Geordnetes Chaos

von Sandra Sternke-Menne

Samstag, 06.11.2021

Unaufgeräumter Schreibtisch
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Ein geordnetes Chaos hält das Leben manchmal in Balance

Ganz ehrlich: manchmal herrscht bei mir zuhause Chaos – besonders in meinem Arbeitszimmer: Da stapeln sich Papier-, Brief- und Bücherberge, dazwischen Zeitungen und Zeitschriften.

Und wenn ich das Handy und den Laptop nicht tagtäglich benutzen müsste, wären sie mit Sicherheit auch unter irgendwelchen Papieren begraben.

Eigentlich bin ich ein ordentlicher Mensch, lebe nach Terminkalender, bin pünktlich. Andere können sich auf mich verlassen. Warum also um alles in der Welt dieses Chaos zuhause? Wobei natürlich auch dieses Chaos seine ganz eigene Ordnung hat.

Neulich – als es mich mal wieder mit dem Aufräumen überkam, merkte ich, was mich antreibt: Je mehr Trubel und Aktion im Beruf oder auch privat im Familien- und Freundeskreis um mich herum ist, desto eher fange ich an, zuhause mein Chaos in den eigenen vier Wänden aufzuräumen. Das Aufräumen hängt also mit dem Chaos in mir zusammen.

Verrückt, oder? Chaos und Ordnung sind zwei Waagschalen, die in meinem Leben danach streben in Balance zu sein – je chaotischer mein Leben, umso eher brauche ich ordnende Elemente; je ordentlicher und strukturierter mein Leben, umso notwendiger brauche ich Räume, Orte und Zeiten, wo das Chaos in mir leben darf.

Schon am Anfang der Bibel ist von einem großen Chaos die Rede. Und Gott ordnet das Chaos. Und ich glaub, dass er das heute auch noch macht. Bei mir. Und dass er mich trotz Chaos liebt.

 

Samstag, 06.11.2021