Die Kunst des Miteinander-Redens

von Juergen Marx

Donnerstag, 27.08.2020

Mann und Frau unterhalten sich
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Konflikte regeln ist nicht einfach

Ein irritierendes Wort in der Partnerschaft und schon beginnt ein wechselseitiger Schlagabtausch. Es schaukelt sich hoch. Wer hat Recht?

Fachleute beklagen, dass nicht nur in privaten Streitgesprächen, sondern vor allem auch in gesellschaftlichen und politischen Debatten eine zunehmende Polarisierung stattfindet. Eine aggressive oder nur als solche empfundene Mail oder Ähnliches bei Twitter und Co kann schon ausreichen. Damit droht ein unversöhnliches Auseinanderdriften der betroffenen Gesellschaften.

Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen und der Psychologe Friedemann Schulz von Thun greifen in ihrem Buch ´Die Kunst des Miteinanderredens. Über den Dialog in Gesellschaft und Politik.´ dieses Problem auf.

Sie versuchen, Auswege aus der Polarisierungsfalle aufzuzeigen und raten Folgendes: Statt im Konflikt sofort voll auf Konfrontation zu setzen, sollte man zuerst auf das auch Positive der abgelehnten anderen Position eingehen. Das erleichtert es, einen Kompromiss zu finden.

Dieses Entgegenkommen vermittelt Wertschätzung. Es erleichtert gegenseitiges Verstehen. Das bedeutet jedoch nicht, eine klärende Konfrontation zu vermeiden. Im Gegenteil; dieses Eingehen erhöht die Chance, beim Gesprächspartner Gehör auch eigene gewichtige Argumente zu finden.

Die Autoren regen durch viele Formulierungsbeispiele zu privaten und politischen Konflikten wirkungsvoll dazu an, die Kunst des Miteinanderredens zu verbessern.
Das Buch ist im ´Hanser Literaturverlag´ erschienen und kostet 20 Euro.

https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/die-kunst-des-miteinander-redens/978-3-446-26590-5/

Donnerstag, 27.08.2020