Caritas: Bundesweite Jahreskampagne 2025
Samstag, 01.02.2025

Kampagnenmotiv Deutscher Caritasverband
„Da kann ja jeder kommen – Caritas öffnet Türen" – unter diesem Motto hat der Deutsche Caritasverband seine Jahresaktion gestartet. Und diese Türen dürfen nicht zugeschlagen werden, fordert Caritas-Präsidentin Eva-Maria Welskop-Deffaa …
INFO: „Da kann ja jeder kommen – Caritas öffnet Türen“ – unter diesem Motto hat der Deutsche Caritasverband seine Jahresaktion in Nürnberg gestartet. Dabei schlug Caritas-Präsidentin Eva-Maria Welskop-Deffaa zehn Forderungen an eine rote Tür. Darin fordert der katholische Wohlfahrtverband Veränderungen in der Sozialpolitik. In den nächsten Monaten werden 1000 Türen in ganz Deutschland darauf hinweisen, wie wichtig es ist, die Türen von sozialen Einrichtungen und Diensten offen zu halten. „Das Soziale dürfe nicht die große Sparbüchse der Politik sein“, hieß es bei der Eröffnung. Nötig sei eine „vorsorgende Sozialpolitik, die Abwärtsspiralen frühzeitig und wirksam stoppt“, sagte Welskop-Deffaa. Jede und jeder könne jederzeit von Lebenskrisen aller Art getroffen werden.
Die Caritas wirbt unter anderem für eine Klimasozialpolitik. Für einkommensarme Haushalte müsse es einen sozialen Ausgleich geben, wenn fossile Energie teurer werde. Zudem fordert der Verband eine „Digitalisierungs-Offensive“ für eine „bürgerfreundliche, soziale Dienstleistungskultur“ sowie eine „soziale Verkehrspolitik mit gezielten Investitionen, insbesondere im öffentlichen Nahverkehr“. Nur so seien gerechte Teilhabe am Arbeitsleben, ein soziales Miteinander und gleichwertige Lebensverhältnisse möglich. Auch Generationenpolitik sei angesichts der Altersstruktur der Bevölkerung ein zentrales Thema, heißt es in einer der Thesen. Herausforderungen wie die Frage nach der Pflege könnten nur im Miteinander der Generationen bewältigt werden. Nötig sei eine „vorsorgende Sozialpolitik, die Abwärtsspiralen frühzeitig und wirksam stoppt“, sagte Welskop-Deffaa. Jede und jeder könne jederzeit von Lebenskrisen aller Art getroffen werden. Durch den Wahlkampf und die Art der Diskussion dabei habe die Kampagne noch einmal eine neue Tonlage bekommen. Manche täten sich im sozialen Bereich besonders dadurch hervor, dass sie dort sparen wollten. Sie wünsche sich, dass die Thesen in eine breite öffentliche Diskussion gebracht würden, damit sie auch auf politischer Ebene ihre Wirkung entfalten könnten. Auch an die Bistümer richtete die Caritas-Präsidentin eine Forderung. Die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung habe gezeigt, dass Menschen vor allem in der Kirche blieben, weil von ihr soziales Engagement erwartet werde. Daher müssten die Diözesen mehr Geld für diese Aufgaben zur Verfügung stellen.
Alle Informationen zum Jahresthema der Caritas 2025 „Da kann ja jeder kommen“ unter https://www.caritas.de/magazin/kampagne/da-kann-ja-jeder-kommen/da-kann-ja-jeder-kommen.
Zum DOWNLOAD: Sozialpolitik für alle – Türen für die Zukunft offenhalten - PDF | 132,6 KB
Unsere Gesprächspartnerin: Eva M. Welskop-Deffaa, geboren am 27.2.1959 in Duisburg, ging nach dem Abitur am St. Hildegardis-Gymnasium Duisburg 1977 zum Studium an die LMU in München und nach dem Diplom der Volkswirtschaftslehre 1987-1989 zu einem Postgraduiertenstudium der Geschichte am Europäisches Hochschulinstitut nach Florenz. Nach freiberuflicher Tätigkeit als Journalistin war sie bis 1996 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem MdB-Büro, übernahm anschließend beim Katholischen Frauenbund (KDFB) die Aufgaben als Grundsatzreferentin und von 1999 bis 2006 die Leitung des Referates „Wirtschaft und Gesellschaft” im Generalsekretariat des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Von 2006 bis 2012 leitete sie die Abteilung „Gleichstellung“ im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). 2013 wurde sie in den Bundesvorstand der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di gewählt und war bis zum Februar 2017 dort zuständig für Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. In dieser Eigenschaft war sie Mitglied im Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit und im Vorstand der Deutschen Rentenversicherung Bund. 2022 war sie die erste Frau, die vom Caritasrat in den dreiköpfigen Vorstand des Deutschen Caritasverbandes (DCV) gewählt wurde. Eva Maria Welskop-Deffaa ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
Deutscher Caritasverband: Der Deutsche Caritasverband (DCV) ist der größte Sozialverband Europas und größte Wohlfahrtsverband in Deutschland. Mit rund 690.000 hauptamtlichen Mitarbeitern - 80 Prozent sind Frauen - ist die Caritas zudem der größte private Arbeitgeber in Deutschland. Der Begriff „caritas“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Nächstenliebe. Sitz des 1897 gegründeten Verbands ist Freiburg. Wichtige Bedeutung haben die Büros in Berlin und Brüssel. Rund 700.000 Menschen arbeiten beruflich in den knapp 25.000 Einrichtungen und Diensten der 6.200 rechtlich eigenständigen Träger, die der Caritas bundesweit angeschlossen sind. Rund 13 Millionen Menschen suchen jährlich bei der Caritas vor Ort und in der Online-Beratung Kontakt und Hilfe. Zu den Einrichtungen der Caritas zählen Kitas, Pflegedienste, Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, Krankenhäuser, Pflegeheime, Wohnheime für Menschen mit Behinderung, Kinder- und Jugendheime, Obdachloseneinrichtungen, Schülerhorte, Frauenhäuser, Hospize und viele mehr. Die Einrichtungen und Dienste werden von mehreren hunderttausend Ehrenamtlichen unterstützt. Die Arbeit der Caritas wird nicht zentral gesteuert. Die 27 Diözesancaritasverbände und 340 Ortscaritasverbände organisieren die Arbeit vor Ort. Unter dem Dach des Deutschen Caritasverbandes organisieren sich zudem 17 Fachverbände wie der Verband katholischer Altenhilfe, der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) oder der Malteser-Hilfsdienst (MHD). Hinzu kommen rund 250 karitativ tätige Ordensgemeinschaften. Teil des Verbands ist die Hilfsorganisation Caritas international, die Katastrophen- und humanitäre Hilfen organisiert. Mehr: https://www.caritas.de. Mehr zum Arbeiten bei der Caritas im Video. Weitere Informationen zu den Diözesancaritasverbänden, Zentralstatistik