Demokratiekampagne: „Lebe Freiheit“
Montag, 30.06.2025

Alle Gewinner: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann
An der Demokratiekampagne von Bistum Münster, Caritas und BDKJ in diesem Jahr beteiligen sich auch Schülerinnen und Schüler. Im Rahmen des Schulwettbewerbs „Mensch Schule–Lebe Freiheit“ haben 25 Schulen in Kurzvideos ihr Demokratieverständnis präsentiert.
INFO: „Mensch Münster – Lebe Freiheit“ – mit diesem Slogan haben das Bistum Münster, Caritas und BDKJ in diesem Jahr eine Demokratiekampagne gestartet. Im Rahmen des Schulwettbewerbs „Mensch Schule – Lebe Freiheit“ haben sich auch Schülerinnen und Schüler mit dem Thema Demokratie auseinandergesetzt. In Kurzvideos präsentierten sie ihr Demokratieverständnis. 25 Schulen aus dem Bistum haben sich mit 85 Beiträgen beteiligt. Die Preisträger kommen aus Münster, Neunkirchen, Warendorf und Geldern.
1. Platz: Marienschule Münster: Über den ersten Platz freute sich die Klasse 10 der Marienschule Münster. Mit einer bildstarken Idee verbanden die Schülerinnen das Spiel „Subway Surfers“ mit der Geschichte demokratischer Errungenschaften. Die „Demokratie-Surferin“ sammelt auf ihrem Weg Münzen, sozusagen Meilensteine wie das Frauenwahlrecht oder die Pressefreiheit und überwindet rote Hindernisse, die für Bedrohungen wie Extremismus und Intoleranz stehen. „Wir wollten zeigen, dass Demokratie kein Selbstläufer ist und dass man sie wie in einem Spiel aktiv gestalten muss“, erklärten Sophia Wellenkötter und Maja Stockel. „Es war uns wichtig, dass sich alle angesprochen fühlen – vor allem junge Menschen, die sonst vielleicht nicht so viel mit dem Thema anfangen können.“ Die Idee entstand im Religionsunterricht bei Lehrerin Johanna Berendes und wurde von der gesamten Klasse gemeinsam umgesetzt – mit viel Kreativität und Teamgeist. „Ein Video, das bewegt – im wahrsten Sinne des Wortes“, so würdigte Niels Hakenes, Leiter der Abteilung Bildungs- und Schulentwicklung im Bischöflichen Generalvikariat, das Gewinnervideo. Mit einer Mischung aus Dynamik, Symbolkraft und einem kreativen Zugang hätten die Marienschülerinnen die Jury überzeugt. „Euer Video ist vielfältig, durchdacht und mit einer starken Botschaft: Demokratie braucht Anstrengung, Zusammenhalt und Mut. Genau das habt ihr gezeigt – eindrucksvoll und berührend“, erklärte Hakenes in seiner Laudatio. „Subway Surfer“, das Gewinnervideo: https://www.instagram.com/p/DLF1toNNBJn/
2. Platz: Liebfrauenschule Geldern: Der zweite Platz ging an die Schülerinnen Nina Stammen, Theresa Koppers und Jette Schwalenberg der Liebfrauenschule Geldern, die mit ihrem Reel auf die Wirkung kurzer, pointierter Social-Media-Trends setzten. „Lange Videos funktionieren bei unserer Generation oft nicht mehr – deshalb wollten wir mit prägnanten Aussagen, Humor und klarer Botschaft Aufmerksamkeit erzeugen“, erklärten die Abiturientinnen, die das Video im Sozialwissenschafts-Kurs von Lehrer Stefan Linssen produziert hatten. „Ein Mini-Meme mit Maxi-Message“: So lobte Diözesanjugendseelsorger Ralf Meyer den Beitrag der Liebfrauenschule Geldern, der Humor mit Tiefgang verband. „Ihr habt nicht einfach Demokratie erklärt – ihr habt sie gezeigt: nah, überraschend und überzeugend“, so Meyer.
