Gottes Unternehmenskultur
Mittwoch, 03.11.2021

In der Gemeinde Gottes herrscht eine besondere Hierachie
„Soll ich Sie Herr Pfarrer nennen?“ Diese Frage hört Carsten Griese ab und zu. Er ist zwar Pfarrer und arbeitet gerne in seiner Kirchengemeinde. Aber mit „Herr Pfarrer“ lässt er sich nicht so gerne anreden:
Für mich klingt das so wie ein Chef-Titel. Aber ich verstehe mich nicht als Chef der Gemeinde. Und das hat auch mit meinem Glauben zu tun. Ich habe zwar Verantwortung für die Gemeinde und nehme die auch ernst, aber die Verhältnisse in einer Kirchengemeinde sind anders verteilt.
In der Bibel steht ein Satz, der das gut beschreibt: „Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist…Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen.“
Gott ist der Chef und setzt Menschen in Bewegung mit unterschiedenen Begabungen, Ämtern und Fähigkeiten. Gott ist kein autoritärer Boss, der Anweisungen raushaut und bedingungslosen Gehorsam erwartet. Er ist einer, der Menschen befähigt und beschenkt. Einer, der weiß was andere können und ihnen etwas zutraut.
Ich stelle mir Gott als einen Chef vor, der weiß, dass im Zusammenspiel und im Miteinander am meisten erreicht wird. Das ist die Unternehmenskultur Gottes, die auch außerhalb von Kirchengemeinden ziemlich gut funktioniert.