlichkeit bleiben ihm in besonderer Erinnerung.

 

Diese Reise liegt nun schon viele Jahre zurück. Karl-Heinz ist mein Vater. Heute, am der 8. Mai, wird an das Ende des Zweiten Weltkriegs gedacht, an die Befreiung vom Nationalsozialismus.

Ich bin dankbar! Für meinen Vater und dafür, dass Frieden und Versöhnung immer möglich sind.

Freitag, 08.05.2020