Christi Himmelfahrt: Das Magazin der Kirchen
Donnerstag, 18.05.2023
Am Feiertag hört Ihr von 8 bis 9 Uhr eine neue Ausgabe unseres Kirchenmagazins "HImmel und Erde". Darin geht es u.a. um die "Lange Nacht der Kirchen" in Bonn und um "Besuche mit Herz und Hund".
In der Sendung blickt Moderator Manfred Rütten auch zurück auf den Mai 1933. Vor genau 90 Jahren begannen nazitreue Studenten damit, Schul-, Stadt- und Unibibliotheken von unliebsamen Büchern zu säubern. Zigtausende Werke wurden auf Scheiterhaufen öffentlich verbrannt.
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Den Auftakt zur Aussonderung zahlreicher Autoren*innen und zur Vernichtung ihrer Werke bildete die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 in Berlin und 18 weiteren Universitätsstädten. Der konzertierten und gut organisierten sogenannten „Aktion wider den undeutschen Geist“ fielen unter anderem die Bücher von Berthold Brecht, Klaus und Heinrich Mann, Erich Kästner, Karl Marx, Erich Maria Remarque, Kurt Tucholsky, Carl von Ossietzky, Heinrich Heine, Franz Kafka, Joachim Ringelnatz, Nelly Sachs und Sigmund Freud zum Opfer. Insgesamt standen über 300 Autoren auf der „schwarzen Liste“ der Nazis. Die betroffenen Literaten waren entweder jüdischer Herkunft oder Regimekritiker und andere Oppositionelle sowie Schriftsteller und Wissenschaftler, deren Werke den Nazis als „undeutsch“, „zersetzend“ oder „entartet“ galten.
Während auf diese Weise landauf, landab Universitäts-, Schul- und Stadtbibliotheken systematisch von unliebsamen Autoren und Werken „gesäubert“ wurden, begannen auch die nazitreuen Deutschen Christen eine „Säuberung“ ihrer Theologie: Das Alte Testament der Bibel - also die Heilige Schrift der Juden - wurde als Sammlung von „Zuhälter- und Viehhändlergeschichten“ diffamiert, der Jesus aus dem Neuen Testament "arisiert" und zu einem Helden und Weltenherrscher stilisiert. Hebräische Wörter wie zum Beispiel „Halleluja“ oder „Hosianna“ wurden gestrichen. Die jüdischen Wurzeln der Bibel und auch des christlichen Glaubens sollten ausgemerzt werden, und das machte auch vor den Gottesdiensten oder einzelnen Gesangbuchliedern.nicht halt.
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