Freiheit: Neues Buch von Kardinal Marx

von Christof Beckmann

Montag, 22.06.2020

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„Freiheit“, das neue Buch von Kardinal Reinhard Marx, Buchcover Kösel-Verlag

Was Einschränkungen bedeuten, wissen wir seit Aschermittwoch. Und spätestens auch, was Freiheit bedeutet. Doch schon vor Corona schrieb dazu Kardinal Reinhard Marx sein aktuelles Buch. Denn die Freiheit ist nicht nur durch das Virus bedroht ...

INFO: Vor knapp vier Wochen ist es erschienen und belegt aktuell Platz 17 der Spiegel-Bestseller-Liste: „Freiheit“ ist der Titel eines neuen Buches von Kardinal Reinhard Marx. Auf 175 Seiten greift der Münchner Erzbischof von München und Freising einen Begriff auf, der ihm zum Lebensthema geworden ist. Schon seine 1996 gewählte bischöfliche Devise „Wo der Geist des Herrn wirkt, ist Freiheit“ spiegelt eine seit Jugendtagen intensive Auseinandersetzung mit dem Thema wider. Zu einer der Diagnosen des Buches gehört die Feststellung, dass die immer virulente Freiheitsidee durch Populismus, Autoritarismus, aber auch einen zügellosen globalen Kapitalismus wieder neu unter Druck geraten ist und verteidigt werden muss. Hier sei auch die Kirche gefordert.

Obwohl der Begriff „Freiheit" für viele Menschen nicht mit Religion vereinbar scheint, gehört er für den Erzbischof zu den Kernbotschaften des Christentums. Denn: Wer frei ist, kann sich einbringen, wer frei ist kann handeln, wer frei ist, kann sich binden und lieben, wer frei ist, kann sich frei entscheiden. Mit seinem sehr persönlichen Buch möchte Kardinal Marx Mut machen, sich frei, ohne Angst und im Vertrauen auf die christlichen Werte einzumischen und die Veränderungen in unserer Gesellschaft mitzugestalten. Neben diesen grundsätzlichen, politischen und sozialethischen Fragestellungen berührt das Buch aber auch die durch den Missbrauchsskandal ausgelöste schwere Krise der Kirche und die von Marx in seiner Zeit als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz gestartete Reformdebatte.

Das Buch: Reinhard Marx, „Freiheit“, Kösel-Verlag München 2020, 175 Seiten, 18 Euro, ISBN: 978-3-466-37261-4.

Der Autor: Reinhard Marx wurde 1953 im westfälischen Geseke geboren und studierte nach dem Abitur 1972 am dortigen Gymnasium Antonianum Theologie und Philosophie in Paderborn, Paris und Münster. Von Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt wurde er 1979 in Paderborn zum Priester geweiht, war Vikar in Arolsen, setzte er sein Studium 1981 bis 1989 an der Ruhr-Universität Bochum fort und wurde an der Katholisch-Theologischen Fakultät zum Dr. theol. promoviert. Ab 1989 war Marx Direktor des Sozialinstituts Kommende Dortmund des Erzbistums Paderborn in Dortmund-Brackel und wurde 1996 zum außerordentlichen Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Theologischen Fakultät Paderborn berufen. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn 1996 zum Weihbischof im Erzbistum Paderborn und 2001 zum Bischof von Trier, Papst Benedikt XVI. berief ihn 2008 zum Erzbischof von München und Freising, Metropoliten der zugehörigen Kirchenprovinz und nahm ihn 2010 ins Kardinalskollegium auf. Von 2012 bis 2018 war Kardinal Marx Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (ComECE). Papst Franziskus berief ihn im April 2013 in den Kardinalsrat, der den Papst bei der Leitung der Weltkirche und bei der Reform der Kurie berät, 2014 zum Koordinator des neu geschaffenen vatikanischen Wirtschaftsrats. 2014 wählten ihn die deutschen Bischöfe bei ihrer Frühjahrsvollversammlung in Münster für eine sechsjährige Amtszeit zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. Bei der Versammlung 2020 in Mainz trat der neue Limburger Bischof Georg Bätzing seine Nachfolge an. Mehr: www.erzbistum-muenchen.de.

Im Interview mit dem Sankt Michaelsbund (mk online) spricht Kardinal Reinhard Marx über sein neues Buch und was ihm der Begriff der Freiheit persönlich und im kirchlichen Kontext bedeutet.

Montag, 22.06.2020