3. Platz: Arnold-Janssen-Gymnasium Neuenkirchen: Die beiden Abiturienten Ole Rengers und Matthis Korte des Arnold-Janssen-Gymnasiums in Neuenkirchen wurden mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Sie setzten bei ihrem Video auf ein ungewöhnliches, aber sehr wirkungsvolles Stilmittel: Lego. In einem aufwendig produzierten Stop-Motion-Film griffen sie aktuelle demokratiepolitische Debatten auf – etwa den „Geheimplan gegen Deutschland“ – und zeigten, wie wichtig Engagement für eine lebendige Demokratie ist. „Wir wollten ein Thema mit Gewicht anschaulich und gleichzeitig humorvoll umsetzen. Wichtig war uns: Jeder hat Verantwortung – und jeder kann etwas tun“, erklärte Ole Rengers bei der Preisverleihung. Das Video war im Deutschkurs bei Lehrerin Franziska Rünker entstanden. „Euer Video lebt von seiner Originalität, seiner Ernsthaftigkeit trotz Humor – und von echtem Gestaltungswillen. Ihr habt den Bogen geschlagen von der großen Politik zur Lebenswelt junger Menschen“, lobte Chiara Beyer, Diözesanvorsitzende im BDKJ-Diözesanverband Münster. Sie hob insbesondere den kreativen Einsatz von Lego als Symbol für Vielfalt und Zusammenhalt hervor: Nur mit vielen unterschiedlichen Bausteinen entstehe ein tragfähiges demokratisches Miteinander.
Ermöglicht wurden die Auszeichnungen durch die katholische Schulstiftung des Bistums Münster, die Preise im Gesamtwert von 8600 Euro gestiftet hat. Die Gewinner dürfen sich nicht nur über Anerkennung, sondern auch über besondere Erlebnisse freuen: So reisen die Schülerinnen der Marienschule zum Europaparlament nach Straßburg oder Brüssel, die Preisträgerinnen der Liebfrauenschule in Geldern sowie die Preisträger des Arnold-Janssen-Gymnasiums besuchen mit ihren Kursen den Landtag in Düsseldorf.
„In die Demokratie sind viele von uns hineingeboren worden – aber wir müssen uns immer wieder neu dafür entscheiden“, unterstrich Domkapitular André Sühling, Vertreter der Schulstiftung, die gesellschaftliche Bedeutung des Wettbewerbs. Gerade in einer Zeit, in der einfache und polemisierende Botschaften den Ton angeben, brauche es junge Menschen, die mutig für klare, werteorientierte Inhalte stehen. „Diese 1:30 Minuten dürfen nicht denen überlassen werden, die mit populistischen Sprüchen arbeiten – es braucht Stimmen wie eure, die für Respekt und Verantwortung einstehen“, ermutigte er die Schülerinnen und Schüler.
Einen Sonderpreis der „Youngcaritas“ erhielten die Schülerinnen und Schüler der Demokratie-AG der Bischöflichen Realschule in Warendorf. Ein selbst getexteter und produzierter Rap-Song für Demokratie überzeugte die Jury mit seinen Beats, der Haltung und dem starken Text als Zeichen gegen Hass und für Vielfalt. In seiner Laudatio lobte Diözesan-Caritasdirektor Dominique Hopfenzitz das Engagement der Gruppe: „Ein starker Text mit Ohrwurm-Melodie – eine Botschaft, für die auch ‚youngcaritas‘ steht.“ Der Sonderpreis ist mit 500 Euro dotiert. (Ann-Christin Ladermann)
