Johannes: Ende der Spargelzeit

von Stefan Klinkhammer

Montag, 24.06.2019

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Der Sommer ist da, die Tage werden schon wieder kürzer und es ist heute „Spargelsilvester“: Das Ende der Spargelsaison ist traditionell am 24. Juni, dem Johannistag. Ob es dafür einen Grund gibt? Mehr mit Volkskundlerin Dagmar Hänel aus Bonn...

INFO: Der Spargel trägt nicht umsonst den Namen „Königsgemüse“ - er ist recht kapriziös: Es braucht das richtige Klima, das richtige Händchen, und vor allem Dunkelheit! Sieht der Spargel auf dem Feld die Sonne, wird er bitter. „Spargelsilvester“, also das Ende der Spargelsaison, ist traditionell am 24. Juni, dem Johannistag.

Johannes der Täufer: Von ihm berichten die neutestamentlichen Evangelien, die Apostelgeschichte und der jüdisch-römische Geschichtsschreiber Flavius Josephus. Geboren zur Zeit des Königs Herodes von Judäa, trat er im 15. Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius als Bußprediger am Jordan und in der Wüste von Judäa auf (27–29 n. Chr.). Er gilt als Vorläufer und Wegbereiter Jesu, lebte streng asketisch, soll sich von Heuschrecken und wildem Honig ernährt haben, rief zur Umkehr auf, er taufte, kündigte das unmittelbare Kommen des Messias an, und taufte vor seiner großen Anhängerschaft auch Jesus von Nazareth.

Johannes gilt als der letzte Prophet und als erster Märtyrer des Christentums: Im Jahr 35 n. Chr. wurde er von Herodes Antipas auf der Festung Machaerus am Toten Meer inhaftiert, weil ihn Johannes wegen seiner Heirat kritisiert hatte und Herodes einen Aufstand seiner Anhänger fürchtete. Nach den Evangelien des Markus und Matthäus soll Salome den Kopf Johannes des Täufers als Belohnung für einen Tanz gefordert haben. Auch der Koran erwähnt Johannes den Täufer. Der Gedenktag seiner Geburt ist der 24. Juni, der Johannistag, in der katholischen Kirche ein Hochfest. Nach dem Lukasevangelium soll Johannes sechs Monate älter als Jesus gewesen sein, zudem bezeichnet der Tag die Sommersonnenwende – der 25. Dezember als Geburtstag Jesu ist der Tag der Wintersonnenwende. Dargestellt wird Johannes mit einem Fellgewand, Kreuzstab oder einem Lamm. Er ist Schutzheiliger des Johanniter- bzw. Malteserritterordens und zahlreicher Landschaften und Städte.

Unsere Gesprächspartnerin: Dr. Dagmar Hänel, Leiterin der Abteilung Volkskunde beim LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte. Kontakt: LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, Abteilung Volkskunde, Endenicher Str. 133, 53115 Bonn, Tel. 0228 / 98 34 261, E-Mail: dagmar.haenel@lvr.de.

 

Montag, 24.06.2019