Kirchliches Filmfestival Recklinghausen

von Stefan Klinkhammer

Mittwoch, 20.03.2019

Gemeinsam präsentierten sie das diesjährige Programm des zehnten Kirchlichen Filmfestivals Recklinghausen: Pastoralreferent Joachim van Eickels, Pfarrer Harald Wagner, Marc Gutzeit, Geschäftsführer des Kreisdeka-natsbüros Recklinghausen, Julia Borries vom
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Gemeinsam präsentierten sie das diesjährige Programm des zehnten Kirchlichen Filmfestivals Recklinghausen: Pastoralreferent Joachim van Eickels, Pfarrer Harald Wagner, Marc Gutzeit, Geschäftsführer des Kreisdeka-natsbüros Recklinghausen, Julia Borries vom

Zum 10. Mal wird Recklinghausen vom 20.-24. März zur Metropole für Kinoliebhaber: Das Kirchliche Filmfestival feiert Jubiläum. „Unbequeme Filme“, unter dieser Marke steht das Jubiläumsprogramm mit besonderen Filmen und Gästen, die herausfordern.

INFO: Welche Produktionen haben es ins Programm geschafft? Welche Gesprächspartner kommen zum Festival? Wer erhält den „Ökumenischen Preis des Kirchlichen Filmfestivals Recklinghausen“ und warum? Welcher Kinderfilm wird ausgezeichnet? Was hat es mit dem Ehrenpreis an Wim Wenders auf sich? Vom 20.-24. März ist es soweit: Zum zehnten Mal wird Recklinghausen zur Metropole für Kinoliebhaber. das Kirchliche Filmfestival feiert Jubiläum und das Cineworld Recklinghausen wird wieder Anlaufstelle vieler Filmfreunde aus der näheren und weiteren Region. Die Schirmherrschaft haben die westfälische Präses Annette Kurschus und Münsters Bischof Felix Genn übernommen.

Rund 30.000 begeisterte Besucher haben sich in den vergangenen Jahren vom Programm dieses deutschland- und sogar europaweit einzigartigen Festivals ansprechen lassen. „Unbequeme Filme“, unter dieser Marke steht das Jubiläumsprogramm mit besonderen Filmen und Gästen, die es in diesem Jahr ins Programm des deutschlandweit einzigen ökumenischen Festivals geschafft haben und die herausfordern: Rund 40 Filme haben die Mitglieder des Arbeitskreises Kirche & Kino des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen und des Katholischen Kreisdekanats Recklinghausen auf Vorschlag der beiden künstlerischen Leiter Michael M. Kleinschmidt und Horst Walther vom Institut für Kino und Filmkultur gesichtet. 16 Spiel- und Dokumentarfilme haben es ins Programm geschafft. 

Wie in den vergangenen Jahren spielt bei den Filmemachern das Thema Migration weiter eine große Rolle, dazu auch die Themen Familien und Familienkonstellationen sowie Kinder und Jugendliche. Auch beim diesjährigen Preisträger „Of Fathers and Sons – die Kinder des Kalifats“ von Talal Derki: Er hat für die knapp 100-minütigen Dokumentation zwei Jahre lang eine radikal islamistische Familie in seiner alten Heimat Syrien begleitet. Am Samstag, 23. März, wird der Produzent Tobias N. Siebert um 19.30 Uhr den mit 2.000 Euro und einem Olivenbäumchen dotierten „Ökumenischen Filmpreis des kirchlichen Filmfestivals“ entgegennehmen und über Hintergründe informieren.

Die Kinderjury vergibt in diesem Jahr ihren Preis an „Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten“. Tobi Krell, der mit seinen Geschichten viele Kinder bereits im Kinderfernsehen begeistert hat, macht sich in diesem Abenteuerfilm auf den Weg, ein großes Rätsel zu lösen. Ebenfalls am Samstag, aber schon um 14.30 Uhr, werden die Kinder der Jury Tobi Krell den Preis „Der grüne Zweig“ überreichen und mit ihm ins Gespräch kommen.

Zum Anlass seines zehnjährigen Jubiläums vergibt das Kirchliche Filmfestival am Sonntag (24. März) erstmals auch einen Ehrenpreis. Wim Wenders erhält diesen für sein Lebenswerk. Um 17 Uhr wird zunächst die gerade restaurierte Fassung von „Der Himmel über Berlin“ gezeigt. Um 20 Uhr schließt sich der Film „Papst Franziskus – ein Mann seines Wortes“ an. Bei beiden Filmen wird Wenders anwesend sein und mit den Zuschauern ins Gespräch kommen.

Alle Veranstaltungen, Filme sowie weitere Informationen zum Beispiel zum Vorverkauf, der am Montag (11. März) startet, finden sich unter www.kirchliches-filmfestival.de.

 

Zum Film „Of Fathers and Sons": Der Preisträger 2019

Schon in „Homs - Ein zerstörter Traum“ (2013) thematisierte der syrische Filmemacher Talal Derki den Bürgerkrieg. Zwei Jahre lang hat er nun mit seinem Kameramann Kahtan Hassoun einen radikalen Islamisten und dessen Söhne begleitet, gab sich als Kriegsreporter mit Sympathien für islamistische Denkweisen aus und gewann so das Vertrauen einer radikalislamischen Familie, deren Oberhaupt Abu Osama zu den Anführern des syrischen Al-Kaida-Ablegers Al-Nusra zählte. Der Dokumentarfilm zeigt verstörende Szenen aus einem geschlossenen System des Hasses.

Stellungnahme der Katholischen Filmkritik: „Der weitgehend still beobachtende Dokumentarfilm fängt verstörende Szenen der Indoktrination der Kinder in ein geschlossenes System des Hasses ein. Nach dem Willen des Vaters sollen die Jungen so früh wie möglich in den Kampf gegen „Ungläubige" ziehen. Die erhellenden und oft erschreckenden Aufnahmen zeichnen kein umfassendes Bild des Krieges und mindern auch nicht Ängste vor dessen Folgen; dennoch findet die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für Syrien darin auch einen Platz. - Sehenswert ab 16."

Internet: filmdienst.de, ausführliche Credits, Texte und Bilder zum Film „Of Fathers and Sons": https://www.filmdienst.de/film/details/562560/of-fathers-and-sons-die-kinder-des-kalifats

Mittwoch, 20.03.2019