„Lebe Freiheit“ - Die Kampagne des Bistums Münster: „Demokratie ist kein Geschenk, sondern eine Aufgabe. Sie lebt von Menschen, die die Demokratie verteidigen, sich einbringen und für eine gerechte, offene Gesellschaft eintreten“, heißt es zu einer neuen Kampagne, in der sich viele Kooperationspartner im Bistum Münster zusammengeschlossen haben. Auftakt war durch die vorgezogenen Bundestagswahlen der 15. Januar 2025, beendet wird die Kampagne wird mit den NRW-Kommunalwahlen im September des Jahres. Für die Kampagne zusammengeschlossen haben sich der Diözesancaritasverband, der BDKJ und das Bistum Münster, bereits jetzt haben auch die Diözesancaritasverbände Aachen, Essen, Köln, Osnabrück und Paderborn ihre Beteiligung zugesagt. Auch werde sich das Erzbistum Köln an die Kampagne „andocken“, heißt es. Vor Ort setzen sich auch der Bürgerausschuss Münsterscher Karneval und münstersche Händler mit für die Stärkung der Demokratie ein. „Demokratie ermöglicht uns, selbstbestimmt in Freiheit, Frieden, Wohlstand und Vielfalt zu leben. Ein Privileg, das auf der Welt längst nicht selbstverständlich ist“, so die Vorstellung des Projekts. Doch stehe die Demokratie unter Druck durch Desinformation, Gleichgültigkeit und autoritäre Tendenzen, die unsere Freiheit und unsere Werte gefährden: „Wir haben einen Auftrag und setzen uns für Nächstenliebe, Vielfalt und Toleranz ein. Wir positionieren uns klar gegen populistische und extreme Tendenzen, die die Demokratie bedrohen. Unsere Kampagne möchte Demokratie fördern und dafür sensibilisieren, dass es auf jeden Einzelnen und jede Einzelne ankommt. In den Blick genommen werden besonders junge Menschen, die bei den zurückliegenden Wahlen zum ersten Mal ihre Stimme abgeben durften oder dies im Jahr 2025 erstmals dürfen. Wir möchten Menschen zusammenbringen, Räume schaffen für Austausch und Materialien an die Hand geben, um aktiv mitzugestalten. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Freiheit, Vielfalt, Gerechtigkeit und Mitbestimmung die Grundpfeiler unserer Gesellschaft bleiben. Werde Teil unserer Kampagne und mach mit!“ Es gehe nicht um Parteipolitik, macht die Initiative deutlich: Unterschiedliche Auffassungen in Sachfragen seien in einem demokratischen Diskurs selbstverständlich. Vielmehr richte sich der Appell gegen diejenigen, die das System unseres freiheitlich-demokratischen Rechtsstaates an sich in Frage stellen und sogar aktiv versuchen, es auszuhebeln. „Die Demokratie ist die beste aller Staatsformen. Und nicht nur eine Staatsform, sondern eine Lebensauffassung“, unterstrich mehrfach dazu auch Bischof Felix Genn. Mit ihm sehe man gemeinsam die Aufgabe, „die Stimme zu erheben, wenn Demokratiefeindlichkeit propagiert wird, wenn menschenfeindliche, rassistische und antisemitische Positionen vertreten werden, wenn Hass und Ausgrenzung normalisiert werden sollen“, wie auch die deutschen Bischöfe im Februar 2024 in ihrer Erklärung „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar” deutlich machten.
Logo & Materialien: Das allgemeine KeyVisual „Mensch NRW! Lebe Freiheit!“ ist für jeden Ort und für jede Kirchengemeinde, Einrichtung, Verband, Schule etc. in abgewandelter Form verwendbar (Download als PNG-Datei hier: Mensch NRW! KeyVisual). Verschiedene editierbare Dateien mit dem Key Visual (Sticker, Tattoos, Blow Ups, Schilder, Social Media Templates, Postkarten) werden auf einer Web to Print-Plattform https://shop.lebefreiheit.de zur Verfügung gestellt.
Kontakt: Bistum Münster, Stabsstelle Kommunikation, Domplatz 27, 48143 Münster, Tel. 0251 / 4950, https://www.bistum-muenster.de/; Caritasverband für die Diözese Münster e.V., Kardinal-von-Galen-Ring 45, 48149 Münster, www.caritas-muenster.de, E-Mail direkt: demokratie@bistum-muenster.de. Alle Informationen auf der Internetseite www.bistum-muenster.de/lebefreiheit und www.lebefreiheit.de.