45 Jahre Jugendkonzil in Taizé

von Stefan Klinkhammer

Samstag, 27.07.2019

Foto: Logo der Communauté de Taizé, Montage: KiP
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Foto: Logo der Communauté de Taizé, Montage: KiP

„Eine einzigartige Mischung aus Kirmes und Kirche“, so sagen sie es selbst, über das Liborifest, das heute in Paderborn beginnt. Aber nicht nur in Ostwestfalen wird in diesen Tagen kräftig gefeiert – auch in Ost-Frankreich ist jede Menge los...

INFO: Die 1942 von dem Schweizer Roger Schutz gegründete Gemeinschaft von Taizé steht für eine Aussöhnung zwischen den Konfessionen, europäische Verständigung und einen einfachen Lebenswandel. 1949, vor 70 Jahren, legten die sieben Gründungsmitglieder die ersten Gelübde ab. Als sich 1969 der erste katholische Christ dauerhaft der Gemeinschaft anschloss, wurde sie zur ersten ökumenischen Gemeinschaft. Sitz der Bruderschaft, die in diesen Jahren zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt wurde, ist Taizé, ein kleiner Ort im Burgund, zehn Kilometer nördlich von Cluny / Département Saône-et-Loire (Frankreich). Die Communauté versteht sich „als ein konkretes Zeichen der Versöhnung unter gespaltenen Christen und getrennten Völkern.“ Ihr gehören heute rund 100 Männer aus mehr als 25 Ländern an, die aus verschiedenen evangelischen Denominationen und aus der katholischen Kirche stammen. Geleitet wird die Bruderschaft von dem deutschen Katholiken Frère Alois Löser. Der aus Stuttgart stammende Schwabe ist Nachfolger des Gründers Frère Roger Schutz (1915-2005), der einem Attentat zum Opfer fiel. Papst Franziskus, der ihn bereits sechs Mal in Privataudienz empfing, hat Frère Alois Löser zuletzt Anfang April 2019 besucht.

Seit im August 1974 Zehntausende zu einem „Konzil der Jugend“ nach Taizé in Burgund kamen, veranstalten die Brüder regelmäßig Jugendtreffen in allen Teilen der Welt. Das erste Europäische Jugendtreffen fand 1978 in Paris statt. Tägliche Nachrichten, hilfreiche Links, Fotos und Erfahrungsberichte von Jugendlichen gibt es über die sozialen Netzwerken unter Facebook, YouTube, Twitter, Instagram, Hashtag: #Taize. Kontakt und mehr: https://www.taize.fr/de

Spezielle Angebote:

Donnerstag, 22. August bis Sonntag, 25. August 2019: Freundschaftswochenende zwischen jungen Christen und Muslimen,

25. August bis 1. September 2019: Ein besonderes Wochentreffen für Jugendliche von 18 bis 35 – Studenten, Berufstätigen, in Freiwilligendiensten tätigen, Arbeitssuchende ...

25. bis 31. August 2019: Besonderes Wochentreffen für Jugendliche von 18 bis 35: Möglichkeit, sich besonders mit Umweltfragen zu befassen

Pendelbusse aus Deutschland: Wöchentliche direkte Pendelbusse fahren ab Karlsruhe und Freiburg, je nach Nachfrage auch aus allen anderen Städten von Februar bis November, sowie über Ostern, Pfingsten und Allerheiligen. Ab Karlsruhe, mit verbilligten Bahn-Anschlussfahrten ab allen Bahnhöfen. Im Sommer je nach Beteiligung auch direkte Fahrten z.B. ab Berlin, Magdeburg, Leipzig, Dresden, Frankfurt und München. Kontakt: Regenbogen-TourService, Geisnangstraße 5, 71640 Ludwigsburg, Tel. 07141 / 9754-322, Fax 07141 / 9754-323, E-Mail.

Video: „Das Leben in Taizé” - der 15-minütige Film gibt einen Einblick in die wöchentlich stattfindenden Jugendtreffen. Er bietet sich besonders zur Einstimmung und Vorbereitung von Fahrten nach Taizé an.

Leben in Taizé from Taize on Vimeo.

