Das ging fast ins Auge
Samstag, 03.06.2023
Dirk – so hieß einer meiner Freunde als ich klein war. Wir waren fast jeden Tag zusammen, haben viel im Wald gespielt und Blödsinn gemacht. An einem Nachmittag spielte ich zusammen mit Dirk in seinem Garten und wollte nach Hause gehen.
Dirk gefiel das nicht. Er wollte aus irgendeinem Grund, dass ich noch bei ihm bleibe und wir weiterspielen. Er hatte Pfeil und Bogen dabei und richte alles auf mich. Ich weiß nicht, ob er wirklich schießen wollte oder sich der Pfeil einfach so löste. Auf jeden Fall flog der Pfeil auf mich zu und landete direkt in der Augenbraue. Großer Schreck.
Das hätte ins Auge gehen können. Ich hätte an diesem Tag mein Augenlicht verlieren können. Der Pfeil landete aber oberhalb des Auges - in der Augenbraue, die Narbe ist noch heute sichtbar. Hatte ich einfach Glück? Oder wurde ich bewahrt? Hatte ich einen Schutzengel? Alles eine Frage des Glaubens? Ich weiß es nicht. Nicht alle Geschichten gehen gut aus. Nicht immer wird man beschützt.
Auch das habe ich schon als Kind erfahren. Aber ich bin heute - im Rückblick- unglaublich dankbar, dass ich mein Augenlicht an diesem Tag nicht verloren habe. Für mich ist an diesem Tag ein Wort aus der Bibel wahr geworden. Eine Bitte an Gott: "Behüte mich wie einen Augapfel im Auge“.