Maria steht auf

von Dr. Werner Kleine

Montag, 08.04.2024

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Heinrich Vogeler: Verkündigung (1901), Ausschnitt

Heute feiert die Kirche das Hochfest „Verkündigung des Herrn“ – wegen der Kar- und Osterwoche ganz außer der Reihe. Es geht um Mirjam, eine junge Frau in Nazareth, und eine überwältigende Sache. Ist das für eine junge Frau eine frohe Botschaft?

INFO: Montag – Start in die Woche. Und es wird heute echt finster - in den USA, in Mexiko und Kanada – und ziemlich lange: Über 4 Minuten dauert eine totale Sonnenfinsternis - absolut spektakulär. Der Mond verdeckt die Sonne und die Erde taucht in seinen Schatten. Was Menschen früher in Panik versetzte, kann die Naturwissenschaft ganz einfach erklären.

Ganz außer der Reihe steht heute ein hoher Kirchenfeiertag auf dem Kalender, in dem es nicht um Naturgesetze geht, aber wo auch vom „Schatten“ die Rede ist: Denn neun Monate vor dem Fest der Geburt des Herrn am 25. Dezember jeden Jahres wird das Fest der Verkündigung gefeiert. Gemeint ist der Tag, an dem der Erzengel Gabriel Maria verkündete, dass sie zur Mutter des Messias, des Gottessohnes, erwählt war. Die Verkündigung des Herrn wird im Lukasevangelium (Lk 1,26–38 EU) erzählt. Das Gebet des „Angelus“ (Englischer Gruß) betrachtet die Verkündigung, die Bibelstelle ist auch die Grundlage des Ave Maria.

Ein Fest der „Verkündigung der Geburt des Herrn“ (lateinisch Annuntiatio Domini, auch Mariä Verkündigung) wurde in Konstantinopel und in der Ostkirche bereits um 550 am 25. März gefeiert; in Rom wurde es im 7. Jahrhundert eingeführt. Den Rang eines Hochfestes der katholischen Kirche nimmt der Tag seit der Kalenderreform von 1969 ein. Fällt der 25. März in die Karwoche, auf die Osterfesttage oder in die Woche nach Ostern, wird es am Montag nach dem Weißen Sonntag - dem Sonntag nach Ostern - nachgeholt.

Die biblische Begebenheit ist ein in der christlichen Ikonographie häufig dargestelltes Motiv. Viele Kirchen sind Mariä Verkündigung geweiht. Am angenommenen Ort der Verkündigung in Nazareth, dem Haus von Maria und Josef, steht heute die Verkündigungsbasilika mit einem seit dem Jahr 383 überlieferten Altar in einer kleinen Grotte. Auch in der Bildenden Kunst ist die Szene der Verkündigung an Maria ein häufiges Motiv: Es zeigt die oft von einem Lichtstrahl getroffene Maria und den Engel im Innenraum eines Hauses, vielfach erscheint der Heilige Geist in Gestalt einer Taube.

Unser Autor: Dr. Werner Kleine, gebürtig aus Essen, studierte 1982-1985 am Kirchenmusikseminar des Bistums Essen, machte sein C-Examen und studierte 1985-1990 Katholische Theologie an der Ruhr-Universität Bochum und an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Diplomarbeit an der Ruhr-Universität 1990 im Fach Neues Testament, Zivildienst beim Caritasverband Remscheid in der Aussiedlerhilfe, Pastoralassistent in Remscheid-Lüttringhausen und Wuppertal-Elberfeld (1992-1994), Pastoralreferenten in der Erzdiözese Köln 1994 in mehreren Bonner Gemeinden und 2003 Promotion zum Dr. theol.. Im Stadtdekanat Wuppertal (2001-2006) zuständig für Ehepastoral, Gemeindekatechese, Erwachsenenkatechese, Kindergartenpastoral, Aus- und Weiterbildung Ehrenamtlicher und von Pastoral- und Gemeindereferenten. Seit 2004 Referent für Citypastoral in der Katholischen Citykirche Wuppertal mit missionarischer Pastoral, Passantenpastoral und Pastoral für Fernstehende. Der Dozent an der erzbischöflichen Bibel- und Liturgieschule Köln ist seit 2010 Referent in der KGI-Fides-Stelle Wuppertal (kath. Wiedereintrittsstelle). 

Kontakt: Dr. Werner Kleine, Katholische Citykirche Wuppertal, Laurentiusstr. 7, 42103 Wuppertal, Tel. 0202 / 42 96 96 74, Fax 0202 / 42 96 96 77, Internet: http://www.katholische-citykirche-wuppertal.de/projekte/citykirche-vor-ort/

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