Paderborn feiert Libori: Jedes Jahr Ende Juli wird Paderborns historisches Flair besonders intensiv spürbar – mit dem Liborifest – diesmal vom 27. Juli bis zum 4. August. Es geht in seinen Wurzeln bis in das Jahr 836 zurück und ist dem Gedenken an den Patron des Domes, von Stadt und Erzbistum Paderborn gewidmet. Der Heilige Liborius von Le Mans, im 4. Jahrhundert vermutlich in Frankreich geboren, wurde im Jahr 348 Bischof von Le Mans. Er baute Kirchen und Klöster, förderte den Glauben in seinem Bistum und war mit dem heiligen Martin von Tours in Freundschaft verbunden. Martin besuchte ihn und bestattete in nach seinem Tod am 9. Juni 397 in Le Mans. Seine Reliquien wurden 836 den Boten des Paderborner Bischofs Badurad (815-862) übergeben, der damit den jungen christlichen Glauben in seinem frisch gegründeten Bistum stärken wollte. An einem 23. Juli soll der Schrein mit den Gebeinen die Stadt Paderborn erreicht haben. Der damals geschlossene „Liebesbund ewiger Bruderschaft“ ist nicht nur der Beginn der besonderen Verbindung zwischen den beiden Diözesen Le Mans und Paderborn, sondern ist die älteste noch existierende Partnerschaft ihrer Art in Europa und sogar der Welt. Dargestellt wird Liborius als Bischof mit Buch und drei darauf liegenden Steinen oder mit seinem „Wappentier", einem Pfau, der auf eine Legende zurückgeht und auch Wahrzeichen des Liborifestes ist, eines der größten und ältesten Volksfeste in Deutschland. Paderborns „Fünfte Jahreszeit" verdankt ihre besondere Atmosphäre einer besonderen Mischung aus Kirche, Kirmes und Kultur, die mehr als einer Million weltliche Besucher anzieht.

Eröffnet wird die Liboriwoche 2019 wie immer an einem Samstag: Am Samstag, 27. Juli, werden um 15 Uhr im Hohen Dom feierlich die Reliquien des Hl. Liborius erhoben. Dazu erklingt wie seit 1836 der Libori-Tusch, anschließend folgt eine Pontifikalvesper. Am Sonntag, dem Hochfest des Hl. Liborius, feiert der Erzbischof von Paderborn in Konzelebration mit allen anwesenden Bischöfen ein Pontifikalamt im Hohen Dom (9 Uhr). Es folgt die Prozession mit dem Reliquienschrein durch die Stadt. Es beginnt das „Libori-Triduum“ der drei Tage des Libori-Festes, an denen die Reliquien des Heiligen im goldenen Schrein zur Verehrung ausgestellt sind. Der Montag ist „Tag der Frauen". An diesem Tag werden im Hohen Dom ein Pontifikalamt mit den französischen Gästen gefeiert, dem in der Regel der Bischof von Le Mans vorsteht (9 Uhr). Um 11 Uhr folgt das Pontifikalamt mit den Frauen. Der Dienstag ist „Tag des Landvolkes“. Neben einem Pontifikalamt um 9 Uhr wird an diesem Tag um 11 Uhr ein Pontifikalamt mit dem Landvolk gefeiert. Um 17 Uhr endet das so genannte Libori-Triduum mit einer Schlussfeier und der Schrein wird in einer Prozession über den Domplatz getragen; dann werden die Reliquien des Hl. Liborius wieder in ihrem Schrein aus Ebenholz in der Krypta beigesetzt. Am Mittwoch, dem Tag der Orden, Missionarinnen und Missionare wird im Hohen Dom um 11 Uhr ein Pontifikalamt mit den Ordensleuten und Missionaren gefeiert. Der Donnerstag ist der Tag der älteren Generation, für die um 11 Uhr ein Pontifikalamt gefeiert wird. Der Freitag steht im Zeichen der Kinder und Jugendlichen: Um 11 Uhr wird ein Pontifikalamt mit den Ministrantinnen und Ministranten gefeiert, um 18 Uhr mit den Jugendlichen. Der Samstag ist der Tag der Caritas, an dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas um 11 Uhr ein Pontifikalamt feiern. Am Sonntag werden am „Tag der Familie“ insbesondere die Familien in den Blick genommen. Um 10 Uhr feiern sie im Hohen Dom ein Pontifikalamt. Mehr: www.erzbistum-paderborn.de

Das bunte Markt- und Kirmestreiben bei der Liborikirmes zur Kirchweihe (Kirchweihmesse = Kirmes) geht auf den im Jahr 1521 ins Leben gerufenen „Magdalenenmarkt“ zurück. Die Kirmes wurde 1857 auf den Liboriberg verlegt, der „Pottmarkt“ findet bis heute rund um den Dom statt. Über 150 Schausteller auf dem „Liboriberg“ säumen die Kirmesmeile in der Innenstadt, in der rund 1,5 Millionen Besucher erwartet werden. Die Liborifeierlichkeiten sind auch ein Treffen der Weltkirche: Zahlreiche kirchliche Würdenträger, Geistliche und Ordensleute aus vielen Ländern der Erde besuchen das Liborifest. Ein besonderer Anziehungspunkt für Besucher ist der Garten am Konrad-Martin-Haus hinter dem Dom am kleinen Domplatz. Mehr Infos zum Download: https://www.paderborn.de, https://www.paderborn.de

Video: Panorama-Luftaufnahmen des Paderborner Doms, aufgenommen mit einer Flugdrohne in 4K-Auflösung am 30. Juni 2015. Umsetzung des Films durch Jan Braun (Elite Copter) und Team im Auftrag des Metropolitankapitels Paderborn.

Samstag, 27.07.2019