In die Menge winken

von Daniel Schneider

Samstag, 10.09.2022

Die Queen neben einem Radio
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Der Tod der Queen hinterlässt eine große Lücke

Queen Elizabeth gehörte zu meinem Leben. Deshalb bin ich traurig über ihren Tod. Ich kannte sie zwar nur aus den Magazinen, die bei meiner Oma rumlagen oder aus der Tagesschau. Aber:

Dass diese Dame mit Hut, farbigen Kleidern und einer wahnsinnigen Souveränität regierte, Paraden abnahm, durch die Gegend reiste, jedes Jahr neu ihren Geburtstag feierte und in die Menge winkte, hat mir Sicherheit gegeben. Es hat mich beruhigt. In einer verrückten Welt war sie die so wohltuende und beeindruckende Spießigkeit. Im positiven Sinn.

Die Queen hat mal gesagt: Ich kann euch keine Gesetze geben oder über Recht und Unrecht urteilen, aber ich kann etwas anderes tun – Ich kann euch mein Herz und meine Aufopferung für diese alten Inseln und für alle Menschen unserer Staatengemeinschaft geben.

So hat sie ihre Funktion als Königin beschrieben. Das hat sie getan. So weit ich das beurteilen kann, hat sie ihren Job richtig gut gemacht. Sie ist alt geworden. Von mir aus hätte sie noch deutlich älter werden können.

Und jetzt? ´God save the Queen´ wird bald umbenannt in ´God save the King´ - Ich bete für Gottes Segen. Für den neuen König, die Angehörigen, das Königreich. Und für uns Zaungäste, die die Queen nur aus der Klatschpresse kannten. Möge Gott uns segnen. Und dafür sorgen, dass es weiterhin Momente und Personen gibt, die uns beruhigen. Einfach nur, weil sie da sind. Und in die Menge winken. God save the Queen.

Samstag, 10.09.2022