"Tränen in den Augen"

von Stefan Klinkhammer

Mittwoch, 21.07.2021

Bild: Rhein-Erft-Kreis, Hauptmann Thomas Gersthofer
Beitrag anhören

Bild: Rhein-Erft-Kreis, Hauptmann Thomas Gersthofer

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat von der Flutkatastrophe betroffene Gebiete besucht. „Viele standen vor mir mit Tränen in den Augen“, sagte Woelki. Außerdem dankte Weihbischof Rolf Lohmann (Bistum Münster) den Notfallseelsorgern...

INFO: Viele Menschen sähen ihr Lebenswerk zerstört, so Woelki. Es gebe jedoch auch große Hilfsbereitschaft. „Was Mut macht ist, dass eine neue Form der Menschlichkeit - der Mitmenschlichkeit - feststellbar ist.“  Ihm sei es wichtig, dass die Kirche bei Betroffenen und Helfern sei, sagte evangelische rheinische Präses Thorsten Latzel, der ebenfalls Menschen getroffen hat. „Manchmal höre ich jetzt: 'Wo ist dort Gott?' Für mich ist Christus tief im Schlamm bei den Bedrängten.“ Der leitende Geistliche der evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), die ihren Sitz in Düsseldorf hat, führt ein Video-Tagebuch über seine Besuche. In Euskirchen sprach er mit einem Notfallseelsorger, einem Feuerwehrmann sowie Anwohnern. In Heimerzheim besichtigte er ein Hilfslager in einer Bibliothek. In Bad Neuenahr-Ahrweiler lief er unter anderem durch eine Schlammschicht, die nach der Flut in einer Kirche zurückblieb. Vor der Corona-Pandemie tagte die rheinische Landessynode jedes Jahr in dem rheinland-pfälzischen Kurort. Woelki half in der Düsseldorfer Gemeinde Maria vom Frieden bei der Verteilung von Würstchen und Getränken, wie Bilder auf der Seite des Erzbistums zeigen. Er hielt zwei Messen in Erftstadt und sprach dort mit Betroffenen und Feuerwehrleuten. In Leverkusen besuchte er kirchliche Hilfsangebote, die beschädigte evangelische Bielertkirche sowie Bewohner des Altenheims Sankt Elisabeth, die wegen der Flut evakuiert werden mussten.  Er sei bewusst nicht in die am schwersten betroffenen Regionen gefahren, um die Arbeit von Einsatzkräften und Notfallseelsorgern nicht zu behindern, so Woelki. Die 100.000 Euro Soforthilfe des Erzbistums sollen schnell dort ankommen, „wo die Not am größten ist“. Als Beispiel nannte der Kardinal unter anderem Menschen ohne Obdach und Anwohner, die schweres Gerät anmieten müssen, um Wohnungen freizuräumen. Auch an kirchlichen Gebäuden gebe es Schäden, etwa an Schulen. Experten des Erzbistums seien dabei, dies wahrzunehmen.

Bistum Münster gibt 250.000 Euro Soforthilfe für Flutopfer
Das Bistum Münster stellt 250.000 Euro Soforthilfe für die Flutopfer in Westdeutschland zur Verfügung. „Die apokalyptischen Bilder der Verwüstung aus unserer unmittelbaren Nachbarschaft erschüttern uns zutiefst“, sagte Verwaltungsdirektor Ralf Hammecke. „Vielleicht können wir mit der Soforthilfe einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass Menschen schon bald wieder hoffnungsvoller in die Zukunft schauen werden.“ Er erinnerte an Betroffene, die Familienangehörige oder Freunde verloren haben. Das Geld wird laut Angaben über Caritas international verteilt. Die Organisation habe Erfahrung in der Bewältigung von Katastrophen.
Auch Weihbischof Rolf Lohmann dankte Helfern, Einsatzkräften und Notfallseelsorgern. Vom Niederrhein und aus Recklinghausen haben sich ökumenische Teams von Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorgern auf den Weg in die betroffene Region gemacht.
Weitere 62.500 Euro spendete dem Bistum zufolge die Darlehenskasse Münster (DKM). Das Geld erhalten demnach die Caritas-Stiftung Rhein-Erft sowie die Caritasverbände Euskirchen, Rhein-Sieg, Heinsberg sowie der Caritasverband für die Region Eifel. Sie sollen mit den Mitteln besonders betroffene Menschen und Familien unterstützen. Die DKM ist eine Spezialbank für katholische und karitative Einrichtungen sowie deren hauptberufliche Mitarbeitende. (mit Material von KNA)
 

Spenden für die Flutopfer:

- Caritas international sammelt Spenden 

auf dem Konto mit der IBAN DE88 6602 0500 0202 0202 02 und dem Stichwort "CY00897 Fluthilfe Deutschland".

Internet: https://www.caritas-international.de/hilfeweltweit/europa/deutschland/flut-in-deutschland

- Das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe

sammelt Spenden auf dem Konto mit der IBAN DE79 3506 0190 1014 1550 20 und dem Stichwort "Hochwasser-Hilfe".

- Lichtblicke – Unwetter-Hilfe

Spendenkonto bei der Sozialbank Köln

IBAN: DE78370205000000007070 - BIC: BFSWDE33XXX

Internet: https://lichtblicke.de/unwetter-hilfe/

Mittwoch, 21.07.2021