Afrikatag: Partnerschaft Münster und Ghana

von Stefan Klinkhammer

Donnerstag, 25.05.2023

Symbolisch setzte Bischof Felix Genn in Wa in Ghana an die Jugendlichen in einem von der Brüderkongregati-on FIC (Brüder von Maastricht) geleiteten Ausbildungszentrum die Solaranlage in Betrieb, deren Bau das Bis-tum Münster finanziell unterstützt hat. Fo
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Symbolisch setzte Bischof Felix Genn in Wa in Ghana an die Jugendlichen in einem von der Brüderkongregation FIC (Brüder von Maastricht) geleiteten Ausbildungszentrum die Solaranlage in Betrieb, deren Bau das Bis-tum Münster finanziell unterstützt hat. Fo

In vielen Ländern des afrikanischen Kontinents ist heute staatlicher Feiertag. Bischof Felix Genn besuchte zum 40-jährigen Jubiläum der Partnerschaft zwischen dem Bistum Münster und fünf Bistümern im Norden Ghanas die dortigen Partner ...‬‬‬‬‬‬‬

INFO: Der Afrikatag ist jährlicher Gedenktag an die Gründung der Organisation für Afrikanische Einheit. Sie gilt als Vorgängerorganisation der 2001 gegründeten Afrikanischen Union, wurde am 25. Mai 1963 in Addis Abeba (Äthiopien) von 30 afrikanischen Staaten unterzeichnet und ist seitdem gesetzlicher Feiertag in vielen Ländern Afrikas. Der Kontinent ist mit einer Fläche von 30,2 Millionen km², etwa 22 Prozent der gesamten Landfläche des Planeten, etwa drei Mal so groß wie Europa und zählt 54 anerkannte Staaten, in denen 1,3 Milliarden Menschen leben. Schätzungen zufolge werden in Afrika zwischen 1.250 und mehr als 2.000 verschiedene Sprachen gesprochen.

Partnerschaft Bistum Münster / Ghana: „Wir können viel von den Menschen und der Kirche in Ghana empfangen. Es hilft uns sehr, unseren Blick zu weiten und uns nicht nur auf uns selbst zu fixieren. Und die Gastfreundschaft, die ich erleben durfte, war überwältigend.“ Dieses Fazit zog im Februar der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, ‪nach seiner Reise durch Ghana. Er besuchte mit einer kleinen Delegation die Partner in den fünf nordghanaischen Bistümern Tamale, Yendi, Navrongo-Bolgatanga, Wa und Damongo aus Anlass des 40-jährigen Jubiläums der Partnerschaft. Vor Ort traf er sich mit den jeweiligen Bischöfen und Menschen, die sich in der Partnerschaftsarbeit engagieren, besuchte pastorale und caritative Projekte sowie Einrichtungen der Bildungsarbeit. Zum Abschluss der Reise fanden in der Kathedrale Tamale Feiern zum 40-jährigen Jubiläums der Partnerschaft statt.

Der Bischof gab nach seiner Rückkehr der Hoffnung Ausdruck, dass die Partnerschaft in Deutschland neu belebt wird und sich in Zukunft auch vermehrt wieder jüngere Menschen in der Partnerschaftsarbeit engagieren werden. „Man kann auch heute noch Partnerschaften mit Pfarreien oder Institutionen in Ghana schließen“, sagte er. Dankbar sei er, dass er in Ghana einer jungen, lebendigen, wachsenden Kirche begegnet sei. Erschüttert zeigte sich der Bischof aber auch von der Not vieler Menschen, gerade zahlreicher Kinder und Jugendlicher. „Umso beeindruckender war für mich etwa der Besuch in dem Heim, in dem sich Schwester Stan und ihre Mitschwestern um Kinder mit Behinderungen kümmern. Diese Kinder wären ansonsten in vielen Fällen getötet worden.“ Auch bei Besuchen in weiteren Projekten habe er immer wieder erfahren, wie groß das Engagement der katholischen Kirche in Ghana sei, um Kindern, die ansonsten keine Zukunft hätten, eine Lebenschance und Lebensaufgabe zu geben. Bischof Genn: „Die Reise hat mir deutlich gemacht, dass es in der Partnerschaft um mehr als um pastorale Arbeit geht. Wir haben beindruckende Projekte etwa in der Bildungsarbeit, im Gesundheitswesen, in der Hilfe für die Ärmsten der Armen und im Umweltschutz besucht.“ Ein stärkeres Umweltbewusstsein und eine größere Schöpfungsverantwortung spielten auch in Ghana eine immer wichtigere Rolle, was sich insbesondere im Bau vieler Solaranlagen zeige. „Ich bin ich allen zutiefst dankbar, die sich in der Partnerschaftsarbeit engagiert haben und engagieren“, sagte der Bischof.

Seit 1982 besteht die Diözesanpartnerschaft zwischen dem Bistum Münster und den nordghanaischen DiözesenTamale, Damongo, Wa, Navrongo-Bolgatanga und Yendi. Sie ist getragen vom Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Münster. In der Partnerschaftsarbeit engagieren sich im Bistum Münster aktuell Menschen in mehr als 35 Pfarreien und Einrichtungen. Ihr Bemühen um freundschaftliche Beziehungen mit Pfarreien in Nordghana hat das Ziel, Glaubenserfahrungen miteinander zu teilen, miteinander die Kultur des anderen zu entdecken und am Leben der anderen teilzuhaben. Diese partnerschaftlichen Beziehungen auf Gemeindeebene sind die lebendige Basis der Bistumspartnerschaft mit den nordghanaischen Partnerdiözesen. Begleitet werden die Bistumspartnerschaft sowie die einzelnen Gemeindepartnerschaften durch den Sachausschuss Weltkirche des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Münster. Mehr: https://www.bistum-muenster.de/weltkirche/partnerschaftsarbeit, weitere Informationen: www.dioezesankomitee.de

Donnerstag, 25.05.2023